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159 - Schimären der Wüste

159 - Schimären der Wüste

Titel: 159 - Schimären der Wüste
Autoren: Michael M. Thurner
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geschwächt von der Kontrolle über die Schimären gelang es Moogan nicht sofort, ihren Widerstand zu brechen und sie unter seine Kontrolle zu zwingen.
    Ein letzter Schritt, und sie stand unmittelbar vor ihm.
    Und schlug mit aller Macht zu.
    Geistig konnte sie dem mächtigen Telepathen nicht beikommen – aber das wollte sie auch gar nicht. Bloße körperliche Gewalt musste genügen, um ihn zu besiegen. Er musste nur die Besinnung verlieren.
    Aruula stürzte sich auf den völlig überraschten Moogan und schlug ihm die Faust ins Gesicht.
    Er wehrte sich nur schwach, war weiterhin damit beschäftigt, sie mental zu überwältigen.
    Erneut schlug Aruula zu, immer fester, immer härter. Und mit jedem Schlag spürte sie, wie die Angriffe auf ihren Geist nachließen, kraftloser wurden. Nur noch ein einziger, gut gezielter –Ein mörderischer Hieb traf sie zwischen den Schulterblättern und lähmte sie. Ächzend kippte Aruula nach vorn und rollte vom Felsen hinab, mitten hinein in die teilnahmslos vor sich hinglotzenden Schimären.
    Nein! Nicht jetzt! Ich muss weiterkämpfen!
    Taumelnd kam sie auf die Beine und konnte gerade noch einem weiteren Hieb ausweichen.
    Izo’sch war seinem Herrn zu Hilfe gekommen! Er verfolgte Aruula, trieb sie mit weiten Schwingern weg von Moogan.
    »Mach… weiter!«, rief die Barbarin Sy’cho keuchend zu.
    Aus den Augenwinkeln sah sie, dass der Junge ihrem Befehl folgte und sich auf Moogan stürzte. Aber welche Chance würde er gegen ihn haben?
    Aruula kämpfte gegen den Schmerz in ihrem Nacken an.
    Ein Schmerz, der alles überlagerte – auch Moogans Attacke gegen sie!
    »Du… stellst dich gegen dein Volk!«, beschwor sie Izo’sch. Sie brauchte Zeit, um wieder zu Kräften zu kommen.
    »Moogan wird mich für meine Hilfe reich belohnen!«, erwiderte er. »Und ich habe die Genugtuung, deine lästerliche Zunge für immer zum Schweigen gebracht zu haben.«
    In letzter Sekunde konnte sie seinem Dolchstich ausweichen. Die Klinge fuhr einer hinter ihnen stehenden Frau in den Hals. Tödlich getroffen brach sie zusammen. Die ersten Schimären um sie her schrien auf, sorgten für zusätzliche Verwirrung.
    Aruula trat wuchtig nach Izo’schs Waffenhand, betäubte seinen Arm, sodass er das Messer freigeben musste.
    Benommen und für ihre Verhältnisse viel zu langsam wich sie einer Serie von Schlägen aus. Zu ihrem Glück erwies sich als Izo’sch als wenig passabler Kämpfer. Man merkte ihm die fehlende Kampfpraxis an.
    Dafür wurde den Druck auf ihren Kopf wieder stärker.
    Aruula blickte hastig auf und sah, dass Moogan den Jungen bewusstlos geschlagen hatte und mit energischen Schritten auf den Rand des Schattenfelsens zueilte. Wenige Augenblicke noch, dann musste sich seine mentale Faust um ihr Gehirn schließen und jeden Widerstand brechen!
    Aruula griff in den Sand und schleuderte eine Handvoll in Izo’schs Augen. Als er aufschrie und die Hände vors Gesicht schlug, hechtete an ihm vorbei, anstatt nun ihrerseits zum Angriff überzugehen. In einer Rolle brachte sie den am Boden liegenden Dolch an sich, kam wieder hoch, zielte mit zu schmalen Schlitzen verengten Lidern und schleuderte die Waffe.
    Ob sie Moogan getroffen hatte, konnte sie nur ahnen. Denn im nächsten Moment durchzuckte grausamer Schmerz ihren Schädel, drückte gegen die Augenhöhlen.
    Was ging hier vor?
    Ein lang gezogener, urtümlicher Schrei entrang sich ihrer Kehle, ohne dass sie etwas dagegen unternehmen konnte. Sie war wie paralysiert, konnte sich nicht mehr bewegen.
    Moogan stand hoch aufgerichtet an der Kante des Felsens.
    Der Dolch steckte tief in seiner Brust. Doch er starb nicht, sondern schlug mit einer Macht zurück, die Aruula schockierte.
    Eine Macht, die nicht nur gegen sie gerichtet war, sondern gegen alle Schimären! Aus tränenden Augen sah sie die Menschen sich schreiend krümmen.
    Und da wurde ihr plötzlich klar, was geschah!
    Um sie herum sanken die ersten Schimären zu Boden; ob nur bewusstlos oder tot, konnte sie nicht sagen. Auch ihr selbst schwanden die Sinne.
    Die Intensität von Moogans Gedankensturm erreichte ungeahnte Dimensionen. Ein schriller Schrei ertönte, der seinen Ausgangspunkt dort oben auf dem Felsen nahm. Der Laut hallte weithin über das Land, zerschmolz den Sand, brachte sogar den Wind zum Schweigen.
    Ich sterbe!, brüllte Moogan in ihrer aller Gedanken und bestätigte Aruulas Vermutung. Aber mein Ende wird auch das eure sein!
    Aruulas Gedanken setzten aus, machten einem Ozean an bislang
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