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162 - Wer den Sturm sät...

162 - Wer den Sturm sät...

Titel: 162 - Wer den Sturm sät...
Autoren: Susan Schwartz
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gewusst.«
    »Nein, Maya«, antwortete Windtänzer. »Ich wusste nicht, dass hier eine Sippe meines Volkes lebt, ich schwöre es dir. Es ist… nicht einfach zu erklären.«
    »Dann versuche es!«
    Er rieb sich das Gesicht, das bis auf die Pigmentzeichnungen immer noch sehr blass war. »Wir wissen, dass einst ein Stamm aufbrach, um eine neue Heimat zu finden«, begann er schließlich. »Diese Sippe lebte dort, wo ich… mit meiner lebte. Nicht alle Angehörigen gingen mit, einige blieben im Wald und hielten so die Verbindung aufrecht. Doch mit der Zeit vermischten sie sich mit anderen Sippen und verschwanden. Bis zum jetzigen Zeitpunkt wusste keiner von uns, dass sie es tatsächlich bis hierher geschafft hatten.«
    »Galt der Canyon damals schon als verbotene Zone?«, fragte Matt dazwischen.
    »Schon seit sehr langer Zeit. Keiner von uns hätte damit gerechnet, dass sie es wagen würden, ausgerechnet hierher zu ziehen. Wir gingen davon aus, dass sie in einem anderen Wald sesshaft würden, so wie andere Sippen einst bei Utopia.«
    Windtänzer blickte Maya an. »Was Sternsang und ich dir über dieses Gebiet hier sagten, war nicht gelogen. Es war alles, was wir beide wussten. Doch als wir vorhin der Sippe gegenüberstanden, wurden mir einige andere Dinge klar, und ich habe Schlüsse gezogen, die offensichtlich korrekt waren.«
    »Diese Leute haben also Kontakt zu euch?«
    »Ja, aber ich habe nie einen Zusammenhang mit der verbotenen Zone gesehen. Weißt du, Maya, alle Sippen sind auf eine gewisse Weise miteinander verbunden. Wir können manchmal nicht genau ausmachen, woher ein Impuls kommt. Es ist nur ein kurzes Flackern, nicht mehr. Wir… tauschen nicht wirklich Gedanken aus oder können die Gedanken anderer lesen.«
    »Mit Ausnahme dieses seltsamen Jungen«, murmelte Matt.
    »Nun, das ist keine Überraschung. Bedenke, dass sie schon seit etwa hundert Marsjahren der Strahlung ausgesetzt sind. Zwangsläufig entwickeln sie ihre Fähigkeiten weiter. Aber sie sind uns nicht überlegen, sie können uns nicht beeinflussen.«
    Windtänzer tippte an seine Stirn. »Man kann sie abwehren.«
    »Dennoch hast du davon gesprochen, dass sie Unruhe unter deine Leute gebracht haben«, wandte Maya ein.
    »Das ist richtig«, gab Windtänzer zu. »Gerade junge Waldmenschen sind geistig noch nicht gefestigt genug, auf sie kann man natürlich leichter Einfluss nehmen. Mir fiel eines Tages auf, dass meine Schüler Begriffe verwendeten, die bei uns nicht geläufig sind. So kamen wir dahinter, dass eine fremde Sippe versuchte, bei uns Fuß zu fassen. Wir rechneten damit, dass sie eines Tages auftauchen und das Oberhaupt herausfordern würde.«
    »Ist das üblich bei euch?«
    »Es kommt durchaus vor. Freund Maddrax, unsere Gene sind dieselben wie deine. Auch bei uns kommt es zu Machtkämpfen und den Versuchen, alles nach eigenem Willen zu gestalten. Wir sind kein heiliges Volk, sondern ebensolche Menschen wie du und Maya… wenngleich auf einer anderen Entwicklungsstufe.« An Maya gewandt schloss er: »Wir haben nicht geahnt, dass die fremden Einflüsse von hier kamen, weil wir niemals damit gerechnet hätten, dass es auf diese Entfernung noch funktioniert.«
    »Aber Sternsang kannst du doch auch fühlen«, bemerkte Matt.
    »Das ist etwas anderes. Sternsang und ich verbindet etwas sehr Inniges, das ich dir nicht erklären kann. Er nähert sich dem Ende seines Lebens und überträgt nun all seine Macht auf mich, verstehst du? Wir sind beim letzten Mal, als du zugesehen hast, eine ganz besondere Verbindung eingegangen, die erst mit Sternsangs Tod getrennt wird. Bis dahin sind wir wie durch eine Nabelschnur miteinander verbunden und tauschen all unser Wissen aus… diese Dinge eben.«
    Windtänzer winkte ab. »Was rede ich, das ist für euch nicht verständlich.«
    Matts Funkgerät piepste. Verdutzt versuchte er auf Empfang zu gehen.
    »Trotzdem werde ich nicht zulassen, dass du dich opferst, um uns und den Kristall freizukaufen«, flüsterte Maya.
    »Ich diskutiere darüber nicht, teure Freundin«, gab Windtänzer leise zurück. »Anders wird es nicht ablaufen. Wenn sie zustimmen, werdet ihr auf der Stelle verschwinden, ohne zurückzublicken, und beim Goliath auf Rettung warten. Und dann werdet ihr zum Strahl fliegen, verstanden?« Er hielt seine Hand an ihren sich zum Protest öffnenden Mund. »Tu, was ich sage. Ich weiß, du willst das nicht, aber ich bitte dich nicht, ich verlange von dir, dass du meine Entscheidung respektierst und nichts
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