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1616 - Experimente im Hyperraum

Titel: 1616 - Experimente im Hyperraum
Autoren: Unbekannt
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Landschaft, das Herankriechen der Finsternis war weiter nichts als ein Ausschlag des Pendels zum anderen Niveau hin."
    „Ich glaube, ich verstehe", sagte Perry Rhodan. „Wie willst du das Problem lösen?"
    „Ich warte auf die Ankunft des Energiebehälters", erklärte der Pararealist. „Wenn ich seinen Inhalt freisetze, kann ich dieses Wirklichkeitsniveau stabilisieren."
    Jan Ceribo schüttelte heftig den Kopf und gab eine Serie unverständlicher, brummender Laute von sich. „Einen Augenblick, Sato", bat Perry Rhodan. „Ich glaube, Jan will etwas sagen."
    „Er wartet umsonst", erklärte der Kosmologe mit dumpfer Stimme. „Der Energiebehälter hat vor zwölf Minuten das Ziel erreicht. Wenn Sato Ambush ihn nicht gesehen hat, dann kann das nur bedeuten, daß er auf einem Wirklichkeitsniveau gelandet ist."
    „Sato, hast du das gehört?"
    „Laut und deutlich", kam die Antwort. Der Pararealist wirkte niedergeschlagen. „Dann müssen wir es eben auf andere Weise versuchen."
    Sato Ambush verschwand aus dem Bild. Aber er ging nicht weit. Neben dem Gestell des Modulators sah man einen Teil seines Schattens, vom grellen Licht einer unsagbar fremden Sonne auf den von der Hitze ausgelaugten Boden gezeichnet. Der Pararealist hatte die Lotosposition eingenommen. Er meditierte. Durch Meditation bereitete er sich auf den Einsatz seines Ki vor.
    Ein paar Minuten vergingen. Boris Siankow betrachtete die fremdartige Landschaft. Manchmal sah er den finsteren Rand des Nichts oben auf der Höhe des Hangs erscheinen und ein paar Dutzend Meter talwärts kriechen. Dann wich die Schwärze wieder zurück und blieb eine Zeitlang verschwunden. Boris deutete den Vorgang als ein äußeres Anzeichen der Instabilität, von der Sato Ambush gesprochen hatte. Ambushs Ebene pendelte zwischen zwei benachbarten, stabileren Niveaus. Der Augenblick würde kommen, wenn die Schwärze sich nicht wieder hinter den Grat des Hanges zurückzog, sondern weiterkroch und alles auslöschte, wie sie es vor einer halben Stunde beobachtet hatten. Dann hatte die Ebene des Pararealisten das andere Wirklichkeitsniveau erreicht, und die Verbindung würde wieder abreißen.
    In Sato Ambushs Schatten kam Bewegung. Der Pararealist erschien in ganzer Größe im Blickfeld. „Auf diesen Versuch kommt es an", sagte er ernst. „Wenn ich die Ebene, auf der wir uns jetzt befmden, nicht stabilisieren kann, dann muß ich das Ki dazu bewegen, daß es uns auf ein anderes, stabiles Niveau befördert."
    Er schloß die Augen. Sein Gesicht war eine Maske extremer Konzentration. Fasziniert sah Boris Siankow, wie der Kampf, der sich in Ambushs Bewußtsein abspielte, die Züge formte. Die Wangen sanken ein. Der Mund wurde zu einem dünnen Strich. Schweißperlen entstanden auf der Stirn des Pararealisten.
    Jemand schrie auf - es mußte Myles Kantor gewesen sein. Das Bild hatte sich abrupt geändert. Boris Siankow erschrak. Er blickte in einen Dschungel fremdartiger Pflanzen. Sie bildeten ein verfilztes Gewirr, in dem grunliches Dämmerlicht herrschte. Man hörte die Feuchtigkeit von Zweigen und Blattern tropfen.
    Schleimige Gebilde hingen wie Lianen von den Ästen herab. In der Ferne schien ein Gewitter zu toben. Fahler Lichtschein flackerte mitunter clurch die unglaublich dichte Vegetation. Donner rollte.
    Das Licht wurde immer schwächer. Finsternis senkte sich über den exotischen Dschungel. Nicht einmal das Flackern der Blitze vermochte die Schwärze mehr zu durchdringen.
    Plötzlich war Sato Ambushs Stimme zu hören. Sie klang fest und gefaßt, zur gleichen Zeit aber resigniert, in ein unbekanntes Schicksal ergeben. „Meine Freunde, ich habe versagt", erklarte der Pararealist. „Das Ki läßt mich im Stich. Ich habe den Kontakt zu Paunaro, zu Icho Tolot und Lingam Tennar verloren. Ich bin endgültig zwischen den Wirklichkeiten gestrandet. Es gibt keinen Weg mehr zurück. Ich finde mich nicht mehr zurecht..."
    Während der letzten Sätze war die Stimme immer leiser geworden, bis sie schließlich ganz erstarb. Niemand würde je erfahren, was Sato Ambush sonst noch zu sagen gehabt hatte.
    Die Verbindung brach ab. Rote Kontrollichter leuchteten. Sato Ambush, der Nakk Paunaro, Icho Tolot und Lingam Tennar waren im Dikkicht der parallelen Wirklichkeiten verschollen. „Wir haben hier nichts mehr verloren." Perry Rhodans Stimme klang spröde. „Setzt die vorbereiteten Sonden aus, damit wir erfahren, wann der Hyperdim-Attraktor sich zu rühren beginnt. Vielleicht gelingt es unseren
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