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1571 - Der fliegende Tod

1571 - Der fliegende Tod

Titel: 1571 - Der fliegende Tod
Autoren: Jason Dark
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schon vielen Kindern auf die Welt geholfen.
    »Das weiß ich doch.«
    Der Arzt drehte seinen Freund zur Seite, damit dieser auf seinen BMW schauen konnte.
    »So, und jetzt wirst du einsteigen und nach Hause fahren. Aber bitte nicht rasen. Reiß dich zusammen.«
    »Darauf kannst du dich verlassen. Schon allein meiner Tochter wegen.«
    »Das ist ein Wort.«
    Er stieg nicht gern in sein Auto, aber er musste es tun.
    Dr. Jäger schaute ihm noch nach und winkte auch.
    Als die Rückleuchten verglühten, machte der Arzt kehrt und betrat mit eiligen Schritten die Klinik…
    ***
    Frank Herzog lenkte seinen Wagen durch den dichten Stadtverkehr. In ein paar Minuten würde er in Ramersdorf die gut ausgebaute Autobahn erreichen.
    Auf der Autobahn herrschte um diese Zeit wenig Verkehr. Das würde sich ändern, sobald die Sommerferien begonnen hatten. Dann gab es wieder die kilometerlangen Staus an den Wochenenden und für die Polizei jede Menge zu tun.
    Jetzt aber hatte er freie Bahn, und er freute sich darüber.
    In seinem Kopf allerdings kreisten keine freudigen Gedanken.
    Er machte sich Sorgen, auch wenn er seine Frau in guten Händen wusste.
    Er wäre gern bei seiner Frau geblieben, doch von dem Auftrag, der in drei Tagen fertig sein musste, hing für ihn seine und damit auch Fatimas Zukunft ab. Wenn er das packte, dann war sein Ansehen in der Branche gestiegen, dann brauchte er sich nicht mehr vor den Großen der Branche zu verstecken.
    Es war Schicksal, dass beide Dinge - die Geburt seiner Tochter und sein beruflicher Erfolg - zeitlich so zusammentrafen, doch er konnte es nicht ändern. Da musste er durch.
    Er wohnte mit seiner Frau zusammen am Tegernsee. Am Nordende, etwas abseits vom Trubel des Tourismus. Hier hatte er sich ein altes Haus an einem Hang gekauft und konnte sich jeden Tag über den unverbauten Blick auf den See freuen.
    Nachbarn gab es ebenfalls. Die meisten lebten in den gemütlichen, typisch bayerischen Häusern, die aber nicht alle von ihren Eigentümern bewohnt waren. In der meisten Zeit des Jahres wurden sie vermietet.
    Wie auch das Haus neben dem seinen, das von einem netten Paar für drei Wochen gemietet worden war.
    Sie hatten sich sogar bei ihm vorgestellt.
    Der Mann hieß Harry Stahl und seine Lebensgefährtin hörte auf den Namen Dagmar Hansen. Bei ihr fielen sofort die dichten buschigen und naturroten Haare ins Auge.
    Verabredet war ein Grillabend, wenn Fatima Herzog wieder zu Hause war.
    Frank rechnete damit, dass es in einer Woche durchaus der Fall sein konnte.
    Der BMW der Fünferreihe fraß die Kilometer. Sein Fahrer hörte das Singen der Reifen. Es war eine Musik, die er liebte, denn er war ein leidenschaftlicher Schnellfahrer.
    München lag hinter ihm. Er rollte auf Holzkirchen zu, und da gab es schon die Abfahrt zum See. Die knapp dreißig Kilometer bis zu seinem Haus waren auf der gut ausgebauten Straße um diese Zeit kein Problem. Während der Ferien sah es natürlich anders aus.
    Die Abfahrt.
    Frank Herzog ging runter vom Tempo und rollte hinein. Hier kannte er jeden Grashalm. Er wusste genau, welche Geschwindigkeit er fahren konnte, ohne dass die Reifen anfingen zu singen. Danach musste er sich sowieso an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten, aber er wusste auch, dass es nun nicht mehr lange dauerte, bis er sein Haus erreicht hatte.
    Ein Blick zum Himmel.
    Er war im Osten schon dunkel, fast schwarz, im Westen aber noch hell und rot zugleich. Ein Himmel, wie man ihn öfter im Juni sieht. Da kämpfte der längste Tag gegen die kürzeste Nacht, und man hatte immer das Gefühl, dass der Tag nie ganz aufgeben wollte und es deshalb auch nicht richtig dunkel wurde.
    Er schauderte leicht zusammen, als er den Himmel betrachtete.
    Unwillkürlich fuhr er langsamer.
    Gegenverkehr hatte er kaum, die Straße war schnurgerade. Der nächste Ort lag noch einige Kilometer entfernt, und so fand er die Zeit, sich den Himmel genauer anzuschauen.
    Dieses Muster aus hellen und dunklen Wolken faszinierte ihn, und er wusste auch, dass in ein paar Tagen ein voller Mond am Himmel stehen würde. Jetzt hielt sich die dicke Sichel noch hinter den Wolken versteckt.
    Er fuhr durch kleine Orte, die nicht einmal richtige Dörfer waren, und hätte bei hellem Sonnenschein bereits den See sehen können.
    Es war eine Stelle, die er liebte.
    Immer wenn er von einer Reise zurückkam und hierher fuhr, überkamen ihn heimatliche Gefühle.
    Ein Auto kam ihm entgegen. Ein Sportwagen. Fast sah es so aus, als ob der Fahrer
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