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1640 - Griff nach Arkon

Titel: 1640 - Griff nach Arkon
Autoren: Unbekannt
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konnte aber nicht länger warten.
    Er zog sich hastig an und bürstete vor dem Spiegel seinen schwarzlackierten, zwanzig Zentimeter hohen Sichelkamm durch. Danach nahm er den Universal-Kodegeber des Lademeisters an sich und stellte sich vor das Kabinenschott.
    Die provisorisch angebrachten Photozellen registrierten es und veranlaßten die Aktivierung der Servomotoren. Die Schotthälften glitten auseinander.
    Srim streckte vorsichtig den Kopf hinaus und sah sich um. Der Korridor war leer, soweit er sehen konnte. Das hatte seine Gründe. Zum einen trieben sich die meisten Besatzungsmitglieder des Schiffes in den Bars, Kneipen und anderen „Vergnügungsstätten" von Alientown, der geschlossenen Stadt für Nichtarkoniden in der Nähe des Raumhafens, herum. Zum anderen verspürte die in der CHALNEZRA verbliebene Wachmannschaft kein Bedürfnis danach, im Schiff herumzuwandern.
    Laufbänder und ein paar der Antigravlifte standen still, weil ihre syntronische Steuerung ausgefallen war. Ihre Aufgaben konnten nur dann von zugeschalteten Positroniken übernommen werden, wenn solche verfügbar waren.
    Alle vorhandenen Positroniken waren inzwischen für wichtigere Systeme installiert worden. Zwar lief die Produktion neuer Positroniken auf Hochtouren, soweit Material herangeschafft werden konnte, doch der Ausstoß reichte hinten und vorne nicht. Zu Fuß aber bewegte sich ein Springer nur im äußersten Notfall.
    Srims Zuversicht, ungeschoren aus dem Schiff zu kommen, stieg, als er sich daran erinnerte. Er peilte die nächste, rund acht Meter entfernte Interkomnische an und sprintete los. Dort angekommen, blieb er stehen und blickte zurück.
    Er war immer noch allein auf weiter Flur. Erleichtert preßte er die Abstrahlfläche des Kodegebers gegen eine bestimmte Stelle in der Wandnische. Hier hatten die Springer mit ihm den Geheimgang verlassen. Das darunter verborgene elektromagnetische Schaltelement veranlaßte die Öffnung einer getarnten Geheimtür. Die Springer als alte Sternzigeuner waren findig. Sie hatten alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um die Auswirkungen der Hyperraum-Parese erträglicher zu machen.
    Warum es auf der CHAL-NEZRA Geheimgänge und -türen gab, wußte Srim nicht. Die drei Springer hatten es ihm nicht gesagt, und er hatte sich nicht dafür interessiert. Auch jetzt war es ihm egal.
    Er ging durch die Öffnung. Hinter ihm schloß sich die Tür wieder. Es war dunkel, deshalb schaltete er seine fingergroße Stablampe ein. Vor ihm lag ein schmaler, mit schwacher Steigung nach oben führender und leicht nach links gewundener Gang. Er war fast zu schmal für die breiten Schultern eines Ertrusers. Srim bewegte sich deshalb ein wenig schräg vorwärts.
    Schon nach wenigen Minuten stand er vor dem ersten Problem in Form einer Ganggabelung. Er hatte sie nicht bemerkt, als er hinter den Springern hergestiegen war. Deshalb wußte er auch nicht, aus welchem der beiden Gänge sie gekommen waren.
    Kurz entschlossen wählte er den nach rechts führenden Gang.
    Zwei Minuten später stand er vor dem zweiten Hindernis. Der Gang endete an einer Tür, an die sich der Ertruser nicht erinnerte. Er mußte sich entscheiden, ob er sie benutzte oder umkehrte. Er entschied sich für die erste Möglichkeit. Der Kodegeber öffnete ihm die Tür.
    Dahinter schaltete sich rötliches Licht an - und Srim Tennek wußte jetzt, warum die Springer ihr Schiff für Fremde gesperrt hatten. Sie waren Schmuggler, aber sie hatten kein „normales" Schmuggelgut geladen, sondern Waffen.
    Mindestens 20 Gravitationsbomben waren allein in diesem relativ kleinen Lagerraum an Wandhalterungen befestigt.
    Er fröstelte.
    Die Gravitationsbombe war eine 5-D-Waffe.
    Wurde sie eingesetzt, so löste sie das Ziel aus dem energetischen Gefüge des Einsteinraums und schleuderte es in den Hyperraum.
    Der Ertruser wischte kalten Schweiß von der Stirn. Auf den ersten Schrecken folgte Erleichterung. Zumindest solange die Hyperraum-Parese andauerte, stellten diese Gravitationsbomben keine Gefahr dar.
    Außer für ihn selbst, denn falls die Springer ihn hier erwischten, kam er nicht lebend davon. Rein körperlich war er zwar so stark wie zehn von ihnen zusammen, aber er trug nur eine leichte Ausgeh-Kombination und keine Waffe.
    Erneut brach ihm der Schweiß aus.
    Die Chal-Nezra-Sippe war keine Bande von Schmugglern, sondern eine Bande von gefährlichen Verbrechern. Mit 20 Gravitationsbomben konnte man einen ganzen Planeten vernichten.
    Es verstieß gegen die Gesetze des
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