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1557 - Die Blutbraut aus Atlantis

1557 - Die Blutbraut aus Atlantis

Titel: 1557 - Die Blutbraut aus Atlantis
Autoren: Jason Dark
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wahr. Es war nicht leicht einzuordnen, sie musste sich schon konzentrieren und hörte das ungewöhnliche Flappen über ihrem Kopf.
    Ein Vogel war es nicht!
    Sie wich wieder zurück bis zur Hauswand und schaute erst dann in die Höhe.
    Und dann sah sie, was sich über den Dächern der Häuser bewegte.
    Ein Tier mit breiten, gezackten Schwingen, das hier eigentlich nichts zu suchen hatte. Es war auch nicht normal, denn so große Fledermäuse gab es nicht. Es sei denn, jemand hätte sich in sie verwandelt.
    Will Mallmann alias Dracula II.
    Er war es.
    Ein kleiner Menschenkopf in der Mitte mit einem roten D auf der Stirn, rechts und links die zackigen Flügel, so bewegte sich Dracula II über die Dächer hinweg.
    Also doch. Er hatte noch nicht aufgegeben. Er wollte Isana für seine Vampirwelt.
    »Da wirst du Pech haben!«, flüsterte Justine und beobachtete die Fledermaus weiter.
    Ob Mallmann sie schon entdeckt hatte, wusste sie nicht, aber sie musste damit rechnen.
    Ein paar zackige Flugbewegungen, und plötzlich war die große Federmaus vers chwunden.
    Von der anderen Straßenseite her blinkte ein Licht, das sich Justine schwankend näherte. Wenig später rollte ein Radfahrer an ihr vorbei, der sie nicht gesehen hatte.
    Sie konzentrierte sich wieder auf die Stelle, an der die Fledermaus verschwunden war, als sie eine Stimme aus dem Dunkel erreichte.
    »Aha, du mischst auch mal wieder mit«, sagte Dracula II, »und ich bin nicht mal überrascht.«
    »Ich auch nicht.«
    Mallmann lachte, und Justine konnte ihn jetzt auch sehen und nicht nur hören.
    Er war irgendwo gelandet, hatte sich zurück in einen Menschen verwandelt und stand ihr jetzt schräg gegenüber.
    Justine dachte nicht mehr an die alten Zeiten, als sie noch zusammengehört hatten.
    Sie stellte eine schnelle Frage: »Warum bist du nicht in deiner Welt geblieben?«
    »Weil ich mir jemanden holen will.«
    »Ach, als Ersatz für Saladin?«
    »Der ist längst vergessen. Ich konzentriere mich wieder auf die Vampire.«
    »Oh«, höhnte sie, »dann willst du mir sicherlich ein Angebot machen, oder?«
    »Dir nicht, Justine. Unsere Wege haben sich getrennt, und dabei bleibt es auch.«
    »Also Isana.«
    »Wer sonst?«
    »Was willst du von ihr?«
    »Sie wird wunderbar zu mir und meiner Welt passen. Sie ist etwas ganz Besonderes, und sie ist auf der Suche nach jemandem, der sie in dieser neuen Welt unterstützt.«
    »Das wirst nicht du sein.«
    »Und was sollte mich daran hindern?«
    »Isana selbst. Sie hat ihren eigenen Willen. Noch ist sie eine Blutbraut, die auf der Suche nach ihrem Bräutigam ist. Und den wählt sie sich selbst aus. Da hast du keine Chance.«
    »Sie hat keine Wahl, Justine. Du vergisst, wer ich bin und welch eine Macht ich besitze.«
    »Ja, da stimme ich dir zu. Aber sie weiß nichts von dir. Du bist ihr völlig unbekannt. Was sollte sie dazu veranlassen, dich in deine Welt zu begleiten?«
    »Das werde ich ihr schon erklären.«
    »Du bist demnach hier, um sie zu holen?«
    »Ja.«
    »Und du weißt, wo sie steckt?«
    »Im Haus hinter dir, Justine. Und von dort werde ich sie auch wegholen, verlass dich drauf.«
    Die Cavallo glaubte ihm jedes Wort. Mallmann wollte die Blutbraut. Und so würde ihn der nächste Schritt ins Haus führen.
    Justine befand sich plötzlich in einer Zwickmühle.
    Sollte sie sich ihm entgegenstellen oder es zulassen?
    Sie musste ihre Entscheidung schnell treffen, denn im Haus hinter ihr geschah etwas.
    Ein gellender Schrei klang auf!
    Justine wusste nicht genau, wer ihn ausgestoßen hatte, aber sie wollte es herausfinden. Dracula II war ihr in diesem Augenblick egal. Sie wollte nur ins Haus.
    Mit ein paar Schritten war sie an der Tür und rammte sie auf…
    ***
    Die Beretta hatte ich noch ziehen können, doch ich schaffte es nicht mehr, sie einzusetzen, denn die Atlanterin warf sich mit voller Wucht gegen meine Beine und schleuderte mich zurück.
    Ich flog bis zur Wand zurück und krachte dagegen.
    Isana war schnell.
    Sie war stark, sie wollte mein Blut, und sie schickte mir ein tierisches Fauchen entgegen, als sie auf mich zuhetzte.
    Ich hatte meine Beretta freibekommen, aber ich sah noch kein Ziel, denn ein Rundschlag streifte mein Kinn und schleuderte mich in eine andere Richtung.
    Ich fiel neben das Bett.
    Über mir jaulte die Blutbraut auf. Sie war wie von Sinnen. Auf ihren Gesichtszügen spiegelten sich Gier und Hass wider. Beides war ihre Triebfeder.
    Ich schwenkte die Beretta herum.
    Ein Tritt fegte sie mir aus der Hand.
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