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1611 - Im Dschungel der Sterne

Titel: 1611 - Im Dschungel der Sterne
Autoren: Unbekannt
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Bildtafeln mit medizinischen Inhalten über Angehörige aller möglichen Völker. Ansonsten war die Einrichtung eher spartanisch. Zwei offene Wandschränke und ein Tisch mit ein paar einfachen Stühlen in einer Ecke bildeten das ganze Mobiliar. „Das ist Alaska Saedelaere", sagte der Mausbiber. „Ich heiße Gucky. Du bist Megaran, und du fühlst dich durch uns belästigt. Deine Leute haben die Landung unserer Space-Jet verweigert, aber Alaska und ich sind trotzdem zu dir gekommen. Wir brauchen ein paar Informationen. Wenn wir sie haben, werden wir wieder verschwinden."
    „Ihr seid Teleporter", stellte der hochgewachsene Ara fest, auf dessen Kopf kein einziges Haar mehr wuchs. Megaran ließ sich nicht einschüchtern. „Von mir und meinen Leuten werdet ihr nichts erfahren. Es ist mir bekannt, daß ihr schon vor ein paar Wochen auf Kalith herumgeschnüffelt habt. Ihr gehört nicht zu uns, also könnt ihr auch kein Entgegenkommen erwarten."
    „Ich respektiere eure Haltung und eure Abkapselungspolitik, Megaran. Wir wollen daran auch nichts ändern. Wir kommen als Freunde, und wir wollen auch als Freunde gehen. Nimm deinen Finger von dem Knopf, denn wenn du deine Roboter rufst, befördere ich sie durch das Fenster ins Freie! Du kannst dann unten die Trümmer einsammeln."
    „Du bist auch noch Telepath", stellte Megaran fest und zog seine Hände von der Tischplatte zurück. „Nicht übel."
    „Und Telekinet", sagte Gucky.
    Er hob Megaran in die Höhe und setzte ihn direkt vor sich ab. Der Ara zuckte nervös mit den Händen und strich sich seine weiße, weite Kleidung glatt. „Ich erkenne deine Überlegenheit an", erklärte er. „Aber du kannst mich damit nicht erpressen.
    Ich bin hier der Chefmediker, und ich sehe ein paar Dinge anders als ein Rowdi-Mutant."
    „Rowdi-Mutant?" Gucky schüttelte sich. „Das tut mir in der Seele weh. Es hat niemand vor, dich zu erpressen. Wenn du nicht einsehen kannst, daß wir nichts Übles wollen, muß ich etwas anderes versuchen. Im Orbit um Rabkung kreist unser Raumschiff, die GECKO. In unseren Lagerräumen haben wir medizinische Ausrüstung im Wert von einigen Millionen Galax, alles funkelnagelneue und hochmoderne Geräte. Ich weiß, wie arm ihr hier seid und was euch fehlt.
    Einen beträchtlichen Teil der Lücken könntet ihr mit der Ausrüstung schließen. Und was euch dann noch an dringenden medizinischen Gütern fehlt, werde ich euch in Kürze nachliefern. Ist das ein Angebot?"
    „Wenn du es ernst meinst, Gucky, dann ist es ein Angebot. Wir können wirklich jede Hilfe gebrauchen, aber wir lehnen Unterstützung aus dem Bereich der Milchstraße kategorisch ab. Wir müssen lernen, mit eigenen Mitteln auszukommen. Wollen wir uns setzen?"
    Er zeigte auf die kleine Sitzgruppe und nahm selbst dort Platz. „Ich kann euch hier keine Getränke oder etwas anderes anbieten", sagte Megaran entschuldigend. „Bei mir ist alles auf Zweckmäßigkeit und Kostendämpfung ausgerichtet. Luxus gibt es hier nicht. Ich bitte dafür um Verständnis. Nun aber zu eurem Angebot. Was verlangt ihr als Gegenleistung?"
    Gucky nickte Alaska zufrieden zu. Der Ara meinte es ehrlich. Das Eis war gebrochen, wenn auch auf eine etwas kaufmännische Art. Aber das störte den Mausbiber nicht. „Informationen", antwortete Gucky. „Zunächst einmal nur Informationen."
    „Bestehen Einwände", fragte Megaran, „wenn ich ein paar Mitarbeiter zu unserem Gespräch hole?"
    „Durchaus nicht. Es wäre uns sogar lieb, wenn wir mehrere Meinungen zu unseren Problemen hören könnten."
    Megaran ließ über das hausinterne Netz drei seiner Obermediker kommen. Gucky, der seine Gedanken überwachte, stellte nichts Verdächtiges fest. Mit dem Angebot der medizinischen Ausrüstung hatte er den richtigen Köder ausgelegt, und Megaran hatte voll angebissen.
    Die Aras trafen ein, und Megaran machte sie mit den Tatsachen vertraut. Die Mediker reagierten gelassen auf die Anwesenheit der Fremden. „Meine erste Frage", begann Gucky dann. „Seht mich an! Ich bin ein Ilt. Habt ihr irgendwann hier im Yolschor-Sektor einen oder mehrere Angehörige meines Volkes gesehen oder wißt ihr, wo sie sich aufhalten?"
    Alaska biß sich auf die Zähne. Er war nicht damit einverstanden, daß sein kleiner Freund vor allen anderen Dingen, die sicher wichtiger waren, Nachforschungen nach den Ilts anstellte. Die Antwort Megarans tröstete ihn allerdings ein wenig. „Ich habe ein Wesen wie dich noch nie in meinem Leben gesehen", sprach der
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