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1571 - Der fliegende Tod

1571 - Der fliegende Tod

Titel: 1571 - Der fliegende Tod
Autoren: Jason Dark
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einen Schluck. »Ich glaube, ich werde jetzt gehen. Sie haben schon genug für mich getan und…«
    »Nein, nein!« Dagmar streckte beide Hände über den Holztisch. »Das kommt nicht infrage. Wir werden uns in aller Ruhe über Ihr Erlebnis unterhalten. Nur das zählt und nichts anderes. So etwas kann man nicht so stehen lassen. Wir haben Ihnen gesagt, dass wir Ihnen glauben, und ich spreche da für Harry mit. Wir glauben Ihnen wirklich. Sie sind kein Spinner, und deshalb müssen Sie uns auch zugestehen, dass wir uns näher damit befassen.«
    Der Grafiker hatte nur zugehört. Er konnte nichts sagen, musste sich fassen, schluckte und nickte schließlich.
    »Ja, wenn Sie so denken, dann will ich mich nicht gegen Sie stellen, aber es ist trotzdem unglaublich, was ich sah.«
    »Das spielt keine Rolle«, sagte Harry. »Es geht jetzt auch nicht so sehr um den Angriff, denn hier ist etwas ganz anderes wichtig.«
    »Was denn?«
    An dieser Frage war zu merken, dass Frank Herzog kein Kriminalist war.
    »Der Hintergrund«, sagte Harry Stahl.
    Dagmar Hansen präzisierte. »Genauer gesagt, es geht um das Motiv. Man muss sich fragen, warum gerade Sie angegriffen worden sind.«
    »Zufall.«
    »Sind Sie sich absolut sicher?«
    »Ja, Dagmar, ich…« Er hörte auf zu sprechen und schüttelte den Kopf.
    »Verdammt, ich kann es euch nicht sagen. Ich könnte mir kein Motiv vorstellen. Ich weiß nicht, weshalb ich attackiert wurde. Das war ein Angriff aus dem Nichts. Ein Motiv kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.«
    Harry Stahl blieb hart. »Es muss eines geben. Und wenn es das gibt, dann hängt es mit Ihnen zusammen, Frank. Ich weiß, dass man darüber lachen könnte, doch ich meine es ernst. Das Motiv ist vorhanden, und das werden wir auch finden, und wenn wir die ganze Nacht hier sitzen müssen.«
    Frank Herzog sagte nichts. Er fing nur an zu staunen und betrachtete die beiden plötzlich mit ganz anderen Augen. Er lachte kehlig, bevor er sagte: »Soll ich ehrlich sein?«
    »Darum bitten wir.«
    »Wenn man Sie beide so sprechen hört, dann könnte man den Eindruck haben, dass Sie Polizisten sind.«
    »Nun ja«, sagte Dagmar. »So ähnlich. Wir arbeiten für die Regierung, sagen wir mal so.«
    Die nächste Frage konnte er nur flüstern. »Geheimdienst?«
    »So ungefähr.«
    Die Antwort sorgte bei Frank Herzog für ein Lachen. »Das kann doch nicht wahr sein. Wenn Sie für den Geheimdienst arbeiten, dann hätten Sie mich doch festnehmen müssen, weil ich…«
    »Nein«, sagte Harry. »Es ist auch möglich, dass wir Ihnen Ihre Geschichte abnehmen.«
    Das wiederum konnte er nicht glauben. Er wiegte den Kopf und sprach von Dingen, die er über den Geheimdienst gelesen hatte und die nicht unbedingt positiv gewesen waren, aber das störte die beiden nicht. Sie wiesen darauf hin, dass sie ihn nicht für einen Spinner und Aufschneider hielten.
    »Dann sage ich nichts mehr.«
    Harry setzte sein Weinglas ab. »Das müssen Sie aber, Frank, denn wir haben noch immer nicht über das Motiv gesprochen, und das steht nach wie vor an erster Stelle.«
    »Es gibt keins.« Er sah die Blicke auf sich gerichtet. »Zumindest nicht bei mir. Ich habe den Riesenvogel zum ersten Mal in meinem Leben gesehen. Und ich habe nie zuvor mit einem solchen Monster zu tun gehabt.«
    »Dann müssen wir es anders versuchen!«
    »Wie?«
    »Könnte es sein, dass dieses Erscheinen des Vogels nichts mit Ihnen, aber mit Ihrer Frau zu tun hat?«
    Frank Herzog saß wie angebunden auf seinem Stuhl. Sein Blick schien in Flammen zu stehen, und er ballte seine Hände. Dann holte er tief Atem, und es war ihm anzusehen, wie er antworten würde.
    »Schämen Sie sich nicht?«, flüsterte er. »Wie können Sie Fatima in diese Geschichte hineinziehen?«
    Dagmar gab die Antwort. »Ich weiß, dass es Ihnen nicht gefällt, aber wir müssen jede Möglichkeit in Betracht ziehen. Es muss ein Motiv geben…«
    »Das Sie aber bitte nicht bei meiner Frau suchen. Sie ist hochschwanger. Sie wird morgen oder übermorgen Mutter und da…«
    »… muss man nachdenken.«
    »Über den Riesenvogel?«
    »Ja.«
    Harry Stahl mischte sich wieder ein. »Ihre Frau stammt aus Ägypten, nicht wahr?«
    »Ja, sie wurde dort geboren. Aber sie kam bereits mit zwei Jahren nach Deutschland. Da wurde ihr Vater an die Botschaft in Bonn versetzt. Sie ist später nicht mehr zurück in ihre Heimat gegangen. Dann haben wir uns kennen und auch lieben gelernt.«
    »Dann ist sie jetzt Deutsche?«
    »Ja.«
    Harry sagte
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