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162 - Wer den Sturm sät...

162 - Wer den Sturm sät...

Titel: 162 - Wer den Sturm sät...
Autoren: Susan Schwartz
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unternehmen wirst.«
    Matt hämmerte wütend auf das Funkgerät ein und schien versucht, es irgendwohin zu schleudern.
    Mayas Augen glänzten feucht. »Ich kann das nicht«, presste sie zwischen seinen Fingern hervor.
    »Sch-scht. Du kannst. Und wenn nicht du, dann er.« Er drehte den Kopf zu Matt. »Habe ich dein Wort, Freund Maddrax?«
    »Was? Ja, ja, alles, was du willst. Hauptsache, dieses Scheiß-Ding funktioniert endlich!« Matt sprang auf und versetzte dem kleinen Kasten einen Tritt; nicht allzu heftig, aber er rollte trotzdem einen halben Meter weit.
    Dann sprang er an. »… Matthew Drax. Matt, kannst du mich hören? Bitte antworte doch endlich! Es ist dringend!«
    »July?«, schrie Matt in den Sender. »July, ich empfange dich, kannst du mich ebenfalls hören?«
    Knacksen, Rauschen, Zirpen.
    Dann: »Ein Glück, Matt, wir befürchteten schon das Schlimmste!«
    »July, es ist alles so weit in Or-«
    »Sind Maya und Windtänzer bei dir?« Der gehetzte Tonfall der Kommandantin gefiel Matt gar nicht.
    »Ja, gleich neben mir. Um Himmels willen, was ist passiert?«
    »Etwas Furchtbares«, antwortete July verschwommen durch Rauschen und Knistern. »Wir haben Meldung erhalten, dass Mayas Mutter, unsere ehrwürdige Altpräsidentin, Mayas Tochter Nomi und Windtänzers Tochter Morgenblüte als Geiseln genommen wurden.«
    »Was?«, schrien alle drei gleichzeitig.
    »Ja«, bestätigte die Kommandantin, »und ihr werdet es nicht glauben: von Waldleuten! Selber noch fast Kinder, wie man uns sagte. Sie lassen übermitteln, dass sie die Geiseln töten werden, wenn Matt den Kristall nicht übergibt, damit er zerstört werden kann!« Lähmende Stille setzte ein.
    »Matt? Bist du noch da?«
    »Ich bin noch da, July«, sagte Matt tonlos. »Wir haben verstanden. Ich melde mich wieder. Over and out.« Er schaltete ab.
    Maya kauerte auf den Knien, die Hände zu Fäusten geballt.
    Sie zitterte am ganzen Leib. »Diese… diese Sandteufel«, stieß sie hervor. »Meine Nomi… und Morgenblüte… Diese verdammten Saugwürmer, ich bringe sie um, ich…«
    Windtänzer packte sie an den Schultern. »Reiß dich zusammen, Maya! Wir brauchen jetzt einen kühlen Kopf und Vernunft! Noch sind die Kinder und Vera am Leben, also wahre die Fassung und gib dir keine Blöße, wenn du nicht ihren Respekt verlieren willst! Darauf kommt es jetzt an, verstehst du? Zeig keine Schwäche!«
    Matt sah, dass sich aus den grünen Schatten des Waldes dunkle Gestalten lösten und langsam auf sie zukamen.
    »Wie es aussieht, haben sie dein Angebot nicht angenommen, mein Freund«, sagte er bemüht gelassen.
    Innerlich sah es in ihm ganz anders aus.
    Da er sich vorstellen konnte, wie Roy, der zusammen mit den anderen in einiger Distanz gewartet hatte, auf die Nachricht reagieren würde, ging er rasch zu ihm und den anderen und sammelte alle Waffen ein. Verdutzt blickten sie ihn an, und er erklärte in wenigen Worten, was sie gerade über Funk erfahren hatten.
    »Ich bring die Kerle um!«, stieß Roy zwischen den Zähnen hervor.
    »Genau deswegen habe ich dich entwaffnet«, sagte Matt.
    ***
    »Nun«, sagte Kristallträumer in der gelassenen Haltung des Siegers, »ich nehme an, eure wundervolle Technik war schneller als unsere Füße und hat euch bereits in Kenntnis gesetzt, was geschehen ist.«
    »Wie könnt ihr das nur tun?«, fragte Matt. »Noch dazu Kinder… das ist unmenschlich und grausam, und es steht vor allem in keinem Verhältnis zu dem, was ihr verlangt!«
    »Für euch offenbar doch, weil ihr euch so hartnäckig geweigert habt, uns den Kristall zu übergeben«, versetzte der Anführer des Canyonvolkes.
    »Was gefiel euch an meinem Vorschlag nicht?«, fragte Windtänzer.
    »Dass der Kristall nicht in unsere Hände kommt«, antwortete Kristallträumer. »Ich weiß, was wir euch antun, denn ich bin selbst Vater einer kleinen Tochter. Aber für den Fortbestand meines Volkes habe ich keine andere Wahl, als zu solchen Mitteln zu greifen. Der Kristall muss unter allen Umständen zerstört werden, einen anderen Weg gibt es nicht.«
    Er sah Maya und Windtänzer an. »Ihr werdet uns jetzt zu unserer Siedlung begleiten. Wir geben euch bis morgen früh Bedenkzeit. Ruht euch aus, wir versorgen euch mit Nahrung und Wasser. Beratet in Ruhe, aber bedenkt, dass eure Entscheidung unumstößlich ist, egal wie sie ausfällt. Wir verhandeln nicht. Und hofft nicht auf eine Befreiungsaktion der Geiseln, sie sind gut geschützt.«
    »Wie genau lauten die Bedingungen?«, fragte
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