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1609 - Rettung für die Posbis

Titel: 1609 - Rettung für die Posbis
Autoren: Unbekannt
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der ATLANTIS und auf Olymp aufgehalten. Sie kommen und gehen, wann und wie sie wollen. Es sind nicht immer dieselben. Manche tauchen ein paarmal auf und sind dann für etliche Tage verschwunden, ehe sie sich wieder blicken lassen. Insgesamt, alle Beobachtungen und Schilderungen zusammengenommen, schätzen wir hier, daß sich in den vergangenen vierzehn Tagen abwechselnd etwa fünfzehnhundert verschiedene Ennox bei uns herumgetrieben haben. Nennt uns nach Möglichkeit zuverlässige Zahlen aus dem Solsystem."
    „Worauf du dich verlassen kannst", knurrte Siankow, als Myles schwieg. „Was warten wir noch? An die Arbeit!"
     
    *
     
    Sechs Stunden später präsentierten Kantor und Siankow das Ergebnis ihrer Auswertungen. Sie hatten den Inhalt von Bullys Funksendung mit berücksichtigt und waren zum selben Ergebnis gekommen wie die Wissenschaftler, die auf Luna mit der Positronik arbeiteten Myles und Boris faßten alle ihre Schlüsse in einer Datei zusammen und legten damit den Grundstein für weitere Forschungen außerhalb der Toten Zone. Solange innerhalb dieser Zone keine Messungen im 5-DBereich möglich waren, kamen sie selbst in dieser Richtung nicht weiter.
    Myles fertigte zusätzlich eine versteckte Datei an und verwendete den von Atlan benutzten Kode. Er ging darin auf den Verdacht ein, den der Arkonide geäußert hatte. Myles und seine Mitarbeiter teilten diesen Verdacht nicht. Die Ennox waren Wesen voller Neugier und einer teilweise kindhaften Unbeholfenheit und Naivität im Umgang mit High-Tech. Was manchmal als absichtlich herbeigeführtes Ärgernis erschien, stellte sich als Unvermögen heraus. Die Ennox waren wirklich wie Kinder, die zum erstenmal an der Fernbedienung fürs Trivideo spielten. „Wir denken deshalb, daß die Ennox zwar durch ihre Fähigkeit weit herumgekommen sind und garantiert Kontakt mit technisch hochstehenden Völkern hatten, aber nicht als Verursacher für die Tote Zone gelten können. Es entsteht eher der Eindruck, als seien sie durch die Tote Zone angelockt worden und hätten da etwas gefunden, was ihre Wißbegier anstachelte. Woran sie speziell interessiert sind, läßt sich von hier aus nicht sagen. Sie wissen ihre eigenen Interessen sowie ihre Herkunft hervorragend zu verbergen. Ihre Begeisterung für High-Tech hält sich für meine Begriffe sehr in Grenzen. Die Ennox sind für uns nach wie vor Wesen von großer Rätselhaftigkeit, und ich denke, daß wir viel Fingerspitzengefühl aufbringen müssen, wenn wir herausfinden wollen, was sie wirklich bewegt.
    Falls wir dazu überhaupt Gelegenheit haben."
    Myles schloß die Geheimdatei und nahm den Datenträger aus der Positronik heraus. Er drehte ihn ein wenig hilflos in der Hand. „Was jetzt?" fragte er Boris. „Wer bringt das Ding zur ATLANTIS?"
    „Vielleicht ich, ihr Bajuffen", meldete sich die bekannte Stimme Philips. Er war keine drei Meter neben dem Terminal aufgetaucht. Er war zu Fuß da, ohne seinen Ausguck. „Ich wollte nochmals nach dem Rechten sehen. Von nun an müßt ihr hier ohne uns auskommen. Es wird euch schwerfallen, schätze ich. Weshalb ich zurückgekehrt bin, ich suche Wolfram. Hat ihn jemand gesehen? Er ist nicht auf Olymp erschienen. So ein saublöder Mist. Was könnte ihn davon abgehalten haben, an dieser Mordsgaudi teilzunehmen?"
    „Vielleicht sieht er nichts mit zugeschwollenen Augen", vermutete Boris Siankow. „Nein!" klang es von der Tür her. Aphenius Dorpat kam herein. Deutlich sahen sie das immer intensiver werdende Veilchen an seinem linken Auge. „Der Kerl hat sich hier versteckt und mir aufgelauert. Ihr werdet es nicht glauben, ein hinterhältiger Ennox ist er. Ich muß wissen, wann er zum letztenmal auf Titan gesehen worden ist."
    Boris Siankow trat ans Terminal und gab die Fragestellung ein. „Vor fünfeinhalb Tagen", sagte er nach wenigen Sekunden. „Aha!" Dorpat wandte sich an Philip. „Du mußt mir da etwas erklären. Ich habe Wolfram zwei blaue Augen verpaßt, darauf war er fünfeinhalb Tage verschwunden. Und jetzt taucht er hier auf, knallt mir eine und grinst mich aus zwei völlig normalen Augen an. Keine Spuren mehr von Blutergüssen. Geht das bei euch Ennox immer so schnell mit der Heilung?"
    Philip gab keine Antwort. Er riß Myles den Datenträger aus der Hand und verschwand so, wie Ennox immer verschwanden. Die Antwort auf Dorpats Frage würden sie vermutlich nie erhalten.
    Von Terra traf der dritte Tagesfunkspruch des 30. April ein. Aus ihm ging hervor, daß im Bereich der inneren
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