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1628 - Die Tür zum Jenseits

1628 - Die Tür zum Jenseits

Titel: 1628 - Die Tür zum Jenseits
Autoren: Jason Dark
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nötig. Eine Silberkugel würde reichen, vielleicht auch zusammen mit einem Peitschenschlag.
    »Dann mal los!«, sagte er und bewegte seine rechte Hand.
    Die Riemen machten die Bewegung mit und Suko wollte auf den Grauen zugehen.
    Doris Dooleys Ruf hielt ihn zurück. »Da, da!«, schrie sie und zeigte schräg an dem Blutsauger vorbei, dorthin, wo das Podest freigelegt worden war.
    Dicht hinter dem Rand tauchte ein Gesicht auf. Es war das einer jungen Frau, die ihren Mund weit aufgerissen hatte, damit jeder ihre beiden Blutzähne sehen konnte.
    »Isabel!«, schrie Doris…
    ***
    Auch ich hatte den Ruf gehört, denn mir war es bereits gelungen, die Hälfte der Strecke hinter mich zu lassen.
    Und dann hörte ich diesen Schrei. Ich hatte sogar den Namen verstanden und wusste auch, wer ihn gerufen hatte. Das war Doris Dooley gewesen. Demnach musste sie sich in der Nähe befinden, und ich fragte mich sofort, ob Suko bei ihr war.
    Klettern.
    Schnell klettern. Egal, wie es mir ging. Ich biss die Zähne zusammen und achtete nicht darauf, dass mich hin und wieder ein Schwindelgefühl packte. Ich wollte nur nicht daneben greifen.
    Noch zwei Sprossen, dann hatte ich das Ende erreicht und schob wenig später meinen Kopf ins Freie. Ich erkannte sofort, wo ich aus der Tiefe stieg.
    Ich kannte den Ort.
    Ich dachte an den Engel. Den sah ich nicht. Es hatte sich einiges verändert. Suko war da. Ich sah auch Isabel, die auf Doris Dooley zuschlich, und ich sah eine Gestalt, die ich bisher noch nicht kannte. Ein graues Wesen in dunkler Kleidung und mit einem weit geöffneten Mund.
    Es sah danach aus, als wollte der Blutsauger angreifen, aber er stand, er schaute nur.
    Im Gegensatz zu ihm war mein Freund Suko kampfbereit. Aber auch er griff nicht ein. Die Lage schien erstarrt zu sein, obwohl sich Isabel auf ihre Mutter zu bewegte. Nur ging sie nicht mehr normal. Sie schleppte sich voran, worüber ich mich schon irritiert zeigte.
    Egal, in meinem geschwächten Zustand war es besser, wenn ich nicht in eine Auseinandersetzung geriet. Und so kletterte ich aus der Öffnung.
    Suko winkte mir mit der freien Hand kurz zu und hörte dabei meine Frage.
    »Was ist hier los?«
    »Keine Ahnung. Aber du siehst nicht eben gut aus.«
    »Danke.«
    Ich holte die Beretta hervor. Suko kümmerte sich um den Grauen, ich richtete meine Aufmerksamkeit auf Isabel, die sich weiterhin ihrer Mutter näherte. Sie hatte sehr damit zu kämpfen, sich auf den Beinen zu halten.
    Es war kein normales Gehen mehr. Sie wurde immer schwächer und reagierte auch nicht, als sie angesprochen wurde.
    Das war nicht normal.
    Hier stimmte nichts mehr.
    Da waren alle Regeln auf den Kopf gestellt worden, auch für die graue Gestalt.
    Dann schrie Isabel auf. Sie war noch zwei oder drei Schritte von ihrer Mutter entfernt, streckte die Arme nach ihr aus, um so den letzten Rest hinter sich zu bringen, was sie nicht mehr schaffte. Noch ein Schrei drang aus ihrem Mund, dann brach sie zusammen und fiel zur Seite, sodass Teile ihres Gesichts zu sehen waren.
    Die Haut dort löste sich zwar nicht auf, aber sie hatte ihre Farbe verändert.
    Sie war rot geworden mit dunklen Schatten darin, und jeder hörte das Stöhnen der Blutsaugerin, das von einem anderen Geräusch überdeckt wurde.
    Der Graue hatte es ausgestoßen. Das war nicht grundlos geschehen, denn beide Hände verloren ihre Festigkeit und lösten sich auf.
    Staubfahnen rieselten zu Boden.
    Ein bestimmter Gedanke zuckte mir durch den Kopf, den ich allerdings nicht weiter verfolgte, da ich abgelenkt wurde. Es waren nicht nur die Hände des Vampirs, die sich auflösten. Bei seinem Gesicht setzte sich der Vorgang fort.
    Hier fiel die obere Hautschicht in sich zusammen. Zugleich lösten sich die grauen Haare auf, die ausgesehen hatten wie eine Perücke. Sie rieselten ebenfalls als Staub zu Boden und gaben einen kahlen Kopf frei.
    »So hat er auch im Fernsehen ausgesehen!«
    Ich wusste nicht, was Doris Dooley mit dieser Aussage bezweckte, und schaute nur auf den Grauen.
    Er verging. Wie grauer Puder rannen die verschiedenen Schichten an seinem Gesicht nach unten, landeten auf dem Umhang und hinterließen dort graue Streifen.
    Er stand noch.
    Auch das würde bald vorbei sein, denn seine gesamte Gestalt begann zu zittern. Innerhalb des Umhangs sackte alles zusammen, und es gab seine Gestalt nicht mehr. Da lag nur noch der Stoff am Boden, den ich mir genauer ansah.
    Darunter hob sich der Kopf ab. Ich bückte mich und schleuderte eine Hälfte des
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