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1571 - Der fliegende Tod

1571 - Der fliegende Tod

Titel: 1571 - Der fliegende Tod
Autoren: Jason Dark
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werden wollte.
    Da war nichts zu sehen, abgesehen von einigen Wolken.
    Er war allein.
    Aber das wollte er nicht länger bleiben. Und er wollte auch Fatima nichts von seinem Erlebnis erzählen. Sie durfte sich nicht aufregen. Wenn dadurch der Kleinen etwas zustieß, dann würde er seines Lebens nicht mehr froh werden.
    Zurück nach Hause fahren. Noch mal über alles nachdenken und möglicherweise eine Lösung finden.
    Er riss die Fahrertür auf, um einzusteigen, als er einen anderen Wagen sah, der aus nördlicher Richtung schon ziemlich nahe bei ihm war.
    Frank Herzog stellte sich mitten auf die Straße, winkte mit beiden Armen und hoffte, dass der Fahrer ihn rechtzeitig genug sah…
    ***
    »Toller Abend, Harry.«
    »Ehrlich?«
    Dagmar Hansen lächelte. »Das Konzert im Freien hat mir ausnehmend gut gefallen.«
    »Dann bin ich ja zufrieden.« Harry Stahl lächelte. »Und den Rest der Nacht bekommen wir auch noch rum.«
    »Wenn du das sagst.« Dagmar lächelte. Dann mussten beide lachen.
    Sie freuten sich wie die Kinder, obwohl sie aus diesem Alter längst heraus waren. Aber auch als erwachsene Menschen brauchte man Abwechslung, denn eine tiefe innere Freude füllte den Akku wieder auf, und diese Energie brauchten sie in ihrem Berufsleben, das oft nichts als Stress brachte.
    Momentan war das nicht der Fall. Da waren sie in Urlaub gefahren, und sie waren im Land geblieben, so richtig spießig, aber herrlich.
    Urlaubsruhe in einem Haus am Tegernsee. Dagmar und Harry hatten es für drei Wochen gemietet. Sie kamen sich dort vor wie zwei Könige, denn im Haus gab es alle Bequemlichkeiten. Da war eine Sauna ebenso vorhanden wie ein Garten und eine Terrasse. Hinzu kam ein netter Nachbar, sodass sie von Anfang an nicht das Gefühl gehabt hatten, in der Fremde zu sein. Die Postkartenlandschaft gab es gratis dazu.
    Am späten Nachmittag waren sie ins nahe München gefahren, um dort ein Rockkonzert mitzuerleben, das beide begeistert hatte. In der entsprechenden Laune saßen sie in ihrem Wagen und freuten sich darauf, den lauen Sommerabend noch auf der Terrasse verbringen zu können. Der Rosewein stand bereits kalt. Da das Haus an einem Hang gebaut worden war, konnten sie bis zum See blicken, aber sich auch den Sternenhimmel anschauen, der sich über ihren Köpfen wie ein Gemälde wölbte.
    Die Bundesstraße, die von der Autobahn in Richtung See führte, war um diese Zeit nur mäßig befahren. Wer am See Urlaub machte, der blieb zumeist in den Hotels oder Wohnungen.
    »Das sind Zeiten gewesen, was?«, schwärmte Dagmar. Sie hatte die Lehne ihres Sitzes weit nach hinten gestellt, fuhr durch ihr dichtes Haar und lächelte träumerisch.
    »Wie meist du das?«
    »Genau, wie ich es sagte. Aber du bist ja im Osten aufgewachsen. Ich war näher dabei.«
    »Ha, wir haben auch einiges gesehen. Das Fernsehen war grenzübergreifend. Nun, wir sind eben alle älter geworden.«
    »Das habe ich auch bei den Besuchern bemerkt. War irgendwie toll, man fühlte sich überhaupt nicht zu alt. So was muss man einfach genießen, und den Schluck danach auch.«
    »Du sagst es.«
    Beide freuten sich auf die Ankunft. Zwei Stündchen wollten sie sich noch auf der Terrasse gönnen, danach ins Bett gehen, lange schlafen und den nächsten Tag mit einer Bootsfahrt beginnen. Nur keine Hektik, nur keinen Stress.
    Das Fernlicht leuchtete die Straße aus. Weit vor ihnen waren keine Lichter zu sehen. Bis zum See hin schienen sie freie Bahn zu haben, und das war Harry mehr als recht.
    Dagmar Hansen hielt die Augen halb geschlossen.
    »Hast du noch in Erinnerung wie es mit dem Wetter aussieht?«, fragte sie.
    »Ja und nein.«
    »Was meinst du?«
    »Ich denke nur immer an den folgenden Tag und an den übernächsten. Da haben wir Glück.«
    »Super.«
    »Du kannst also im See schwimmen, wenn du willst.«
    »Genau das habe ich mir vorgenommen.« Dagmar seufzte. »Ich kann es noch immer nicht fassen, so lange frei zu haben.« Sie klopfte gegen ihre Stirn. »Hoffentlich kommt nichts dazwischen.«
    »Was sollte denn…«
    »Beschwöre es nicht, Harry. Denk mal an unseren Freund John Sinclair. Der ist nie richtig dazu gekommen, mal länger Urlaub zu machen.«
    »Ja, das schon. Aber wir sind nicht John Sinclair und müssen nicht unbedingt irgendwelche dämonischen Kreaturen jagen.«
    »Nicht immer…«
    »Stimmt.«
    Dagmar lächelte. »Aber aus dem Kopf bekomme ich es nicht raus. Das ist einfach so. Außerdem ist dein Job nicht eben normal. Das darfst du auch nicht
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