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1620 - Affraitancars Uhrwerk

Titel: 1620 - Affraitancars Uhrwerk
Autoren: Unbekannt
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Roboter, können selbst für uns sorgen und fallen niemandem zur Last. Alles, was wir wollen, ist, unserer Bestimmung nachzukommen und zu dienen. Wir suchen neue Herren, denen wir unsere Fähigkeiten zur Verfügung stellen können. Prüft uns und urteilt, ob wir würdig sind, in eure Dienste treten zu dürfen. Die Einsamen des Alls erwarten euer gnädiges Urteil."
    Wie um zu zeigen, zu welchen Kunststücken sie imstande waren, setzten sich die hunderttausend Raumschiffe und die Milliarden von Robotern innerhalb der Raumkugel auf komplizierten Bahnen in Bewegung und begannen immer schneller um das Zentrum zu rotieren. „Die Llallanee erwarten euer gnädiges Urteil", funkten die Roboter während der Darbietung immer wieder. „Dieses Uhrwerk ist viel phantastischer als das von Affraitancar", meinte Pulandiopoul. „Aber wenn die Roboter die Steigerung der Geschwindigkeit in diesem Maße beibehalten, dann führt dies unweigerlich zur Katastrophe."
    „Darauf läuft es hinaus", erwiderte Colounshaba ahnungsvoll. „Sie wollen uns erpressen und uns aufzeigen, daß sie bereit zur Selbstzerstörung sind, wenn wir sie nicht als Diener akzeptieren. Das würde uns gerade noch fehlen, nachdem wir es eben erst geschafft haben, uns von den Sriin zu befreien!"
    Colounshaba befahl einen Blitzstart und brachte die LAMCIA in mehreren Supra-Netzstrecken auf große Distanz zur Armada der Llallanee. „Wir hätten versuchen sollen, ihnen zu helfen, anstatt sie sich selbst zerstören zu lassen", tadelte Pulandiopoul Colounshabas Handlungsweise. „Findest du nicht auch, daß es schade um dieses technische Potential ist? Und ,davon abgesehen, diese Roboter besaßen offenbar Intelligenz und einen Intellekt wie organische Wesen. Wir hätten zumindest versuchen sollen, für sie einen Ausweg aus diesem Dilemma zu suchen. Wie viele unterentwickelte Völker wären glücklich gewesen, von den Llallanee partizipieren zu können. Sie wären perfekte Diener gewesen, die auch Entwicklungshilfe hätten leisten können."
    „Wie begrenzt dein Horizont doch ist, Pulandiopoul", sagte Colounshaba hochmütig, bereute diese Worte aber schon wieder, kaum daß sie ausgesprochen waren; so sprach man nicht mit dem Partner, den man als Begleiter für den weiteren Lebensweg auserkoren hatte. „Entschuldige, das war nicht so gemeint", sagte sie rasch. „Aber es ist doch offensichtlich, daß diese Roboter ihre Herren zu Tode gedient haben und dies auch mit ihren nächsten Meistern tun werden. Wenn sie sich tatsächlich in den Untergang rasen, was ich jedoch bezweifle, dann wäre das Universum besser dran."
    Pulandiopoul sagte darauf nur: „Ich möchte heim."
    Und das war das Ende ihrer Sternenreise - und eigentlich auch ihrer Lebensgemeinschaft.
    Der Empfang in Aemelonga war ernüchternd. Die LAMCIA wurde von Patrouillenschiffen in das System eines roten Riesen gelotst und auf dem atmosphärelosen Planeten Natrion in eine Quarantänestation gebracht. Colounshaba fügte sich, weil sie die Notwendigkeit einer solchen Sicherheitsmaßnahme einsah.
    Pulandiopoul dagegen wetterte gegen diese Vorschriften als Diskriminierung seiner Person. Offenbar wollte er mit dieser Demonstration jedoch lediglich den Bruch zwischen sich und Colounshaba beschleunigen und erreichte damit immerhin, daß er eine eigene Quarantänezelle zugewiesen bekam.
    Während ihres viele Tage dauernden Aufenthaltes auf Natrion wurden sie und„ihr Raumschiff nach allen Regeln der Kunst durchleuchtet und endlosen Tests unterzogen. Es war ermüdend.
    Die Isolation wurde Colounshaba nur durch Informationen aus dem Sheokorsystem erträglicher gemacht. Sie erfuhr von Affraitancar, der sich sofort mit ihr über Funk in Verbindung setzte, als er von ihrer Heimkehr erfuhr, daß er sein Uhrwerk fertiggestellt hatte. Colounshaba wollte sich jedoch keine Einzelheiten mitteilen lassen, sondern sich mit eigenen Augen von dem vollendeten Werk überzeugen. Affraitancar bot ihr nach ihrer Entlassung aus der Quarantäne eine Führung an.
    Zehn Sonnenläufe nach ihrer Einlieferung wurde Colounshaba der Kontakt zu anderen Insassen gestattet, und dabei traf sie zu ihrer Freude alte Bekannte wieder. Aber ihre Freude wurde leicht getrübt, als sie den Grund für deren Internierung erfuhr und wie lange sie schon auf Natrion festsaßen.
    Naonounaned und Vougasiura saßen mit der Mannschaft der COUT-TRA schon seit einem halben Sheokorjahr auf Natrion fest. Der Grund dafür war der, daß man an Bord ihres Schiffes
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