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1616 - Experimente im Hyperraum

Titel: 1616 - Experimente im Hyperraum
Autoren: Unbekannt
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wahrscheinlich schon.
     
    5.
     
    Es drängte Boris Siankow, über die Dinge zu sprechen, die sich auf Zhruut zugetragen hatten.
    Für ihn schien das Geheimnis, das sich mit dem Namen Sinta verband, wichtiger als alles andere zu sein, wichtiger sogar als der Hyperdim-Attraktor, von dem man noch längst nicht wußte, ob er wirklich so gefahrlich war, wie er dargestellt wurde.
    Aber Sato Ambush hatte ihn gebeten, über Sinta und die Erlebnisse auf Zhruut zu schweigen. „Sinta und ihre Nebelwesen stellen Ifürs erste keine ernstzunehmende Gefahr dar", erklärte der Pararealist. „Sie sind in ihrem Universum gefangen wie wir in dem unseren. Und wenn nicht zufällig wieder einer daherkommt und ihnen ein Stück Howalgonium hinlegt, dann ändert sich an dieser Lage auch nichts. Der Attraktor hingegen kann schon morgen, sogar schon in der nächsten Stunde die Struktur des Standarduniversums verändern. Die Befürchtung, daß eine neue Tote Zone entstehen könnte, ist nicht so weit hergeholt, wie du meinst.
    Also wollen wir uns auf den Attraktor konzentrieren und uns durch die Sinta-Geschichte nicht äblenken lassen. Das Unternehmen, das Paunaro vorhat, ist weitaus gefährlicher, als er zugeben will. Es erfordert präziseste Planung und äußerste Konzentration."
    Boris erinnerte sich unwillkürlich an Jan Ceribos gehässige Bemerkung. „Dir scheint das Unternehmen auch nicht allzu sicher zu sein, wie?" hatte Ceribo gesagt und Sato Ambush damit indirekt der Feigheit bezichtigt. Die Vorstellung, daß der Kosmologe recht haben könne, erfüllte Boris mit Unbehagen, weil ihm Ceribo, der „Zerberus", unsympathisch war. Aber man durfte die Möglichkeit nicht gänzlich ausschließen. Hatte der Pararealist sich entschlossen zurückzubleiben, weil er sich vor den Gefahren fürchtete, die der TARFALA und ihrer Besatzung drohten? Er hatte schon den Flug der FORNAX nicht mitgemacht. Konnte es sein, daß da Angst im Spiel war?
    Boris' Gedankengang wurde unterbrochen. Perry Rhodan war soeben eingetreten. Damit war die Runde der Konferenzteilnehmer vollständig. Sato Ambush hatte sich bei Rhodans Eintritt erhoben. Perry Rhodan nickte ihm zu. „Ich habe das Privileg und die Ehre, die Gedanken zu erläutern, die dem bevorstehenden Einsatz der TARFA-LA zugrunde liegen", begann der Pararealist in seiner üblichen, ein wenig gestelzten Ausdrucksweise. „Diese Gedanken entstammen nicht meinem Bewußtsein. Ich lege Wert auf die Feststellung, daß es sich hier nahezu ausschließlich um Überlegungen unseres Freundes Paunaro handelt. Er hat den Plan für dieses Unternehmen entworfen. Ich betätige mich hier als Redner, nur weil es mir leichter fällt als einem Nakken, mich mit euch zu verständigen."
    Unweit des Tisches, an dem die Teilnehmer der Besprechung Platz genommen hatten, flammte ein Videofeld auf. Es zeigte im Hintergrund die dicht aneinandergepackten Sterne des Kugelsternhaufens M3, im Vordergrund die vielfach gezackte, zerrissen wirkende Silhouette des Hyperdim-Attraktors. Die Aufnahmetechnik war so simuliert, daß die Kamera irn schnellen Zoom auf den Attraktor zuzugleiten schien. Schließlich füllte dessen zentrale Zone die Bildfläche zur Gänze aus.
    Eine tief eingeschnittene Schlucht klaffte in der Oberfläche des Ereignishorizonts. Sato Ambush fuhr in seiner Darstellung fort: „An dieser Stelle wird die TARFA-LA den Ereignishorizont durchdringen. Für ein Dreizackschiff ist das eine Routineangelegenheit. Die TARFALA befindet sich somit im äußeren Innenraum- ich bitte, die unglückliche Wortwahl zu entschuldigen - des Hyperdim-Attraktors. Sie dringt nun bis zur Grenze des inneren Innenraums vor. Dieser hat, wie wir wissen, einen Dürchmesser von efnem Lichtmonat.
    Wie die Grenze beschaffen ist, entzieht sich vorläufig unserer Kenntnis. Es ist Paünaros Vorstellung, daß mit den Geräten der TARFALA jetzt eine Raumzeitfalte geschaffen wird, aus der heraus eine ungestörte Beobachtung der Vorgänge im Innern des Attraktors möglich ist."
    Jan Ceribos Arm schoß in die Höhe. „Einen Augenblick mal!" protestierte der Kosmologe. „Wenn ihr euch die Theorie anschaut, dann stellt ihr fest, daß zwischen dem Ereignishorizont ünd der Raumzeitfalte kein nennenswerter struktureller Unterschied besteht. Genau betrachtet ist ein Ereignishorizont eine Raumzeitfalte."
    Er hatte wie üblich mit lauter Stimrrre gesprochen und machte jetzt eine Pause. Wahrscheinlich, vermutete Boris Siankow, wollte er den Zuhörern Gelegenheit geben,
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