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1620 - Affraitancars Uhrwerk

Titel: 1620 - Affraitancars Uhrwerk
Autoren: Unbekannt
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Uhrwerk Sheokorsystem. Er hatte es genauso gestaltet, wie er es einst - vor über sieben Sheokorjahren, was mehr als achtzehn Jahren der alten Zeitrechnung entsprach, so lange war das schon her - Colounshaba in seinem Weltenmodell vorgeführt hatte.
    Von den insgesamt neunundsechzig Planeten waren inzwischen alle fünfunddreißig dafür vorgesehenen bewohnbar gemacht worden. Die Genese war abgeschlossen, die Planeten hatten ihre Umlaufbahnen eingenommen und die um jeweils wenige Grade voneinander abweichende Neigung zur Ekliptik erhalten.
    Den fünften Planeten, den innersten, der bewohnbar gemacht worden war, hatte man auf Beleonashada getauft, Ittarosha hieß Planet Nummer sechs, der ebenfalls erst durch das Schöpfungsprogramm zum Träger von arcoanischem Leben geworden war. Beide wurden sie durch entsprechende Filtersysteme vor der sengenden Sonnenbestrahlung geschützt.
    Stolz präsentierte ihr Affraitancar die weiteren Planeten, die unter seiner Aufsicht von toten Himmelskörpern in Oasen des Lebens verwandelt worden waren. Sie hießen Daiardurash, Sascauniir und Kakkoraudim, Molearydor, Nandaamiosh und Battagoleum, alles Namen, die zu den besonderen Eigenheiten dieser Welten paßten.
    Colounshaba wurde ganz schwindelig von den vielen Namen und den dazugehörigen Bildern, und es fiel ihr schwer, sie richtig zuzuordnen. Unter anderen Umständen hätte es sie keine Mühe gekostet, die Datenfülle zu verarbeiten und miteinander abzustimmen. Aber aus irgendeinem Grund mangelte es ihr auf einmal an Konzentration; irgend etwas, das sie noch nicht bestimmen konnte, hatte ihr die Konzentrationsfähigkeit geraubt.
    Pulandiopoul?
    Nein, dieses Kapitel war abgeschlossen. Sie wünschte ihm und Shanorathemas alles Gute auf ihrem weiteren Lebensweg.
    Cambashoura ... Gorvouened, der neununddreißigste und letzte bislang urbanisierte Planet, dessen Name schon vor Colounshabas Aufbruch zu den Sternen festgestanden hatte, wurden von der FAURAX passiert.
    Die Bilder von heißen, warmen, kühlen und kalten Planeten, die jedoch alle den Arcoana erträgliche Lebensbedingungen boten, waren an ihr vorbeigezogen. Aber Colounshaba konnte Affraitancars Wunderwerk diesmal weder im Detail noch in seiner Gesamtheit richtig würdigen.
    Etwas nagte in ihr.
    Etwa Naonounaneds Enthüllungen über das Schicksal der Chouar in Rauppathebbe? Nein, gewiß nicht, warum sollte es denn auch? Die Arcoana waren den Chouar so fern wie diese den Grel, und keine von diesen standen noch in irgendeinem Bezug zu dem Volk, das in Aemelonga eine neue Heimat gefunden hatte.
    Was war es dann, was sie irritierte? „... so sind wir in der Lage, noch weitere Planeten zu formen und bewohnbar zu machen", hörte sie Affraitancars Ausführungen. „Caufferiosh, den einundvierzigsten Planeten, bereiten wir gerade für das Schöpfungsprogramm vor, und es sollte keine Probleme bereiten, ihn zur Ökosphäre zu manövrieren und ins innere Uhrwerk der Planeten einzubinden ..."
    Colounshaba spürte, wie sie der Wurzel ihres Problemes näher kam. Affraitancars Ausführungen inspirierten sie dazu; es mußte irgend etwas von dem sein, was er von sich gegeben hatte, das sie störte. „... aber die Weisen haben das Projekt so lange gestoppt, bis sich herausstellt, inwieweit die Vergangenheit uns eingeholt hat und welche Folgen das haben könnte ..."
    Das war es!
    Affraitancar hatte zur Einleitung angedeutet, daß der Prozeß des Umdenkens für die Arcoana noch nicht abgeschlossen und manches wohl nur verdrängt worden war, was vergangen und erledigt schien. Dieser Ausspruch hatte in ihr genagt, obwohl sie ihn auch aus Bequemlichkeit hatte verdrängen wollen, um nicht mit Problemen konfrontiert zu werden. „Inwiefern sollte uns die Vergangenheit eingeholt haben?" fragte sie mit einem plötzlich in ihr aufsteigenden bangen Gefühl. „Es scheint weiter nicht schlimm zu sein, keine Epidemie, und Lebbracoun, der die Betroffenen behandelt, übertreibt seine Besorgnis gewiß", sagte Affraitancar bedächtig. „Aber es ist nicht zu leugnen, daß bei einigen wenigen Arcoana plötzlich eine Art Sriin-Phobie ausgebrochen ist."
    „Was, nach so langer Zeit?"
    „Lebbracoun meint, daß es noch viel länger währen kann, bis wir uns von unseren geheimen Ängsten vor den Sriin erholt haben", erklärte Affraitancar, und er fügte unheilschwanger hinzu: „Lebbracouns Meinung nach ist niemand von uns davor gefeit."
    „Das kann ich nicht glauben", sagte Colounshaba. „Nicht, nachdem wir diese
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