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1620 - Affraitancars Uhrwerk

Titel: 1620 - Affraitancars Uhrwerk
Autoren: Unbekannt
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gerichteten Waffen bedrohlich wirkten, stellten sie keine wirkliche Bedrohung dar. Aber davon hatten die Wächter keine Ahnung, weil Colounshaba die Systeme des Schiffs gut getarnt hatte.
    In den folgenden Tagen nahm General Croosa immer wieder Kontakt mit Colounshaba auf und nahm sie ins Kreuzverhör.
    Colounshaba erzählte ihm alles, was er über die Pula wissen wollte, beziehungsweise sämtliche Details, die ihr Bordrechner zu diesem Phantomvolk erfunden hatte - und deren Geschichte er immer weiter ausbauen mußte.
    Bei diesen Verhören wurde dem Trixta nicht einmal klar, daß er ungewollt mehr Geheimnisse über sich und die Aufgaben der Wachflotte verriet, als er selbst über die Befragten erfuhr.
    Colounshaba konnte auf diese Weise ein Teil zum anderen hinzufügen, bis sich das Bild abrundete. Als ihr das fertige Bild vorlag, fütterte sie den Rechner mit diesen Daten und beauftragte ihn damit, diese so geschickt in die erfundene Gesamtsituation der Pula einzubauen, daß sie sich stimmig in diese einfügten. „Das ist Betrug", legte Pulandiopoul sein Veto ein. „Es will mir gar nicht gefallen, auf welch schändliche Weise du diese harmlosen Wesen hinters Licht führst."
    „Ich kenne die Hintergründe ohnehin bereits und will mir bloß Gewißheit verschaffen", rechtfertigte sich Colounshaba.
    Nach insgesamt fünfundzwanzig Tagen Sheokorzeit offenbarte Colounshaba dem General: „Da ihr uns nicht weiterhelfen könnt, ist die Zeit für uns gekommen, Abschied zu nehmen. Schade, wir haben geglaubt, daß ihr das entsprechende Wissen habt, weil in dieser Galaxis dieselben Bedingungen wie an unserem Standort herrschen."
    „Welcherart Affinität könnte zwischen unseren beiden Standorten bestehen?" wollte General Croosa wissen. „Wir Pula bewachen zusammen mit achtundvierzig anderen Völkern einen kosmischen Abschnitt", erklärte Colounshaba, „in dem sich ebenfalls der vierdimensionale Abdruck eines mächtigen 5-D-Objekts befindet. Nur darum wurden wir auf diesen Kugelsternhaufen aufmerksam."
    „Dann gehört ihr auch dem Wächterorden eines Kosmonukleotids an?" entfuhr es General Croosa. „Warum habt ihr uns das nicht gleich gesagt?"
    „Ich dachte, ihr würdet dies aus meinen Antworten schließen können", log Colounshaba. „Jetzt, da der Abschied gekommen ist, wollte ich es euch wissen lassen."
    Pulandiopoul wand sich unter Colounshabas Worten wie unter Krämpfen und stürmte empört aus der Zentrale. „Nun bedaure ich es um so mehr, euch nicht zur Rückkehr verhelfen zu können", sagte der General. „Ich würde viel darum geben, euch gegenübertreten und meine. Verbundenheit von Angesicht zu Angesicht ausdrücken zu können."
    Colounshaba kam sich nun selbst schon gemein und hinterhältig vor, aber sie wollte die Sache bis zum Ende durchstehen und erwirken, was sie sich für den Abschluß aufgehoben hatte. „Wir könnten einen Ersatz für ein persönliches Kennenlernen schaffen, wenn wir unsere Bildübertragungssysteme aufeinander abstimmen", schlug Colounshaba vor.
    General Croos griff den Gedanken auf, und es dauerte nicht lange, bis sein Abbild sich in der Zentralmulde manifestiert hatte und er seinerseits mit Colounshabas Projektionskörper eines Sriinähnlichen konfrontiert wurde. „Auf Wiedersehen und viel Glück auf euren weiteren Wegen!" sagte der General zum Abschied, ohne beim Anblick des Sriinähnlichen irgendwelche Anzeichen des Erkennens oder der Furcht zu zeigen.
    Colounshaba konnte vor plötzlicher Beklemmung keinen Ton hervorbringen. Der Trixta war ein Spinnenwesen. Zwar um fast ein Drittel kleiner als ein Arcoana durchschnittlicher Größe, aber unverkennbar ein ferner Verwandter ihres Volkes.
    Colounshaba hatte plötzlich das Bedürfnis, mehr über die Geschichte dieser Splittergruppe der Arcoana zu erfahren; darüber, wie sie es geschafft hatten, von mörderischen Sternenräubern zu kosmischen Wächtern zu werden. Aber sie konnte nicht mehr zurück, und es war ihr nicht gestattet, sich dem General als artengleich zu erkennen zu geben.
    Colounshaba konnte immer noch nicht ihre Sprechwerkzeuge bewegen. „Lebt wohl!" sagte der Übersetzer anstelle der sprachlosen Colounshaba
     
    8.
     
    Die Situation an Bord der LAMCIA wurde immer unerträglicher. Pulandiopoul aß kaum mehr. Colounshaba redete sich ein, daß dies an den Speisen liegen mochte, und unterzog die Vorräte einer Überprüfung. Natürlich fiel der Test negativ aus. Dennoch ließ sie die ohnehin konservierten und vorverdauten
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