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1611 - Im Dschungel der Sterne

Titel: 1611 - Im Dschungel der Sterne
Autoren: Unbekannt
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Hyperraumetappe nicht abbrechen!" rief Ed. „Selbst die Notdesaktivierung ist blockiert. Da ist etwas stinkfaul!"
    „Erhöhte hyperenergetische Streustrahlungen", meldete Selma. „Sie kommen von draußen herein. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Fast glaube ich, wir sind doch in eine schwere Störungsfront geraten."
    Der Syntron schaltete ohne Befehl die Defensivschirme auf Höchstlast. Das war eine reine Vorsichtsmaßnahme. Sie führte allerdings dazu, daß die kritischen Energiepegel, die Selma festgestellt hatte, deutlich absanken.
    Ed Morris bekam noch immer keine volle Kontrolle über die Space-Jet. Alle Systeme, die direkt etwas mit dem Hyperraumantrieb zu tun hatten, arbeiteten zwar unvermindert weiter, ließen sich aber nicht beeinflussen. „Syn!" Alaska Saedelaere schaltete sich ein. „Versuche unbedingt, die Fehler zu identifizieren."
    „Ich bin dabei", lautete die Antwort. „Ich habe einen Widerspruch in den Zeitkonstanten und in den chronometrischen Teilsystemen sowie im sogenannten Atomnormal festgestellt. Wir fliegen im Unterlichtbereich, wenn meine Werte stimmen. Die Störungen von draußen haben die Wirklichkeit verzerrt. Ich spreche von der zeitlichen Wirklichkeit."
    „Ich verstehe kein Wort!" rief Gucky dazwischen. „Was soll das bedeuten?"
    „Verschiebungen im Zeitablauf", reagierte der Syntron. „Hohe Wahrscheinlichkeit für einen unfreiwilligen Dilatationsflug. Wenn meine Berechnungen sich als richtig erweisen, haben wir bereits Ende März 1200."
    „Soll das heißen", fragte der Mausbiber, und seine Stimme bekam etwas Drohendes und Lauerndes, „daß möglicherweise für uns die Zeit schneller vergeht als da draußen in der Milchstraße?"
    „So hat der Syn es wohl gemeint", antwortete Alaska. „Und es nützt dir gar nichts, wenn du dich jetzt darüber aufregst oder gar Ed die Schuld dafür geben willst."
    Gucky ergab sich in sein Schicksal. Er brachte sogar etwas Ähnliches wie ein Lachen zustande. „Und wie lange soll dieser Katastrophenzustand noch andauern?" fragte er nur. „Das ist noch nicht absehbar", stellte der Syntron fest. „Der augenblickliche Zustand ist sehr stabil.
    Es droht keine unmittelbare Gefahr, obwohl ein Teil der Hyperantriebssysteme gelähmt ist. Ich bleibe natürlich mit allen Sensoren wachsam. Sobald Veränderungen eintreten, werde ich euch informieren.
    Ihr könnt im Moment nichts tun."
    „Dann", sagte Ed Morris mit stoischer Ruhe, „gehe ich in die Küche. Bei soviel Aufregung bekomme ich immer einen ungeheuren Hunger. Und vielleicht ist es ja die Henkersmahlzeit."
    „Guten Appetit, Mister Mampf", rief Gucky ihm hinterher und zeigte, daß er trotz der Schwierigkeiten seine kleine Humorkrise überwunden hatte. „Bring mir auf dem Rückweg eine Karotte mit!"
     
    *
     
    Nach dem ausgiebigen Mahl herrschte noch immer Ruhe in der GECKO. Ed nutzte die unfreiwillige Pause, um nach den Analysegeräten zu sehen. Zwei von ihnen hatten ihre Arbeiten beendet und warteten auf neue Parameter. Das dritte Gerät hatte einen Defekt und war ausgefallen.
    Der junge Terraner wollte gerade mit der Eingabe der neuen Daten beginnen, als sein Blick auf den gemeinsamen Kontrollschirm der Logikauswertung fiel. Er hatte nicht im Traum daran geglaubt, daß er etwas Vernünftiges oder gar Nützliches entdecken könnte. Deshalb mußte er die Information zweimal lesen und sie zusätzlich überprüfen.
    Erst dann hörte er sich an, was das eine Gerät herausgefiltert hatte. Er nahm den Text gleichzeitig mit seinem Recorder auf. Dann hatte er es verteufelt eilig, wieder in den Kommandostand zu kommen. „Alaska, Gucky!" rief er aufgeregt. „Es ist mir gelungen, etwas aus dem Chaos der Stimmen herauszuholen. Das müßt ihr euch anhören!"
    „Führe uns lieber aus dieser Zeitfalle", meinte Gucky mit wenig Interesse. „Wenn ich mir vorstelle, wie ES jetzt tobt, weil wir nicht in der Lage waren, seine beiden Auserwählten zu finden, dann ..."
    „Vielleicht bekommst du jetzt einen brauchbaren Hinweis", unterbrach ihn Ed. „Du hast ja selbst gesagt, daß ich von den Dingen um die Superintelligenz und ihre Spuren nichts verstehe. Also hör es dir doch an!"
    „Ich bin ganz Ohr", meinte Gucky eher gelangweilt.
    Ed schaltete die Wiedergabe des Recorders ein.
    Zunächst waren die bekannten Chaos-Geräusche zu hören. Sie wurden immer leiser, so als ob sie in den Hintergrund gedrängt wurden. Technisch gesehen war das auch der Fall. Als sie kaum noch zu hören waren, erklang eine
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