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1620 - Affraitancars Uhrwerk

Titel: 1620 - Affraitancars Uhrwerk
Autoren: Unbekannt
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lange nicht so schön spielen gehört.
    Aber selbst diese erfreuliche Zwischenepisode konnte nicht darüber hinwegtäuschen, daß sie am Ende ihrer Reise angelangt waren. Schon ihr nächstes Erlebnis zeigte, daß Pulandiopoul nicht mehr imstande war, weitere Strapazen auf sich zu nehmen und sein Heimweh noch durch irgend etwas ablenken zu lassen.
    Colounshaba war auf Aemelongakurs geblieben und hatte vor einer Galaxis, die nur noch fünf Millionen Lichtläufe von der neuen Heimat entfernt war, einen Zwischenstopp eingelegt. Da diese Galaxis viele junge und eine ungewöhnlich hohe Zahl an Protosternen enthielt, erbat sie sich von Pulandiopoul die Zustimmung, einige Messungen an den gewaltigen Gebilden von Protomaterie vornehmen zu dürfen. „Tu, was deine wissenschaftliche Ader dir gebietet", sagte Pulandiopoul teilnahmslos.
    Er nahm zwar wieder Speisen zu sich, ja er hatte sogar einen ungewöhnlichen Appetit entwickelt, aber im selben Maße war auch seine Interesselosigkeit an kosmischen Vorgängen gestiegen, und das drückte er auch durch sein Saitenspiel aus, das immer fehlerhafter und eintöniger wurde; er war mit seinen Gedanken längst ganz woanders.
    Während dieses Zwischenstopps wurde Colounshaba durch ein anderes Ereignis von ihren astrophysikalischen Beobachtungen abgelenkt. Denn inmitten eines Gaswirbels, der sich irgendwann einmal zu einem Stern verdichten würde, materialisierte eine Reihe von Objekten, Pulk um Pulk, aus dem Supra-Raum.
    Es waren Hunderte, Tausende, eine ganze Armada.
    Die Objekte, zweifellos Raumschiffe, hatten alle die gleiche Grundform, waren jedoch von unterschiedlicher Größe und sahen Vögeln im Sturzflug mit eng an den Körper gepreßten Flügeln und wie mit diesem verwachsen nicht unähnlich. Und jedes dieser Schiffe war mindestens zehnmal so groß wie die LAMCIA.
    Nachdem alle Schiffe, gut hunderttausend an der Zahl, materialisiert hatten, formierten sie sich zu einer Kugel, in der sie sich dicht an dicht drängten und jeweils lediglich drei Schiffslängen voneinander entfernt waren. Dabei formierten sich die kleineren Schiffe im Zentrum, während die größten die Kugelschale bildeten. Jene, die für diese Formation verantwortlich waren, mußten unglaublich gute Raumfahrer sein oder aber eine überragende Technik besitzen; es traf beides zu, wie sich später aus den Umständen ergab.
    Colounshaba gab der LAMCIA vollen Ortungsschutz und näherte sich der Gaswolke, in die die Raumkugel aus hunderttausend Vogelobjekten eingebettet war. In einem genügend großen Sicherheitsabstand, wie sie meinte, aber noch innerhalb des Bereiches ihrer Feinortungsgeräte ging sie mit der LAMCIA in eine Warteposition.
    Mit der Formation der Raumschiffe zu einer Kugel war das Schauspiel jedoch noch nicht abgeschlossen. Auf einmal öffneten sich sämtliche Schiffsschleusen, und aus den Öffnungen trieben unzählige winzige Körper, von denen keiner größer war als der dritte Teil eines Arcoana, aber viele noch wesentlich kleiner, bis hinunter zum Maß einer zwanzigstel Fadenlänge.
    Und alle diese Körper hatten wie geometrisch anmutende Formen, obgleich kein einziger von exakter oder in arcoanische Geometrie einzuordnen war. Es waren Milliarden solcher Körper, die die Lücken zwischen den Raumschiffen auffüllten.
    Selbst Pulandiopoul war von dem Geschehen dermaßen gebannt, daß er den Atem anhielt und sich nicht bewegte.
    Colounshaba stellte in diesem Moment keine Spekulationen an, was hinter diesem Manöver stecken mochte, sondern ergab sich völlig dem Zauber dieses Augenblicks.
    Doch da meldete sich die einschmeichelnde Stimme des Rechners und zerriß das zauberhafte Netz. „Bei der Besatzung der Objekte handelt es sich um intelligente Maschinen. Sie funken uns an. Es handelt sich um scheinbar sinnlose Signale, die ich im Original wiedergebe, während ich an der Entschlüsselung arbeite."
    Gleich darauf war die Zentralmulde von einem an- und abschwellenden Pfeifton erfüllt, der von Piepstönen, die an Störgeräusche erinnerten, unterbrochen wurde. Aber der Übersetzer erklärte, daß es sich bei ebendiesen Piepstönen um Botschaften in geraffter Form handelte und diese punktgenau auf die LAMCIA gerichtet waren.
    Dem ersten Staunen darüber, daß sie geortet worden waren, folgte noch größere Verblüffung, als Colounshaba den Inhalt der Botschaft erfuhr. „Wir sind die Llallanee, Einsame des Universums, nachdem unsere Erbauer von uns gegangen sind", hieß es darin. „Wir sind gute
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