Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1616 - Experimente im Hyperraum

Titel: 1616 - Experimente im Hyperraum
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gedachte, bezogen sich auf Strangeness, Raumkrümmung, numerische Werte der Naturkonstanten, Ausbreitungsgeschwindigkeit von hyperphysikalischen Signalen im 5-D-Raum und ähnliche Dinge.
    Die Ergebnisse, die die FORNAX erzielte, waren beunruhigend. Der Hyperraum hatte noch längst nicht aufgehört zu rebellieren. Zwar waren die Abweichungen von der Norm minimal und ohne unmittelbare Auswirkung auf die 5-D-Technik der Milchstraße, aber es war eine Tendenz erkennbar, die in Richtung zunehmender Unregelmäßigkeiten wies. Die Lichtgeschwindigkeit lag nicht mehr wie zu Zeiten der Hyperraum-Parese um einen konstanten Betrag unter dem Nominalwert. Sie hatte vielmehr zu schwanken begonnen, und mit ihr schwankten alle anderen Naturkonstanten, die mathematisch mit der Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichtes gekoppelt waren.
    Noch etwas stellte die FORNAX fest: Die vierdimensionale Raumzeit hatte Risse bekommen.
    Diese Strukturrisse variierten in Umfang und topographischer Verteilung. In ihrer Nahe waren die Abweichungen vom Nominalverhalten des 4-D-Kosmos am gravierendsten. Die Strukturrisse waren Ausgange aus dem Standarduniversum. Wohin sie fuhrten, wußte niemand.
    Nur der wurde es erfahren, der es wagte, einen der Risse zu durchqueren. Vorlaufig jedoch schien das Risiko zu groß.
    Wahrend Myles Kantor sich mit seinem Stab an Bord der FORNAX in der Milchstraße herumtrieb, waren andere damit beschaftigt, nach den Ennox zu forschen, jenen eigenartigen Wesen, die weiß der Himmel woher kamen. Entfernungen spielten fur sie keine Rolle. In der Art von Teleportern überwanden sie kleine und große Distanzen wie im Sprung. Als die Theorie noch aktuell war, daß es sich bei der Hyperraum-Parese um die Waffe eines unbekannten Gegners handeln könnte, hatte man die Ennox im Verdacht, eine Art fünfte Kolonne zu sein, die fur den „Feind" der Milchstraße spionierte. Diese Idee hatte man beizeiten fallengelassen, aber frei von Mißtrauen gegenuber den Fremden war die galaktische Atmosphare deswegen noch lange nicht. Zu den Ennox gehorte auch jenes Wesen, das 26 Jahre zuvor, im Marz 1174 NGZ, auf der Kunstwelt Wanderer von der Superintelligenz ES aus unerfindlichen Grunden einen Zellaktivator-Chip verliehen bekommen hatte. Es nannte sich jetzt Philip. Dieser Name war ihm von Terranern verliehen worden. Die Ennox waren ungemein wißbegierig und sensationslustern. Uber ihre eigene Herkunft und den Zweck ihres Aufenthalts in der Milchstraße wollten sie sich jedoch nicht auslassen. Ihre Heimlichtuerei argerte Atian, den Arkoniden, so sehr, daß er in den Tagungsstatten auf Olymp, wo sich Wissenschaftler aus allen Bezirken der Milchstraße zu einern Symposium uber die Probleme der Toten Zone trafen, Durchleuchtungsmechanismen installieren ließ, deren Aufgabe es war, die als Zuhorer anwesenden Ennox auf Herz und Nieren zu untersuchen. Naturlich wußten die Ennox zunachst von Atlans Plan nichts. Aber sie kamen dem Arkoniden rasch auf die Schliche. Emport zogen sie sich zuruck. Seitdem war hier und da, hin und wieder noch ein verzeinzelter Ennox gesehen worden. Aber in der Zwischenzeit schienen sie endgultig abgereist zu sein. Man suchte jetzt nach ihrer Spur. Denn die Vermutung, daß sie - wenn auch nicht in feindlicher Absicht - irgend etwas mit der Hyperraum-Parese zu tun hatten, war noch langst nicht zu den Akten gelegt.
    Zwei Wochen nach Beginn seiner Forschungen wurde Myles Kantor darauf aufmerksam, daß sich in der Verteilung der Aufrißoffnungen in der Wand der vierdimensionalen Raumzeit eine Struktur zu bilden begann. Die Risse erschienen um so dichter gedrängt, je näher sie zum galaktischen Halo hin lagen. Die FORNAX scheute die lange Reise nicht und drang in die sternenarmen Weiten des Halos vor. Tatsächlich stellte sich heraus, daß die Strukturrisse im Vorfeld der Milchstraße noch weitaus häufiger waren als in der mit Sternen dicht bepackten Hauptebene. Die Konzentration der Risse unterlag offenbar einer gewissen Ordnung. Es sah aus, als seien sie alle auf einen bestimmten Punkt hin orientiert, als seien sie aus ein und derselben Quelle hervorgegangen.
    Die Quelle ließ sich lokalisieren. Sie lag im Innern des Kugelsternhaufens M3, 35 000 Lichtjahre vom Solsystem entfernt. Boris Siankow entwickelte auf der Basis der nexialistischen Mathematik ein Rechenmodell, das die Qrientierung der über den Halo und die Hauptebene der Müchstraße verteilten Strukturrisse als eine Art Polarisation behandelte. Anhand des
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher