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1640 - Griff nach Arkon

Titel: 1640 - Griff nach Arkon
Autoren: Unbekannt
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Vorsorge gemacht. „Weißt du, wo er sich angesteckt haben könnte?" fragte sie so ruhig wie möglich. Sie durfte sich ihre Sorgen nicht anmerken lassen. „Nein", antwortete Nercy. „Er konnte nur undeutlich stammeln, als er anrief. Anscheinend kämpfte er da bereits gegen die Bewußtlosigkeit."
    „Ich komme sofort", sagte Dilja. „Sieh dich bloß vor, wenn du hineingehst!"
    Sie schaltete ihr Armbandgerät ab und holte tief Luft.
    Nercys letzte Worte hatten ihr verraten, daß die Sache noch schlimmer war, als zuerst angenommen. Immerhin war Srim Tennek ein Ertruser und damit in jeder Beziehung erheblich widerstandsfähiger als durchschnittliche Galaktiker. Eine Krankheit, die ihn so schnell umwarf, mußte extrem bösartig sein.
    Während des Rückwegs zum Schankraum überlegte sie sich ihre Vorgehensweise. Sie entschloß sich dazu, vorläufig niemand weiter zu informieren. Auch den Kommandanten der LEPRACHAUN nicht, obwohl Junee ihre geheime Funktion als Hanse-Spezialistin kannte.
    Bei Junee, Scilli und Poppan angekommen, murmelte sie eine nichtssagende Entschuldigung und verließ die Bar.
    Als Dilja Mowak auf die Straße trat, wartete dort bereits ein Gleiter der LEPRACHAUN, zu erkennen an den Buchstaben LHL und der Nummer 41 auf den Rumpfseiten und dem Dach.
    Sie rutschte auf den Beifahrersitz und nickte dem Piloten grüßend zu. Es war der Zoologe Victor Marik.
    Nachdem er gestartet war, wandte Victor ihr den Kopf zu und fragte: „Was ist los, Dilja? Unsere Nercy hat mir die Hölle heiß gemacht, damit ich ja nicht trödelte."
    „Es brennt", erklärte Dilja trocken. „Aber die Sache ist vertraulich, Vic. Ich erlege dir Stillschweigen auf."
    „Aber natürlich schweige ich", versicherte Victor beflissen. „Nun ...?"
    „Ich schweige auch", gab die Oxtornerin zurück.
    Als sie merkte, daß der Zoologe beleidigt war, versuchte sie ihn zu versöhnen, indem sie ein Thema aufgriff, an dem er jederzeit brennend interessiert war. „Wußtest du, daß die Okrills auf Taulus eine völlig neue Fähigkeit entwickelt haben?" fragte sie.
    Auf Taulus war sie im Jahr 1141 NGZ geboren worden. Der neunte Planet der roten Riesensonne Catherinewhell im Zentrumsgebiet der Milchstraße war eine ähnliche Extremwelt wie Oxtorne. In der MonosÄra hatte dort eine Gruppe Oxtorner. die sich dem Zugriff der Cantaro entziehen konnten, mit Hilfe von WIDDER eine kleine Kolonie gegründet.
    Aus den beiden mitgebrachten Okrills waren inzwischen durch systematische Aufzucht rund vierhundert Exemplare geworden, alle domestiziert. Diljas Vater Ermin Mowak hatte daran erheblichen Anteil. Leider war er während der letzten Kampfhandlungen der Großen WIDDER-Offensive im Mai 1147 bei einem Kommandounternehmen gegen einen Cantaro-Stützpunkt gefallen.
    Diljas Mutter hatte das Angebot der Regierung des befreiten Planeten Oxtorne zur Heimkehr ausgeschlagen und lebte weiter auf Taulus in einer Art Agro-Tech-Kombinat, das praktisch die ganze Wirtschaft des Planeten beherrschte.
    Dilja verließ Taulus im Jahr 1176 zum erstenmal, um Oxtorne zu besuchen. Später absolvierte sie mehrere Hochschulen auf verschiedenen Welten des Galaktikums.
    Nachdem sie einige Jahre lang das Hansekontor auf Arkon II geleitet hatte, bekam sie das Angebot, sich als Hanse-Spezialistin ausbilden zu lassen. Sie nahm an. Nach ihrer Ausbildung wurde sie als Ortungschefin auf den Leichten Holk LEPRACHAUN versetzt. Unter diesem Deckmantel nahm sie ihre vielfältigen geheimen Aufgaben wahr. „Nein", beantwortete Victor Marik ihre Frage. „Welche denn?"
    Sie erzählte es ihm.
    Bald hatte der Gleiter Alientown verlassen und jagte dicht über dem Boden in das riesige Areal des Raumhafens. Am Horizont war bereits die typische Konstruktion eines Leichten Holks zu sehen: die LEPRACHAUN.
    Die Oxtornerin schloß die Augen, als sie an den Alptraum dachte, der ihr dort bevorstand. Geistesabwesend beantwortete sie ein paar nebensächliche Fragen des Zoologen. Als er es merkte, schwieg er.
    Dann schwebte der Gleiter in seinen Schleusenhangar - und Dilja Mowak machte sich auf den Weg zur Bordklinik ...
    Hinter der Personenschleuse traf Dilja Mowak auf zwei bewaffnete Besatzungsmitglieder. Sie erkannte in ihnen Angehörige der Sicherheitstruppe des Holks. Demnach hatte der stellvertretende Kommandant bereits den Ausnahmezustand über die LEPRACHAUN verhängt - selbstverständlich unter dem Mantel der Geheimhaltung.
    Trung Hannok bestätigte es, als er der Oxtornerin im Warteraum der
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