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1571 - Der fliegende Tod

1571 - Der fliegende Tod

Titel: 1571 - Der fliegende Tod
Autoren: Jason Dark
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sein…
    ***
    Klaus Jäger blieb in der Nähe der Schwangeren. Er lief neben dem Rollstuhl her und hielt Fatimas Hand.
    »Du schwitzt ja.«
    »Ich weiß, Klaus.«
    »Es ist kalter Schweiß.«
    »Das macht die Angst.«
    Der Arzt lachte leise und versuchte die Schwangere zu beruhigen.
    »Ich kenne dich ja, und es ist für mich leicht zu sagen, dass man keine Angst haben muss. Aber ich mache dir nichts vor. Das habe ich nie getan. Du musst wirklich keine Angst haben. Ich habe dich von Beginn deiner Schwangerschaft an begleitet. Es ist alles wunderbar verlaufen. Du wirst deine Tochter bekommen, ohne dass ein Risiko eintritt. Ich habe schon unzähligen Frauen geholfen, ihre Kinder auf die Welt zu bringen. Es ist nicht bei allen glatt gelaufen, das gebe ich zu. Aber mit dir wird es keine Probleme geben.«
    Fatima drehte den Kopf und lächelte.
    »Das weiß ich doch. Dennoch, ich bin die Mutter.«
    »Klar. Niemand kann in dich hineinschauen.«
    Sie betraten das Zimmer, das ihr auf der Station zur Verfügung gestellt worden war. Es war ein Zwei-Bett-Zimmer, doch ein Bett war nicht belegt, worüber sie froh war, denn sie verspürte nicht die geringste Lust, sich mit einer fremden Frau zu unterhalten.
    Der Arzt wollte ihr ins Bett helfen, aber Fatima schüttelte den Kopf.
    »Nein, bitte nicht. Das möchte ich nicht. Ich packe auch meine Reisetasche selbst aus. Stell sie einfach nur auf den Tisch.«
    »Wie du willst. Du hast ja schon immer deinen eigenen Kopf gehabt. Wenn irgendetwas ist, drückst du die Klingel. Ich bin im Haus und immer für dich erreichbar.«
    »Danke.«
    Dr. Jäger küsste sie zum Abschied auf die Stirn und versprach, dass er ihr eine Schwester vorbeischicken würde.
    Dann zog er sich zurück und ließ Fatima Herzog mit ihren Gedanken allein, die sich um sie selbst und das Ungeborene drehten. Es klopfte.
    Nach einem kurzen Abwarten betrat die Krankenschwester das Zimmer.
    Fatima glaubte, sich in einen Film versetzt zu sehen, denn so sah die Frau aus.
    Dunkle Haut, ein breiter Mund, ein strahlendes Lächeln und eine Figur, die an eine Mama erinnerte.
    »Ich bin Mary, und wir beide werden dafür sorgen, dass Sie das Kind gut zur Welt bringen.«
    »Danke.«
    »Darf ich helfen?«
    »Ach, ich…«
    »Kein Problem. Lassen Sie es sich gut gehen. Es wird schon alles klappen. Ich sage Ihnen das. Alle Kinder, die ich mit auf die Welt gebracht habe, sind gesund und munter. Das soll auch so bleiben, junge Frau.«
    »Wenn Sie das meinen.«
    »Aber immer. Nun sollten Sie sich hinlegen und zu schlafen versuchen. Ich helfe Ihnen dabei und…«
    »Bitte, das kann ich allein.«
    »Nein, keine Widerrede. Wir ziehen das gemeinsam durch. Hier gelten meine Regeln.«
    »Okay.« Irgendwie war Fatima Herzog froh, dass sich jemand um sie kümmerte.
    Mary war klasse. Sie arbeitete schnell und geschickt, während Fatima schon im Bett lag. Dass die Schwester das Zimmer irgendwann verließ, bekam sie nicht einmal mehr mit. Da war sie schon tief und fest eingeschlafen…
    ***
    Frank Herzog saß in seinem Wagen, der mitten auf der Straße stand, aber trotzdem kein Verkehrshindernis war, weil um diese Zeit niemand mehr die Strecke befuhr.
    Frank Herzog schüttelte den Kopf, lachte, was wie ein Schluchzen klang, und wusste ansonsten nicht, was ihm widerfahren war. An was er sich da erinnerte, das war einfach unmöglich. Das konnte er sich nur eingebildet haben.
    Nein, doch nicht.
    Er war auf dem Autodach gelandet, von dort herabgerutscht und saß jetzt auf der Straße. Er glaubte, noch den harten Griff zu spüren, mit dem er in die Höhe gerissen worden war. Und dieser Vogel, dieses Riesending am Himmel, von dem er angegriffen worden war, hatte dann in einer Sprache zu ihm gesprochen, die er von seiner Frau Fatima kannte.
    Ja, so war es gewesen. Er musste es sich mehrere Male sagen, um es auch glauben zu können. Genau diesen Antrieb brauchte er auch, um auf die Füße zu gelangen. Dabei stützte er sich an der Kühlerhaube ab, und warf gleich darauf einen Blick auf das Dach des BMW.
    Gab es dort eine Beule?
    Im Dunkeln sah er nichts, und das noch brennende Licht der Scheinwerfer strahlte zur anderen Seite hin. Er führte dann seine flache Hand über das Blech und war schließlich zufrieden, dass er keine Verformungen ertastete.
    Aber gelegen habe ich trotzdem auf dem Dach. Und mich hat dieser Riesenvogel in die Höhe gerissen!
    Bei dem Gedanken daran erschrak er und suchte automatisch den Himmel ab, der immer noch nicht richtig dunkel
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