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1609 - Rettung für die Posbis

Titel: 1609 - Rettung für die Posbis
Autoren: Unbekannt
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Terraner aus seinen Gedanken und lenkte seine Aufmerksamkeit auf den Interkom. Myles richtete sich auf und stieß sich von der Liege ab, auf der er geruht hatte. Er segelte zur Decke empor und griff nach dem Stahlseil, das sich unter ihr entlang durch den Raum zog. Er hangelte sich hinüber in den Wohnbereich und klammerte sich am Sockel des Interkoms fest. Als sein Körper zur Ruhe gekommen war, betätigte er den Aktivierungsknopf. „Was ist geschehen?" fragte er. „Hank Gabor spricht", klang die Stimme des Schichtleiters in der Zentrale auf. „Der vierte Tagesfunkspruch von Terra ist soeben eingetroffen. Dort wurden innerhalb kürzester Zeit in allen Bereichen der Erde annähernd vierhundert Ennox gezählt. Die Meldung ging etwa zu dem Zeitpunkt ab, als Bull Deimos erreichte."
    „Vierhundert", murmelte Myles. „Es tut sich etwas. Ich bin überzeugt, daß diese plötzliche Ennox-Schwemme auf Philip zurückgeht. Ich komme rüber zu euch."
    „Fein, Myles", sagte Gabor und schaltete umgehend ab.
    Myles hangelte sich hinüber zu der Stelle, wo er seine Stiefel abgestellt hatte. Er klemmte sie sich unter den .Arm, versetzte sich in Drehung und driftete auf die Sitzecke zu. Bevor er auf dem Boden aufschlug, bekam er die Rückenlehne eines der Sessel zu fassen und klammerte sich daran fest. Umständlich zog er sich in die Sitzfläche hinein, schnallte sich mit dem Gurtsystem fest und begann sich die Stiefel anzuziehen. Anschließend löste er die Gurte und stand vorsichtig auf. Die Sohlen der Stiefel waren mit einer Plastikfolie beschichtet, die eine hohe Haftfähigkeit besaß und es ihm ermöglichte, sich einigermaßen vernünftig fortzubewegen, ohne daß er bei einer ungeschickten Bewegung sofort den Kontakt mit dem Untergrund verlor. Myles machte sich auf den Weg.
    Auf halber Strecke zur Zentrale kam ihm Kallia entgegen. Sie hatten sich seit dem Morgen noch nicht gesehen, nahmen sich in den Arm und küßten sich. „Hast du ihn schon getroffen?" erkundigte sie sich. Myles runzelte die Stirn. „Also nicht", stellte sie fest. „Er nennt sich Paul, ist höflich, aber ebenso aufdringlich wie die anderen, denen wir bisher begegnet sind. Er tauchte in einer der Kuppeln mitten in dem herrlich wachsenden Gemüse auf und fragte mich Löcher in den Bauch. Er wollte hier unten auf das Eintreffen Bullys warten. Er hat eine Botschaft von der ATLANTIS für ihn und damit für uns alle."
    Myles bewegte sich ruckartig und mußte mit den Armen sein Gleichgewicht ausbalancieren. „Ich bin jederzeit für ihn zu sprechen", sagte er. „Er darf nur nicht den Fehler machen, uns in einer solchen Situation auf die Folter zu spannen."
    „Ich glaube, das ist eine typische Charaktereigenschaft der Ennox", meinte Kallia. „Nenne mir ein Mittel dagegen, und ich schaffe dir diesen Paul sofort herbei."
    Myles ließ die Schultern sinken. „Es hat wirklich keinen Sinn", stimmte er ihr zu. „Also warten wir, bis dieser Kerl sich blicken läßt."
    Gemeinsam suchten sie die Zentrale der Forschungsanlage auf. Das gesamte Areal des wissenschaftlichen Komplexes nahm eine Fläche von etwa zehn Quadratkilometern der ehemaligen Festungsanlage in Anspruch. Hier arbeiteten Wissenschaftler aller Fakultäten in mehr als tausend verschiedenen Abteilungen, und sie waren mit etlichen zehntausend verschiedenen Forschungsarbeiten beschäftigt. Derzeit betrug die Ergebnisrate keine drei Prozent, und das hing mit der mangelnden Energie zusammen. Wenn sie es insgesamt betrachteten, besaß die Forschungsanlage so gut wie keinen Wert mehr.
    Zumindest nicht so lange, wie die Tote Zone mit ihren derzeitigen und den noch möglichen Auswirkungen existierte.
    Boris Siankow, der Nexialist, empfing das Paar mit einer zusätzlichen Hiobsbotschaft. „Die Matten-Willys drehen durch", berichtete er. „Sie toben durch verschiedene Abteilungen und suchen einen Posbi namens Tobak. Ein Arkonide war soeben hier und hat die Meldung überbracht."
    „Tobak? Ja, danke, Boris. Dann weiß ich Bescheid, was uns erwartet.
     
    2.
     
    Die BASIS, dieser riesige Koloß von Schiff, hing ohne Fahrt mitten im interstellaren Raum. Die Schutzschirmstaffeln waren abgeschaltet, ebenso alle Aggregate, die nicht unmittelbar für die Erhaltung der wichtigen Schiffsfunktionen nötig waren. Die Ortung allerdings arbeitete auf Hochtouren und erfaßte jedes Hyperraummanöver, das sich im Umkreis von zweihundert Lichtjahren abspielte.
    Hinter der BASIS, in der Richtung, aus der sie gekommen war, gab
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