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160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

Titel: 160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut
Autoren: Deborah Martin
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wirklich nicht vor ihm fürchten.
    Als sie die Tanzfläche erreichten, lächelte sie den König an und begann zu tanzen.
    Das Haus der Throckmortons war hell erleuchtet, als Spencer vorfuhr. Am Eingang wurde er von Nathaniel empfangen, der auf ihn gewartet zu haben schien.
    „Warum treibst du dich hier draußen herum?“ fragte Spencer. „Ich dachte, du wärest schon längst mit Evelina auf dem Weg nach Gretna Green.“
    „Das bin ich eigentlich auch. Evelina wartet etwas weiter die Straße hinunter in einer Mietkutsche auf mich. Aber vor unserer Abreise musste ich noch mit dir reden.“ Nat zog die Stirn in Falten. „Deine Erkundigungen scheinen nicht viel Zeit in Anspruch genommen zu haben.“
    Spencer strahlte über das ganze Gesicht. „Du hattest Recht mit Genevieve. Sie hat mir verschwiegen, dass sie damals Vorkehrungen getroffen hat. Deshalb bin ich gar nicht mehr in das Waisenhaus gefahren. Ich dachte, dass ich erst mit Abby darüber sprechen und mir anhören sollte, was sie dazu zu sagen hat.“
    Spencer stutzte, als Nat bei der Erwähnung Abbys leise stöhnte.
    „Was hast du?“
    „Es war nicht meine Absicht, Spencer“, begann Nat. „Es war ein dummer Zufall, dass sie gerade in dem Augenblick vorbeikam, als ich Blakely erzählte … oh Gott, du wirst mich dafür umbringen!“
    „Das werde ich tatsächlich, wenn du mir nicht endlich mitteilst, was zum Teufel dieses Gerede soll.“
    Nat stieß einen tiefen Seufzer aus. „Abby hat mit angehört, wie ich Blakely berichtete, dass du zu Genevieve gefahren bist, und sie nahm an …“
    „Du Idiot! Du verfluchter Idiot!“ Spencer spürte, wie sein Herz sich in banger Vorahnung Zusammenkrampfte. „Sag mir bitte, dass du das Missverständnis umgehend aufgeklärt hast, oder ich werde dir vor allen Leuten die Seele aus dem Leib prügeln!“
    „Ich habe es ihr erklärt, natürlich habe ich das.“ Nat machte einen Schritt nach hinten und blickte Spencer besorgt an. „Ich habe ihr den wahren Grund genannt und auch, dass du zum Waisenhaus gefahren bist und dass du sie liebst …“
    „Warte einen Augenblick.“ Spencer stutzte. „Du hast ihr die Sache mit dem Waisenhaus erzählt? Wie hat sie darauf reagiert?“
    „Zunächst schien sie sehr erfreut zu sein. Aber dann wurde sie von einem Moment auf den anderen kühl und distanziert und meinte, dass sie mir gar nichts mehr glauben würde und …“
    „Versuch genau zu wiederholen, was sie gesagt hat, Nat“, unterbrach ihn Spencer. Eine schwache Hoffnung keimte in ihm auf.
    Nat gab nun sein Gespräch mit Abby in allen Einzelheiten wieder, und jedes seiner Worte beruhigte Spencer etwas mehr. Als Nat ihm schließlich erzählte, dass Abby morgen abreisen wolle, wusste er, was vor sich ging.
    Abby hatte ihm versprochen, nicht vor der Sommerpause des Parlaments nach Amerika zurückzukehren. Zudem wäre sie nicht so unbedacht, ihn zu verlassen, bevor sie nicht ihre Finanzen geregelt hätte. Und er hoffte natürlich auch, dass sie seinen Besuch im Waisenhaus richtig deutete …
    Spencer konnte sich ein Lächeln kaum verkneifen. Seine Frau hatte wirklich die richtige Strategie gewählt, um es Nat heimzuzahlen. Und da Spencer wusste, dass Abby nur zu solchen Spaßen aufgelegt war, wenn sie glücklich war, konnte er vielleicht hoffen, dass sie ihm verziehen hatte.
    Er würde Nat zumindest nicht eines Besseren belehren. Sein Bruder sollte ruhig noch eine Weile im Unklaren über die Konsequenzen seines Handelns bleiben und sich schwerste Vorwürfe machen! Um Nats Schuldgefühle noch zu steigern, stöhnte Spencer gequält auf.
    Nat reagierte wie gewünscht. „Es tut mir so Leid, Spencer! Als ich ein weiteres Mal mit Abby reden wollte, tanzte sie. Und dann hielt ich es für besser, wenn ich dich abfinge und auf die Situation vorbereitete.“
    „Deine Warnung kommt zu spät.“ Spencer bemühte sich, seine Stimme so verzweifelt wie möglich klingen zu lassen. „Sie wird mich verlassen, und es gibt nichts, wodurch ich sie davon abbringen könnte.“
    „Das stimmt nicht“, wandte Nat eifrig ein. „Du musst mit ihr sprechen und ihr alles erklären!“
    „Sie hat sich entschieden, und ich werde sie nicht umstimmen können. Sie würde mir kein Wort glauben.“
    „Wenn du nicht mit ihr sprechen möchtest, mach ich das“, schlug Nat vor und wollte ins Haus gehen.
    „Nein!“ rief Spencer. Als Nat stehen blieb und ihn überrascht ansah, fügte Spencer schnell hinzu: „Hast du nicht schon genug Schaden
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