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1628 - Die Tür zum Jenseits

1628 - Die Tür zum Jenseits

Titel: 1628 - Die Tür zum Jenseits
Autoren: Jason Dark
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nicht ganz geheuer war.
    Was er nun tat, war ihr ebenfalls ein Rätsel. Er holte etwas hervor, das bisher unter seiner dünnen Jacke verborgen gewesen war. Es war so etwas wie ein Griff, der aus seiner rechten Faust hervorschaute. Dann kippte er den Gegenstand und schlug mit ihm einen Kreis.
    Aus ihm rutschten drei Schlangen hervor.
    Fast hätte Doris aufgeschrien, weil sie im ersten Moment wirklich glaubte, dass es Schlangen wären, aber da irrte sie sich. Die drei Riemen sahen nur aus wie Schlangen, sie waren es nicht, denn sie bewegten sich nicht aus eigener Kraft. Sie sanken nach unten und ihre Enden berührten den Boden.
    »Was ist das?«, flüsterte sie.
    Suko lächelte. »Es ist nur ein Test, zu dem ich mich entschlossen habe.«
    »Für wen?«
    Suko wies auf den Engel.
    Doris Dooley schüttelte den Kopf. Sie fühlte sich in dieser Situation überfordert und zugleich aufs Abstellgleis gestellt, weil sie nicht wusste, was hier lief. Mittlerweile hatte sie vor diesem Mann Respekt und sie fürchtete sich auch ein wenig vor ihm. Sie dachte sogar daran, ihn mit dem Engel allein zu lassen und zu fliehen. Davon nahm sie schnell wieder Abstand, denn er war kräftig und würde sie immer einholen.
    »Und Sie wollen - ich meine - Sie wollen den Engel mit dieser Peitsche schlagen?«
    »Genau.«
    »Was soll das? Er ist kein Mensch. Er ist ein Stück Stein. Er wird auf die Peitsche nicht reagieren.«
    »Das genau will ich feststellen. Deshalb bin ich hier und habe die Peitsche mitgenommen.«
    Auch jetzt war sie nicht schlauer geworden. Aber das ungute Gefühl in ihr hatte sich noch verstärkt. Das war hier alles nicht mehr normal, und sie bewunderte sogar die Sicherheit des Mannes, der jetzt einen Schritt zurückgetreten war, aber noch immer nahe genug an der Figur stand, um sie mit der Peitsche treffen zu können.
    Suko ließ seine Blicke noch mal vom Totenschädel an den Füßen bis hoch zum Kopf gleiten.
    Nichts geschah. Kein Zittern. Kein Hinweis darauf, dass unter der Steinschicht etwas Fremdes lauerte.
    Dann schlug er zu. Aus dem Handgelenk heraus. Die drei Riemen wirbelten durch die Luft, bevor sie den Engel trafen und hart gegen seine Außenhaut klatschten.
    Doris Dooley wollte schreien. Aber ihre Kehle war plötzlich zu. Sie sah, wie der Mann zurücktrat und dabei seine Peitsche hob, um einen zweiten Schlag anzusetzen.
    Das war nicht mehr nötig.
    Denn vor den Augen der beiden Zuschauer fing der Engel an, sich zu verändern…
    ***
    Da spürte ich auch mein Kreuz!
    Es war nur ein leichter Stich auf der Brust, aber er sagte mir, dass vor mir jemand stand, der mehr zu den Schwarzblütern gehörte, und zwar zur Gruppe der blutsaugenden Vampire.
    Ob auch Isabel spürte, dass ein besonderer Mensch vor ihr stand, gab sie nicht preis. Sie bewegte sich nicht. Es machte ihr auch nichts aus, dass sie von diesem künstlichen Licht getroffen wurde, sie zeigte sich so, wie sie tatsächlich war.
    Und ich ging davon aus, dass sie scharf auf mein Blut war. Zwar sah sie nicht eben ausgehungert aus, doch ich kannte mich mit diesen Gestalten aus. Sie nahmen jede Gelegenheit wahr, einem Menschen das Blut auszusaugen.
    Aber wie war sie zu diesem Monster geworden? Diese Frage beschäftigte mich. Über eine Antwort konnte ich nur spekulieren.
    Ich stand am Beginn des Gangs, sie hielt sich an seinem Ende auf. Sie würde an mir nicht vorbeikommen. Ich musste sie erlösen. Jetzt glaubte ich auch daran, dass sie sich noch nicht lange in diesem Zustand befand. Es konnte sein, dass es ihr erstes Erwachen war. Da war die Sucht nach dem Lebenssaft der Menschen besonders groß.
    Durch den weit aufgerissenen Mund hatte ihr Gesicht einen hässlichen Ausdruck erhalten. Die untere Hälfte schien nur aus einem Maul zu bestehen. Sie gab seltsame Laute von sich. Das konnte ein Röcheln, aber auch ein Knurren sein.
    Ich wollte näher an sie heran. Schon jetzt hätte ich sie töten können.
    Eine geweihte Silberkugel hätte ausgereicht. Doch ich ließ die Beretta stecken.
    Vielleicht konnte ich sie dazu bringen, mir einige Auskünfte zu geben. Ich wusste noch immer zu wenig.
    »Gut, ich weiß jetzt, wer du wirklich bist, Isabel. Aber wenn du denkst, mich leertrinken zu können, dann hast du dich geirrt. Ich fürchte mich nicht vor Vampiren, denn ich habe die entsprechenden Waffen, um sie zu vernichten.«
    Sie hatte mich gehört. Ich war gespannt auf ihre Reaktion und hielt sogar an.
    Wie ein Tuch aus Blut umgab das Kleid ihren Körper. Hinzu kam das helle
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