Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1787 - Maras Blutlust

1787 - Maras Blutlust

Titel: 1787 - Maras Blutlust
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
»Danke, John.«
    »Wofür?«
    »Für alles in den letzten Stunden. Dafür, dass wir es geschafft haben.« Sie lächelte. »Ich bin ja froh, dass mir meine Freundin den Smart überlassen hat.«
    »Okay, wenn du willst. Ich bleibe noch hier.«
    »Wird es lange dauern?«
    »Keine Ahnung.«
    »Und was ist mit Kitty Lavall?«
    »Ich werde noch mal nach ihr schauen.«
    »Tu das.« Glenda lächelte mich an, dann umarmte sie mich kurz. Sie war froh, lebend aus dieser Katzenhölle herausgekommen zu sein. Das Sagen hatten hier der Ägypter Ansur und seine Verbündete Kitty Lavall gehabt. Ansur war tot, erschossen aus Versehen von seiner Gehilfin, die allerdings noch lebte. Um sie wollte ich mich kümmern. Ich wollte auch erfahren, warum sie sich so verhalten hatten und den Katzen mehr als zugetan waren.
    Nicht hier wollte ich das Verhör führen, sondern später in London, wo ich erfahren wollte, um was es den beiden Menschen eigentlich gegangen war. Bisher wusste ich nur, dass es sich um Katzen und um die altägyptische Katzenmagie gehandelt hatte. Einzelheiten waren mir nicht bekannt. Allerdings waren die beiden sehr konsequent und auch brutal ihren Weg gegangen, denn erst zwei Leichen hatte mich auf ihre Spur gebracht.
    Glenda Perkins ging zu ihrem Wagen. Sie winkte noch mal kurz, dann sah sie aus, als würde sie durch einen Bühnenausschnitt gehen, um sich aus dem Stück zu entfernen. Der Ort hier war durchaus mit einer Bühne zu vergleichen. Es gab die Scheinwerfer, auch noch die zuckenden Blaulichter auf den Dächern der Fahrzeuge.
    Experten waren da und untersuchten den Ort, an dem sich alles abgespielt hatte.
    Ich hatte meine Aussage längst gemacht und wäre am liebsten nach London zurückgefahren, doch ich wollte noch ein paar Sätze mit Kitty Lavall reden. Sie saß in einem der Polizeifahrzeuge und trug Handschellen.
    Neben dem Auto stand ein baumlanger Kollege und hielt Wache. Als er mich sah, schüttelte er den Kopf und erklärte, dass alles in Ordnung wäre.
    »Das hatte ich mir auch so vorgestellt.«
    »Sie hat auch nicht getobt.«
    »Gut.« Ich lächelte knapp. »Dennoch möchte ich einige Worte mit ihr wechseln.«
    »Tun Sie das, Sir.«
    Ich kletterte in den Wagen und setzte mich gegenüber der Frau hin, die mich mit ihrem düsteren Blick anstarrte, nichts sagte und die Lippen zusammengepresst hielt.
    »Sie wissen, dass Ansur nicht mehr lebt, Kitty. Sie haben ihn getötet und …«
    »Es war ein Versehen«, fauchte sie mich an.
    »Das mag sein, ändert aber nichts an der Tatsache, dass es nun mal so gelaufen ist.
    »Was willst du?«
    »Ihnen sagen, dass es zur Anklage kommen wird. Außerdem suchen wir noch nach dem Täter, der zwei Morde zu ver …«
    »He, halt dein Maul. Das bin ich nicht gewesen. Das waren die Katzen, verstehst du?«
    »Tatsächlich?«
    »Ja. Du hast doch die Spuren gesehen.«
    Ich nickte und sagte dann: »Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass Katzen so mordlüstern sind. Aber da habe ich mich wohl geirrt.«
    Kitty Lavall strahlte. »Sie können mordlüstern sein.«
    »Und dafür habt ihr gesorgt?«
    »Kann sein.«
    »Durch die alte Magie?«
    »Vielleicht.«
    »Gut.« Diesmal zog ich die Lippen in die Breite. »Das werden wir alles noch herausfinden.«
    »Wieso?«
    »Das hier ist kein Verhör. Aber ich verspreche Ihnen, dass wir uns noch mal treffen, und dann sollten doch einige Wahrheiten auf den Tisch kommen.«
    »Glaubst du?«
    »Ich hoffe es für Sie.«
    Sie lachte nur und drehte den Kopf zur Seite, um mir zu zeigen, dass sie genug von mir hatte. Das war mir egal. Ich würde noch mal mit ihr reden, das war ich mir schuldig.
    »Noch was, Sinclair?«
    »Nein, Kitty Lavall. Im Moment ist das alles. Denken Sie darüber nach, was Sie mir bei unserer nächsten Begegnung sagen wollen.«
    »Ach, hau ab, Bulle.«
    »Wir sehen uns …«
    Es waren meine Abschiedsworte. Ich kletterte aus dem Fahrzeug und blieb daneben stehen. Der Wachtposten nickte mir zu, und ich ließ meine Blicke über die beiden Häuser hier gleiten, die recht einsam in der Gegend standen.
    Man hätte sie als Bauernhof einstufen können. Das waren sie vielleicht früher gewesen. In der heutigen Zeit hatten sie Kitty Lavall und Ansur als Versteck und Ort zum Experimentieren gedient.
    Das war jetzt vorbei. Die Katzen würden sich in alle Richtungen verteilen.
    Mich sollte hier auch nichts mehr halten. Zuvor wollte ich mich noch verabschieden. Ich ging auf den Chef der Einsatztruppe zu und erklärte ihm, dass es für mich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher