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1628 - Die Tür zum Jenseits

1628 - Die Tür zum Jenseits

Titel: 1628 - Die Tür zum Jenseits
Autoren: Jason Dark
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verloren zu haben und schwebte irgendwo herum. Ich war durcheinander, musste mich fangen, und das würde dauern, sodass die Blutsauger alle Zeit der Welt hatten, sich wieder auf mich zu konzentrieren.
    Ich hörte sie sprechen und zugleich schreien. Was sie sagten, verstand ich nicht, aber meine Hand befand sich bereits auf dem Weg zur Beretta.
    Leider sah ich kein Ziel. Die Umgebung schwankte noch immer. Dass ich noch saß, glich einem kleinen Wunder. Die Waffe umklammerte ich mit beiden Händen. Ich schwenkte sie von einer Seite zur anderen, um zu zeigen, dass ich mich wehren wollte.
    Sie kamen noch nicht.
    Beide schrien sich an.
    Isabel sprach von Flucht und davon, dass ihnen mein Blut nicht weglief.
    Meryl wollte nicht. »Ich hole ihn mir!«, schrie sie.
    »Du bist…«
    »Lass mich los!«
    Ihr Streit kam mir entgegen, denn ich war dabei, mich allmählich wieder zu erholen. Zudem hatte ich es geschafft, in der sitzenden Haltung zu bleiben. Und es klappte auch wieder besser mit der Sicht.
    Sie waren beide noch da.
    Und eine von ihnen ging auf mich zu. Sie wollte es einfach nicht wahrhaben, das Verlies verlassen zu müssen, ohne ihren Hunger gestillt zu haben.
    Meryl kam auf mich zu. Was Isabel tat, sah ich nicht, weil sie im Hintergrund blieb.
    Es interessierte die Vampirin nicht, dass ich eine Waffe in den Händen hielt. Sie wollte mein Blut und sie wusste wohl, dass ihr normale Bleigeschosse nichts anhaben konnten. Dass im Magazin der Beretta geweihte Silberkugeln steckten, gab ich nicht preis.
    Sie kam näher. Noch schwankte sie vor meinen Augen, und das würde sich so schnell auch nicht ändern, deshalb zögerte ich keine Sekunde länger und drückte ab.
    Nicht nur einmal. Ich wollte auf Nummer sicher gehen und schickte gleich drei Kugeln in ihre Richtung.
    Treffer!
    Meryl ging nicht weiter. Sie wurde vor meinen Augen zu einer zuckenden Gestalt, die sich zwar noch auf den Beinen hielt, aber große Probleme hatte, das Gleichgewicht zu bewahren.
    Dann blieb sie stehen.
    Sie heulte auf.
    Sie schlug mit den Händen um sich, bevor sie schließlich zur Seite kippte und den Namen ihrer Freundin brüllte.
    Isabel hatte sie zwar gehört, aber sie kam nicht, um ihr zu helfen. Wo sie sich momentan aufhielt, wusste ich nicht. Zudem nahm mir Meryl die Sicht.
    Sie fiel nach vorn. Und sie hätte mich dabei erwischt, hätte ihr Körper nicht im letzten Moment eine Drehung zur Seite gemacht. So schlug sie links neben mir auf.
    Das war’s!
    Sie hätte schon ungemein stark sein müssen, um der Kraft einer geweihten Silberkugel zu widerstehen. Das war bei ihr nicht der Fall.
    Sie bewegte sich nicht mehr. Wo meine Kugeln sie getroffen hatten, war nicht zu erkennen, denn sie lag auf dem Bauch. Ob sie sich veränderte, bekam ich bei diesen Lichtverhältnissen auch nicht mit. Ich glaubte allerdings nicht, dass sie zu Staub zerfallen würde.
    Ich schaute mich nach Isabel um.
    Normalerweise hätte ich längst die Verfolgung aufgenommen. Durch meine Schwäche waren meine Aktionen aber begrenzt. Ich kam nicht so schnell hoch, wie ich es wollte. Ich drückte mich zwar vom Boden ab, aber das Aufstehen wurde zu einem Problem.
    Dabei fand ich aber meine Lampe und nahm sie wieder an mich. Ich stellte mich gebückt hin, taumelte dabei etwas zurück und prallte gegen eine Wand, die mir als Stütze diente.
    Erst dann richtete ich mich ganz auf.
    Noch immer lag die erlöste Meryl vor mir. Nur hatte ich jetzt das Problem mit Isabel. Auch sie wollte mein Blut. Sie hätte mich in den letzten Sekunden angreifen können, was sie aus bestimmten Gründen nicht getan hatte.
    Ich erinnerte mich, dass sie mich als gefährlich eingestuft hatte. Sie musste die Wirkung meines Kreuzes gespürt haben und war entsprechend vorsichtig gewesen.
    So vorsichtig, dass ich sie in meiner Umgebung nicht mehr entdeckte.
    Ich machte mich mit dem Gedanken vertraut, dass sie geflohen war.
    Zunächst leuchtete ich in den Stollen. Dort sah ich nichts mehr von ihr.
    Blieb nur der zweite Ausgang. Die Leiter hatte ich nicht vergessen, und als ich auf sie zulief, da veränderte sie sich, denn sie wurde erhellt, weil von oben her Licht auf sie fiel. Jetzt wusste ich, wo Isabel war. Ich lief auf die Leiter zu, hielt neben ihr an und legte den Kopf in den Nacken.
    Isabel war oben.
    Ich sah noch, wie sie ein Bein nachzog, dann war sie aus meinem Blickfeld verschwunden.
    Ich hätte mich selbst irgendwo hintreten können. Es sah alles danach aus, als würde ihr die Flucht
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