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1609 - Rettung für die Posbis

Titel: 1609 - Rettung für die Posbis
Autoren: Unbekannt
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Erschöpfung mehr erlebt. Zudem hatte ES seinem Körper neue Beine verpaßt, und seit jener Zeit konnte man Myles ab und zu mit einem seltsam verklärten Gesichtsausdruck einhergehen sehen, immer dann, wenn er sich gerade bewußt war, daß sein Körper wieder vollständig war und er jetzt zu den relativ Unsterblichen zählte.
    Zu jener kleinen Gruppe Privilegierter, für die die relative Untsterblichkeit manchmal mehr einen Fluch denn einen Segen darstellte.
    Sein Charakter hatte sich seit jenem Zeitpunkt auf Wanderer keinen Deut geändert. Myles war noch immer der oftmals stille, nachdenkliche Kerl, der sich nie in den Vordergrund drängte und selbst in seiner Position als Chefwissenschaftler bescheiden blieb. Die Anerkennung und Ehrfurcht, die manche seiner Mitarbeiter ihm entgegenbrachten, schienen ihn zu irritieren, und er versank dann in Grübeleien, aus denen ihn seine Gefährtin Kallia mit viel Liebe und Geduld befreien mußte.
    Seit dem 10. Januar gab es keine Zeit mehr für Grübeleien. Seit diesem Zeitpunkt hielten ihn die Phänomene der Hyperraum-Parese in Atem, und er fand keine Zeit, sich um sich selbst zu kümmern.
    Wie so oft in der Vergangenheit mutete er sich auch diesmal wieder viel zuviel auf einmal zu, aber Kallias Befürchtungen von früher, daß er seine Lebensenergie schneller verbrauchte als andere Menschen, trafen nicht mehr zu. Der Aktivator, dieses Plättchen unter seiner Schulter, ergänzte die Energie sofort und hielt ihn bei geistiger und körperlicher Frische. Der einzige Luxus, den er sich leistete, bestand darin, daß er ab und zu ein Stündchen länger schlief als gewöhnlich.
    Am 10. Januar war die Lichtgeschwindigkeit um einen geringen Betrag gesunken.
    Zurückzuführen war das Phänomen auf Vorgänge im Hyperraum. Für die Bewohner des Einsteinraumes hatte es sich bereits am Tag zuvor in simplen Dingen wie einem kurzzeitigen Ausbleiben des Sternenlichts gezeigt sowie durch die veränderte Rotverschiebung bei Spektralmessungen und Änderungen in den Gravitationsverhältnissen zwischen den Sternen und Planeten, die auch Auswirkungen auf die Kräfteverhältnisse zwischen Erde und Luna und damit auf die Gezeiten hatten. Zunächst war nicht klar gewesen, welche Veränderungen im Hyperraum stattgefunden hatten, die eine Benutzung dieses Kontinuums für Raumschiffe mit Metagravantrieb unmöglich machten. Verschiedene Spekulationen waren aufgetaucht, keine hatte sich bisher bestätigen lassen. Allmählich allerdings hatte sich herauskristallisiert, daß der Hyperraum offenbar energieärmer geworden war. Der Begriff der Trägheit des Hyperraumes hatte sich durchgesetzt, das Phänomen selbst war als Hyperraum-Parese definiert worden.
    Draußen, außerhalb dieses Bereichs, wurde das Phänomen Tote Zone genannt, weil der Bereich mit seinem Durchmesser von 10.000 Lichtjahren für die überlichtschnelle Raumfahrt tot war. Aus einer zunächst vermuteten temporalen Instabilität war ein inzwischen schon über drei Monate dauerndes Phänomen geworden, das sich in einem einzigen Gebiet der Milchstraße manifestiert hatte und sich mit einem Tempo von zwei Lichtjahren pro Standardtag in Richtung westlicher Peripherie bewegte.
    Der Gedanke war entstanden, daß es sich mit allen seinen abweichenden Werten von den normalen physikalischen Gegebenheiten um ein möglicherweise künstlich hervorgerufenes Phänomen handelte.
    Myles hatte Nächte allein damit verbracht, die leistungsfähigste Positronik in seiner Reichweite mit uralten Daten zu füttern und Vergleiche zu ziehen, die sich aufdrängten.
    Solche mit dem Schwärm etwa, der vor langer Zeit einmal die Milchstraße durchquert und durch eine Perversion seiner Steueranlagen statt Intelligenz Dummheit über die Völker gebracht hatte.
    Er war nicht weitergekommen und jetzt so schlau wie bereits vor Wochen, als die Ennox namens Anna mit den ersten Daten über die Ausmaße der Toten Zone ins Solsystem gekommen war.
    Es mangelte an der Kommunikation zwischen den Forschern außerhalb und denen im Solsystem, ein Problem, das mit den als äußerst unzuverlässig bekannten Ennox nur schwer zu lösen war. Sie konnten zwar große Sprünge machen, wenn man ihnen Glauben schenkte, aber organische Materie vermochten sie nicht zu transportieren, tote Gegenstände nur bis zur Hälfte ihres eigenen Körpergewichts. Für ein schnelles Vorwärtskommen in Sachen Hyperraum-Parese war es besser, sich nicht so sehr auf sie zu verlassen.
    Ein leises Piepsen riß den
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