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1628 - Die Tür zum Jenseits

1628 - Die Tür zum Jenseits

Titel: 1628 - Die Tür zum Jenseits
Autoren: Jason Dark
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Umriss innerhalb der Schwaden auf. Der seltsame Engel war also noch vorhanden. Sollte man zumindest meinen. Darauf wetten wollte Suko nicht. Und er startete auch keinen zweiten Angriff. Er verließ sich ganz auf die Kraft seiner Dämonenpeitsche. Dass sie etwas ausgelöst hatte, ließ darauf schließen, dass in diesem Steinengel etwas steckte, das schwarzmagisch beeinflusst war.
    Noch war der Nebel dicht, aber er dünnte an einigen Stellen bereits aus.
    Und so sahen Suko und Doris Dooley, dass die Gestalt nicht mehr starr war und sich bewegte. Sie schwang leicht hin und her, was Doris nicht fassen konnte.
    »Was ist das?«, schrie sie Suko an. »So sagen Sie doch endlich was!«
    »Ich weiß es selbst nicht.«
    »Aber - das - das…« Sie hielt plötzlich den Mund, denn es kam zu einer Veränderung. Als wäre ein plötzlicher Windstoß in den Nebel hineingefahren, so lichtete er sich nicht nur, er war von einem Augenblick zum anderen sogar völlig verschwunden.
    Klare Sicht!
    Jetzt sahen die beiden Zuschauer das, was der Nebel bisher verborgen gehalten hatte.
    Es gab den Steinengel nicht mehr.
    Vielleicht hatte er sich aufgelöst, vielleicht hatte er auch nur das abgeworfen, was bisher seine wahre Identität verborgen hatte, denn vor ihnen stand das Zerrbild eines Vampirs…
    ***
    Selbst Suko zeigte sich überrascht von dieser Gestalt des Schreckens.
    Zuerst war der flüchtige Gedanke an Dracula II in ihm hochgeschossen, aber das traf nicht zu. Ebenso wenig wie der Vergleich mit einer Vogelscheuche, denn nur auf den ersten Blick wirkte die Gestalt so, weil sie ihren dunklen Umhang an zwei Seiten festhielt und ihn vor dem Körper ausgebreitet hatte.
    Zu dieser Gestalt gehörte ein graues Gesicht mit einer aschfahlen Haut und Haaren, die ebenso grau waren. Sie sahen aus, als säße auf dem Kopf eine Perücke. Flügel waren nicht zu sehen, doch im Gegensatz zu dem Engel lebte diese Gestalt, die jetzt den Mund öffnete und zwei spitze Blutzähne präsentierte.
    Suko warf einen knappen Blick auf Doris Dooley. Sie zitterte, sie lief aber nicht weg. Dabei kaute sie auf ihrer Unterlippe und konnte einfach nicht zur Seite schauen. Sie musste den finsteren Vampir fixieren, und dann brach es aus ihr heraus.
    »Ja, ja! Er ist es, das weiß ich genau!«
    »Was ist er?«
    Sie musste schlucken, bevor sie sprechen konnte. »Er öffnet die Tür zum Jenseits. Er schickt sie hin und her und lässt sie dann wieder frei. So muss es sein.«
    »Ein Vampir?«, fragte Suko verwundert.
    »Ja, ja…«
    »Wieso ein Vampir?«
    Doris Dooley stöhnte auf. »Ich weiß es doch nicht, verdammt noch mal. Ich weiß nicht mehr, wie es weitergehen soll…«
    »Wie ist es denn bei den Besuchen im Jenseits gegangen? Das wissen Sie doch bestimmt.«
    »Nicht genau.«
    Da sich die Gestalt nicht rührte und von ihr keine Gefahr ausging, fragte Suko weiter: »Wie ist das gewesen, Mrs. Dooley? Was haben Sie getan? Wie kamen die Personen ins Jenseits? Und welches Jenseits war es denn?«
    »Sie wurden geholt.«
    »Haben sie dabei noch gelebt?«
    »Ja, nein.«
    »Was meinen Sie damit?«
    Mrs. Dooley verdrehte die Augen. »Es ist einzig und allein meine Schuld. Ich habe dafür gesorgt, dass sie beinahe starben, aber sie befanden sich in Wirklichkeit in einem komaähnlichen Zustand. Sie lebten nicht mehr richtig und waren auch nicht tot.«
    »Von wem sprechen Sie?«
    Sie senkte den Kopf. Es war ihr alles andere als angenehm, darauf eine Antwort zu geben. Mit leiser Stimme sprach sie weiter.
    »Es waren Isabel, meine Adoptivtochter, und ihre Freundin Meryl, die den Weg vor ihr ging.«
    »Und die haben sie in einem Komazustand dem Engel übergeben?«
    »Ja. Er würde ihnen den Weg ins Jenseits zeigen und sie dann zurückschicken, damit sie uns Bericht erstatten können. Jetzt warte ich auf sie.«
    Für Suko brach zwar keine Welt zusammen, er war jedoch sprachlos über das, was diese Person getan hatte. So etwas war kaum zu fassen.
    Diese Person musste wahnsinnig gewesen sein, dass sie an so etwas überhaupt geglaubt hatte.
    »Hören Sie mir mal zu«, sagte er, nachdem er sich wieder gefangen hatte. »Was hat Sie nur dazu getrieben, so etwas Grauenhaftes zu tun? Meryl und Isabel waren Menschen und keine Puppen, begreifen Sie das?«
    »Ich wollte nur wissen, wie es im Jenseits aussieht.«
    »Und da haben Sie sich einfach einen Plan ausgedacht. Oder wie sehen Sie das?«
    »Nicht so einfach.«
    »Wie denn?«
    Es dauerte eine Weile, bis sie sich gefangen hatte. »Ich war oft
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