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Komm mit auf die Insel unserer Liebe

Komm mit auf die Insel unserer Liebe

Titel: Komm mit auf die Insel unserer Liebe
Autoren: Kate Hewitt
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1. KAPITEL
    „Wenn Sie mir bitte folgen möchten, Mr Zervas?“, begrüßte die Sekretärin am Empfang Jace mit einem Lächeln. „Eleanor wird sich gleich um Ihren Auftrag kümmern. Sie ist die Nummer eins in unserem Team.“
    Jace Zervas hielt für einen Augenblick den Atem an. Eleanor – der Name weckte schmerzliche Erinnerungen, und es war schon lange her, seit Jace ihn zum letzten Mal gehört hatte. Aber sicher gab es viele Eleanors in New York City, und es handelte sich bestimmt nicht um jene Frau, die ihm vor zehn Jahren das Herz gebrochen hatte. Jace folgte der jungen Sekretärin durch die luxuriöse Lobby bis zu einem Büro mit einer getönten Glastür. Nach einem kurzen Klopfen öffnete sie die Tür und trat mit Jace zusammen ein.
    „Eleanor? Hier ist der neue Kunde, von dem ich Ihnen gestern …“
    Den Rest des Satzes hörte Jace nicht mehr, denn in seinen Ohren rauschte es, und sein Puls begann zu rasen, als er die schlanke blonde Frau sah, die hinter ihrem Schreibtisch stand. Es war tatsächlich seine Ellie!
    Sie wirkte ebenso schockiert wie er, dann fasste sie sich wieder und nickte ihrer Sekretärin zu. „Vielen Dank, Jill.“
    Die schien jedoch zu merken, dass irgendetwas nicht in Ordnung war, und blickte irritiert von Eleanor zu Jace und wieder zurück zu Eleanor. „Soll ich … einen Kaffee bringen?“
    Wieder nickte Eleanor. „Danke, Jill.“
    Nachdem die Sekretärin hinausgegangen war, konnte Jace die knisternde Spannung im Raum förmlich spüren. Er betrachtete Eleanor eingehend. Sie war topelegant gekleidet, perfekt gestylt und sah ganz anders aus als früher. Jace wusste, dass sie in New York geboren und ihre Mutter eine erfolgreiche Event-Managerin gewesen war. Nun sah es ganz so aus, als sei Eleanor dem gleichen Weg gefolgt, obwohl sie ihm damals erzählt hatte, dass sie den Beruf ihrer Mutter hasste. Stattdessen hatte sie davon geträumt, ihr eigenes Café zu eröffnen – mit selbst gebackenen Keksen, Kuchen und einer Kunst- und Bücherecke, in der ihre Kunden nach Herzenslust verweilen und entspannen konnten. Aber zehn Jahre waren eine lange Zeit, und in zehn Jahren änderte sich vieles.
    „Du hast dich verändert“, sprach er seine Gedanken spontan aus, anstatt Eleanor höflich zu begrüßen. Aber er war völlig irritiert von ihrem Äußeren, denn diese perfekt gestylte Frau hatte nichts mehr mit dem jungen Mädchen von damals gemein. Seine Ellie war ein ganz natürliches und unbekümmertes Mädchen gewesen, mit warmen braunen Augen und einem fröhlichen Lächeln, das ihn von Anfang an verzaubert hatte. Seine Ellie hätte niemals ein so elegantes schwarzes Kostüm mit High Heels getragen.
    Sie war nie wirklich deine Ellie, meldete sich seine innere Stimme und versetzte ihm einen kleinen Stich ins Herz. Eleanor Langley, seine große Liebe, hatte ihn damals eiskalt belogen und betrogen und ihn dazu gebracht, sie von einem Tag auf den anderen zu verlassen.
    Eleanor atmete tief durch, um ihre Fassung wiederzuerlangen. Nie hätte sie geglaubt, Jace Zervas jemals wiederzusehen, obwohl sie sich diesen Augenblick in den vergangenen zehn Jahren immer und immer wieder vorgestellt hatte. Sie hatte sich ausgemalt, wie sie ihm gegenübertreten und ihm ins Gesicht schleudern würde, was sie von ihm und seiner feigen Flucht gehalten hatte. Wie sie ihm einen vernichtenden Blick zuwerfen und ihm sagen würde, er solle sich zum Teufel scheren. Doch jetzt, da er tatsächlich vor ihr stand, fühlte sie sich wie gelähmt und zu keiner Reaktion mehr fähig.
    Doch dann rief sie sich energisch zur Räson. Sie hatte in den letzten Jahren hart gearbeitet und sich eine Karriere aufgebaut, die sie sich nicht durch eine einzige unerwartete Begegnung zerstören lassen würde. Eleanor holte noch einmal tief Luft, dann sah sie Jace herausfordernd an. „Natürlich hab ich mich verändert, zehn Jahre sind eine lange Zeit. Du bist auch nicht mehr derselbe, Jace.“
    Unwillkürlich ließ sie ihren Blick über seinen Körper gleiten. Der graue Anzug saß perfekt und betonte Jace’ breite Schultern und seine athletische Figur. Sein volles schwarzes Haar wies an den Schläfen erste graue Strähnen auf, und sein Gesicht war etwas schmaler, dafür aber männlicher und reifer als früher. Und umso attraktiver, wie Eleanor sich widerstrebend eingestand.
    Sie spürte, dass sie sich verkrampfte, obwohl es dafür eigentlich gar keinen Grund gab. Eleanor wusste, dass sie sich nicht zu verstecken brauchte, was ihr
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