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1629 - Die blaue Schlange

Titel: 1629 - Die blaue Schlange
Autoren: Unbekannt
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Medizin."
    „In der Literatur gibt es verschiedene Werke, die mit dem Zusatz Spiegel versehen wurden. Den Schwabenspiegel zum Beispiel."
    „Das alles kann nichts mit Spiegelgeborenen zu tun haben."
    „Dann fällt mir nur noch eines ein."
    „Und das ist?" fragte Trixou. „In der weidmännischen Sprache gibt es den Begriff des Spiegels ebenfalls", erklärte Arlington. Er legte seine Stirn in Falten und blickte sein Gegenüber gewichtig an. „Als Spiegel bezeichnet man zum Beispiel die helle Zone um den After bei Reh-, Rot- und Damwild!"
    Trixou richtete sich in seinem Sessel auf. „Das ist es!" flüsterte er. In seinen Augen leuchtete ein fanatisches Licht auf. „Glaubst du wirklich?"
    „Aber ja, Gorlek! Denke doch mal nach! ES will den Spiegelgeborenen die Unsterblichkeit verleihen. Darauf gibt es nur eine Antwort!"
    „Spiegelgeborene gleich Aftergeborene!" Arlington blickte ihn überrascht an. „Genau das wollte ich damit sagen", jubelte Trixou. „Aftergeborene! Oder präziser: Afterbrut."
    „Da muß ich passen", gestand Arlington. „Was ist das?"
    „Allgemeinbildung, mein lieber Freund", triumphierte Trixou, der selten einmal das Vergnügen hatte, mehr zu wissen als Arlington. „Als Afterbrut bezeichnet man die außergewöhliche zweite Brat beim Federwild."
    Arlington blickte ihn hilflos an. „Damit kann ich leider auch nichts anfangen!"
    „Hör zu", ereiferte Trixou sich. „Auch beim Eichelhäher spricht man vom Spiegel. Dabei sind die schwarzblauweiß geränderten Federn des Afterflügels gemeint. Verstehst du denn nicht?"
    „Nein!"
    Trixous Augen leuchteten vor Begeisterung. Er beugte sich weit vor und redete beschwörend auf Arlington ein. „Der Spiegelgeborene muß jemand sein, der Federn hat.
    Wahrscheinlich jemand, der aus einem Gen-Experiment hervorgegangen ist. Vielleicht hat er die Federn schon in seiner Kindheit abgeworfen und ..."
    „Es könnte auch eine Frau sein!"
    „Natürlich!" Trixou war sich dessen sicher, daß er das Rätsel gelöst hatte, das die Superintelligenz der solaren Menschheit gestellt hatte. „Für mich gibt es nicht mehr den geringsten Zweifel."
    „Verzeih mir, aber ich bin nicht ganz so begeistert wie du!"
    Trixou blickte ihn verblüfft an. „Nein? Warum nicht?"
    „Weil mir soeben nach deiner Theorie klar geworden ist, daß ich nicht einer der beiden gesuchten Spiegelgeborenen sein kann, daß ich also auch nicht unsterblich werden kann", erklärte Gorlek Arlington. „Ich bin nicht aus einem Gen-Experiment hervorgegangen, und ich habe niemals Federn gehabt - weder auf dem Rücken noch sonstwo. Ich habe lediglich als Kind mal Indianer gespielt und mir dabei eine Feder ins Haar gesteckt, aber das reicht wohl kaum aus, um ES die Unsterblichkeit abzuringen."
    Trixous Kinnlade sackte nach unten, und sein Triumphgefühl verflog. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er gehofft, es werde sich herausstellen, daß er ein Spiegelgeborener war und somit unsterblich werden konnte. Nun hatte Arlington ihm deutlich gemacht, daß es nichts für ihn zu hoffen gab -vorausgesetzt seine Theorie war richtig. „Eines bleibt noch", sagte er schließlich enttäuscht. „Und das wäre?"
    „Wir wissen jetzt, welche Merkmale die beiden gesuchten Personen haben könnten", erläuterte er. „Wir müssen zurück zur Erde und sie suchen."
    „Und dann?"
    „Sie werden uns dankbar sein, daß wir ihnen zur Unsterblichkeit verhelfen. Daraus könnte uns großer Nutzen erwachsen. Vielleicht nehmen sie uns sogar mit zu ES, und die Supterintelligenz hat einen besonderen Lohn für uns!"
    Sie klammerten sich an das letzte Fünkchen Hoffnung, das ihnen danach noch blieb. Ähnlich wie ihnen erging es Hunderttausenden auf der Erde, den anderen Planeten und im Raum. Viele suchten nach einer plausiblen Erklärung dafür, daß sie selbst zu den gesuchten Spiegelgeborenen gehörten und dazu berufen seien, die Unsterblichkeit zu erringen.
    Auf der Erde saß Perry Rhodan zu dieser Zeit mit dem Ennox Philip zusammen.
    Er hatte Mühe, sich die Enttäuschung über Henna Zarphis nicht anmerken zu lassen. Da er sie für den Kopf der Organisation Blaue Legion hielt, mußte er sie von nun an als seine Feindin ansehen, die es zu bekämpfen galt. „Ich will nicht vergessen, noch auf einen meiner Geniestreiche hinzuweisen", sagte Philip selbstgefällig. „Ich bin gespannt!"
    „Von Arkon II sind außer mir noch acht meiner Freunde abgegangen", eröffnete er Rhodan, der sicher war, daß Philip Ennox meinte. „Wir haben
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