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1628 - Die Tür zum Jenseits

1628 - Die Tür zum Jenseits

Titel: 1628 - Die Tür zum Jenseits
Autoren: Jason Dark
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Mantels zur Seite.
    Der Vampir glotzte mich noch an. Reste waren noch vorhanden, verschwanden aber auch, denn er verlor seine Zähne, und danach brach der Kiefer zusammen, wobei eine kleine Wolke aus Staub in die Höhe quoll.
    Ich wandte mich ab, um Isabel anzuschauen. Neben ihr stand Doris Dooley. Sie starrte auf sie hinab. Dabei bewegten sich ihre Lippen, ohne dass sie etwas sagte.
    Suko kam ebenfalls zu uns. Er war es, der sich hinkniete und Isabels Kopf in verschiedene Richtungen drehte, sodass ihr Gesicht von allen Seiten zu betrachten war.
    Es sah nicht mehr normal aus. Es war auch nicht normal. Es sah so aus, als wäre es mit Feuer in Berührung gekommen, denn überall zeigten sich Brandflecken. Die Lippen waren gar nicht mehr zu erkennen. Sie sahen wie ausgefranste Teppichreste aus.
    »Himmel, was ist mit meiner Tochter?«
    Suko schob sich in die Höhe. »Sie ist endgültig erlöst worden, Mrs. Dooley.«
    Die Frau musste schlucken. »Ist sie tot?«
    »Ja, Mrs. Dooley. Ihre Tochter ist endgültig tot, und sie wird auch nicht mehr zu Ihnen zurückkehren…«
    ***
    Nach dieser Aussage kam uns die Stille doppelt so tief vor. Auch Doris wusste nichts mehr zu sagen. Aber wer sie anschaute, der konnte den Eindruck haben, dass sie in den letzten Minuten um Jahre gealtert war.
    Sie ging einige Schritte zur Seite und weinte.
    »Und?«, fragte Suko mich und verzog dabei die Lippen. »Was ist deine Erklärung?«
    Ich spürte sie, wir alle spürten sie, denn die Antwort brannte auf unsere Körper nieder.
    »Die Junisonne ist ziemlich kräftig«, sagte ich.
    »Genau, John. Und welche Vampire schaffen es schon, ihr zu widerstehen?«
    Ich hob die Schultern. »Kaum jemand, abgesehen von einer gewissen Justine Cavallo.«
    »Und Mallmann?«
    »Der vielleicht auch.«
    »Dann wird er sauer sein, dass er wieder einen Helfer weniger hat.«
    Das war mir neu. Als Suko meinen fragenden Blick sah, winkte er nur ab und sagte: »Später, John. Ich denke wir sollten uns jetzt um Mrs. Dooley kümmern. Ich glaube nämlich nicht, dass dieser Franz Decker ohne fremdes Verschulden in der Badewanne ertrunken ist.«
    Mrs. Dooley hatte uns gehört.
    »Sie haben recht!«, schrie sie und weinte. »Ich habe ihn ertränkt! Aber da war noch alles anders.«
    »Das stimmt«, sagte ich zu ihr. »Es bleibt trotzdem dabei, dass Sie eine Mörderin sind und wir dafür sorgen werden, dass Sie vor Gericht gestellt werden.«
    Sie schaute mich an und fing an zu lachen. Warum sie das tat, wussten weder Suko noch ich. Es konnte eine Reaktion der Verzweiflung sein, denn in den nächsten Jahren würde sie die Sonne wohl kaum noch so sehen wie heute…
    ENDE
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