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160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

Titel: 160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut
Autoren: Deborah Martin
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könnte er Abby wenigstens diese Hoffnung bieten, doch noch eigene Kinder zu haben. „Ich werde also erst Genevieve aufsuchen und mir von dort eine Mietkutsche ins Waisenhaus nehmen“, verkündete Spencer. „Du kannst gleich weiterfahren. Ich weiß, dass du es eilig hast, Evelina zu sehen.“
    „Danke, Spencer.“ Nat beugte sich vor und klopfte seinem Bruder auf die Schulter. „Es wird sich schon alles finden. Abby müsste eine Närrin sein, wenn sie dich verlassen würde.“
    Spencer schüttelte traurig den Kopf. „Nach allem, was sie meinetwegen durchgemacht hat, wäre es nur zu verständlich, wenn sie ginge. Ich kann nur hoffen, dass sie meinen Versprechungen ebensolchen Glauben schenkt wie deinen, auf Grund derer sie nach England gekommen ist.“

25. KAPITEL
     
    Wenn Sie zu den Glücklichen gehören, deren Dienstherr bei Hofe verkehrt, sollten Sie größte Sorge auf den angemessenen Umgang mit so hoch gestellten Persönlichkeiten verwenden.
    Empfehlungen für den unerschütterlichen Diener
     
    „Heavens Scent ist ein großer Erfolg“, sagte Clara zu Abby, als sie beide am Rand der Menschenmenge standen, die sich zur Feier bei den Throckmortons eingefunden hatte. „Die Hälfte aller hier anwesenden Damen scheint es zu tragen, und gestern hat Mr. Jackson mir mitgeteilt, dass er hundert neue Bestellungen entgegengenommen hat.“
    „Das ist schön“, antwortete Abby abwesend.
    „Schön? Es ist fantastisch! Und das Geschäft wird noch besser laufen, wenn der Erfolg sich erst einmal herumgesprochen hat.“
    „Du hast wahrscheinlich Recht.“ Abby wusste, dass sie sich darüber freuen sollte, finanziell unabhängig und nicht auf ihre Mitgift angewiesen zu sein, aber ihr einziger Gedanke galt Spencer, den sie umso schneller verlassen könnte, je mehr Geld sie mit dem Parfüm verdiente. Doch ihn zu verlassen, würde ihr das Herz brechen.
    „Hast du deinem Mann mitgeteilt, dass er nach Spencer Ausschau halten soll?“ fragte Abby Clara. Immer wieder schaute sie zum Eingang des Ballsaals, wo Captain Blakely stand. Wo blieb Spencer nur?
    Clara lachte leise. „Du sorgst dich wirklich um ihn, nicht wahr? Aber sei unbesorgt – er wird kommen. Er würde dich bei einem so wichtigen Anlass nicht allein lassen.“
    „Ich mache mir keine Sorgen meinetwegen. Ich fürchte, dass Spencer Nachteile entstehen könnten, wenn der König seine Abwesenheit bemerkt.“ Es war schon schlimm genug, dass Spencer bald würde erklären müssen, weshalb seine Frau ihn verlassen hatte – sie wollte nicht auch noch seine politische Laufbahn zerstören.
    „Wie aufmerksam du deinem Mann gegenüber bist“, stellte Clara beiläufig fest. „Daraus schließe ich, dass du Spencers Wutausbruch nach Lady Brumleys Frühstück gut überstanden hast.“
    Abby erinnerte sich daran, wie schön es gewesen war, als sie und Spencer sich geliebt hatten – und wie er trotzdem nicht gewillt gewesen war, ihr zu glauben, dass sie für immer seine Frau sein wollte. „Ja“, antwortete sie unverbindlich.
    „Ist alles in Ordnung, Abby? Seit Morgan und ich dich abgeholt haben, hast du kaum ein Wort über die Lippen gebracht.“
    „Mir geht es gut“, versicherte Abby ihrer Freundin. Es war offensichtlich, dass sie log, aber sie hätte es nicht ertragen, Clara heute Abend alles zu erzählen. Erst musste sie sich darüber klar werden, wie viel sie ihr offenbaren wollte.
    „Schau an“, sagte Clara auf einmal, „der verlorene Sohn ist aufgetaucht.“
    Gegen ihren Willen machte Abbys Herz einen Freudensprung, und sie wandte sich erwartungsvoll um. Aber sie erblickte nur Nathaniel, der sich jetzt mit Captain Blakely unterhielt.
    „Entschuldige mich bitte“, murmelte Abby und eilte zu den beiden Männern.
    Captain Blakely sah sie auf sich zukommen und machte Anstalten, Nathaniel auf sie aufmerksam zu machen. Aber da hörte Abby auch schon Nathaniels Worte: „Es wird nicht lange dauern bei Genevieve, da bin ich mir sicher, und dann …“
    „Schweigen Sie“, knurrte Captain Blakely leise. Abby war unschlüssig stehen geblieben und rang um Fassung.
    Als Nathaniel sich umdrehte und sie entdeckte, wurde er kreidebleich.
    Zögerlich ging sie auf die beiden zu. „Er … hat seine Geliebte aufgesucht?“ flüsterte sie. Hätte er damit nicht bis nach ihrer Abreise warten können?
    „Nein!“ rief Nathaniel schnell. „Es ist nicht so, wie Sie denken, Abby. Er will nur herausfinden, ob Genevieve …“ Er warf Captain Blakely einen hilflosen Blick zu
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