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160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

Titel: 160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut
Autoren: Deborah Martin
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und zog Abby dann mit sich in eine stille Ecke, wo niemand sie hören konnte. „Er ist zu ihr gegangen, um sie zu fragen, ob sie jemals Maßnahmen ergriffen hat … Sie können es sich doch denken. Spencer möchte herausfinden, ob er vielleicht doch nicht … so schlimm verletzt wurde, wie er immer angenommen hat.“
    Abby musterte Nat ungläubig und wusste nicht, was sie glauben sollte. Spencer wollte ergründen, ob er vielleicht doch Kinder zeugen konnte? War das wieder eine seiner Strategien, um sie zum Bleiben zu überreden?
    Als Nathaniel bemerkte, wie missmutig Abby ihn anschaute, fuhr er schnell fort: „Ich habe darauf bestanden, dass er zu ihr geht. Ich fand, er solle ein für alle Mal sicherstellen, dass er wirklich unfruchtbar ist, bevor er einen Besuch im Waisenhaus macht, um …“
    „Im Waisenhaus?“ Ein schwacher Hoffnungsschimmer leuchtete in ihren Augen auf. „Er hat vor …“
    Nathaniel atmete erleichtert auf. „Er hatte vor, gleich nach seiner Unterredung mit Genevieve in das Waisenhaus zu fahren. Wahrscheinlich ist er schon längst da.“
    Tiefe Freude erfüllte sie. Wenn Spencer tatsächlich erwog, Findelkinder aufzunehmen …
    „Er liebt Sie sehr“, sagte Nathaniel. „Es wäre furchtbar, wenn meine unbedachten Worte alles zerstört hätten.“
    Alles zerstört? Abby war außer sich vor Glück! Spencer musste sie wirklich lieben, wenn er sich zu diesem Schritt entschloss und Pläne für die Zukunft schmiedete – für ihre gemeinsame Zukunft.
    Abby wäre Nathaniel am liebsten um den Hals gefallen, aber dann fiel ihr ein, dass seine „unbedachten Worte“ nicht erst an diesem Abend Spencers Leben durcheinander gebracht hatten. Auch wenn seine Absichten die besten waren und er glaubte, seinem älteren Bruder einen Gefallen zu tun, so hatte sein Plan doch allen Beteiligten oft großen Kummer verursacht.
    Es war an der Zeit, dass der jüngere Mr. Law lernte, sich aus den Angelegenheiten seines Bruders herauszuhalten. Abby straffte also die Schultern und verwandelte sich in die kühle Viscountess. „Spencer ist zu seiner Geliebten gegangen, Nathaniel. Sie können nicht erwarten, dass ich ihm das verzeihen werde.“
    Panik breitete sich im Gesicht des jungen Mannes aus. „Aber er ist nicht zu ihr gegangen, um … nicht deshalb. Und gleich danach ist er in das Waisenhaus …“
    „Das klingt nicht sehr glaubhaft.“
    „Es ist die Wahrheit!“
    „Oh, ich bin sicher, dass Spencer. Ihnen das weismachen wollte. Aber für wie dumm halten Sie mich?“
    „Nein!“ Nathaniel schien nun wirklich verzweifelt zu sein. „Sie müssen mir glauben – er möchte, dass Sie bei ihm bleiben! Er liebt Sie, er …“
    „Ich werde nicht ein zweites Mal auf Ihre Lügengeschichten hereinfallen. Ich reise morgen ab, und Sie werden mich nicht davon abbringen können.“
    „Bitte, nein, das können Sie nicht …“, begann Nathaniel.
    „Das reicht!“ fiel Abby ihm ins Wort. Es wurde Zeit, die Unterhaltung zu beenden, bevor er ihr Spiel durchschaute. So einfach würde sie ihn nicht davonkommen lassen! Er sollte ruhig noch eine Weile über seine Fehler nachgrübeln. „Ist das nicht Ihre Verlobte, die sich dort drüben so angeregt mit einem jungen Herrn unterhält? Ich schlage vor, Sie kümmern sich jetzt um Ihre eigenen Angelegenheiten und machen sich keine Sorgen mehr um meine.“
    Nathaniel wandte sich um, und seine Miene verfinsterte sich, als er Evelina sah, die sich bestens ohne ihn zu amüsieren schien.
    „Bleiben Sie hier“, forderte er Abby auf. „Ich bin gleich wieder da, um unser Gespräch fortzusetzen.“ Dann eilte er schnellen Schrittes zu seiner Verlobten.
    Abby unterdrückte ein Lachen. Sie hatte nicht vor, sich noch länger mit Nathaniel zu unterhalten – sie wollte ihn so lange wie möglich im Ungewissen über die Konsequenzen seines Handelns lassen. Sie merkte jedoch, dass es ihr schwer fallen würde, ihre kühle Fassade noch lange aufrechtzuerhalten. Sie hätte vor Glück die ganze Welt umarmen können!
    Spencer war ins Waisenhaus gefahren! Obwohl er seine politische Karriere aufs Spiel setzte, wenn er heute Abend nicht auf dem Ball erschien, hatte er seinen privaten Belangen Vorrang eingeräumt. Und er schien bereit, auf Abbys Wünsche einzugehen …
    „Lady Ravenswood“, riss eine schrille Stimme sie plötzlich aus ihren Gedanken.
    Erschrocken fuhr sie herum und stand Lady Brumley gegenüber, die sich in Begleitung eines korpulenten älteren Herren und dreier sehr elegant
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