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1557 - Die Blutbraut aus Atlantis

1557 - Die Blutbraut aus Atlantis

Titel: 1557 - Die Blutbraut aus Atlantis
Autoren: Jason Dark
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Boden.
    Die leichten Korbsessel waren unter den Trümmern teilweise begraben, ebenso wie die anderen Möbel. Den gemauerten Herd gab es nicht mehr, auch nicht die beiden Betten und die meisten anderen Einrichtungsgegenstände. Seine Taucherausrüstung konnte er ebenfalls vergessen.
    Nichts, gar nichts war ihnen mehr geblieben. Es war das Ende. Rebecca und er mussten wieder ganz von vorn anfangen.
    Nicht nur hinter seinen Augen brannte es, auch in seiner Kehle, und sein Magen fühlte sich an wie ein schwerer Stein.
    Etwas hielt Kosta davon ab, durch die Trümmer zu gehen. Um das Ufer zu erreichen, wollte er die Hausruine umrunden.
    Er tat es mit kleinen Schritten. Es ging leicht bergab, bis er das Ufer erreicht hatte.
    Es hatte schon länger nicht mehr viel Sand an den Ufern gegeben. Und das Wenige, das noch vorhanden gewesen war, das hatte sich nun das Meer geholt, sodass der blanke Fels zum Vorschein gekommen war, auf dem sich das grelle Licht der Mittagssonne spiegelte.
    Kosta blieb stehen. Hier blies ihm die laue Frühlingsluft, die mit zahlreichen Gerüchen erfüllt war, noch kräftiger ins Gesicht. Erste Blumen zeigten sich in einer wunderbaren Farbenfülle. Im Sommer würden sie verbrennen. Da gab es dann nur noch das tiefblaue Wasser und die Sonne und auch die weißen Häuser, die für diese Gegend so typisch waren.
    Doch das lag alles in der Zukunft. Zunächst musste er sich um die Gegenwart kümmern.
    Das Beben hatte den Strand verändert. Seiner Meinung nach hatte die Küste ein anderes Gesicht bekommen. Es war etwas an die Oberfläche geholt worden, das es vor dem Beben nicht gegeben hatte.
    Aber was?
    Die Felsen am Ufer sahen anders aus als vorher. Er sah links von sich und noch vor den auslaufenden Wellen einen Gegenstand, der ihm unbekannt war. Er lag auf dem flachen Sandboden zwischen den Steinen und wirkte irgendwie eingeklemmt.
    Was war das?
    Kosta schüttelte den Kopf. Da ihn die Sonne leicht blendete, beschattete er seine Augen, um besser sehen zu können.
    Ja, er hatte sich nicht geirrt. Dort lag etwas, was ihn irritierte. Es war fremd, und doch sah es irgendwie so aus, als würde es hierher gehören.
    Der Gegenstand bestand aus Stein, daran gab es keinen Zweifel. Eine längliche Form, fast wie eine Kiste. Sie musste aus der Tiefe des Meeres an die Oberfläche gespült worden sein und lag nun hier wie ein Stück Vergangenheit, mit dem sich die Menschen beschäftigen sollten.
    Kosta Gavos war Grieche. Und er war stolz auf die Vergangenheit seines Volkes.
    Eine gewaltige Kultur, deren Spuren bis in die Gegenwart reichten, wobei die Vergangenheit eigentlich nie beendet war und sich immer wieder in den Vordergrund drängte, wenn Überreste gefunden wurden, die mehr als zweitausend Jahre alt waren. Das geschah oft nach Stürmen.
    Aber es gab auch Menschen, die bewusst nach den Überresten der alten Kulturen tauchten. Da schloss er sich selbst nicht aus, denn er verdiente sein Geld unter anderem als Fremdenführer und auch als Tauchlehrer.
    Und jetzt sah er diesen Gegenstand am Ufer liegen.
    Er schüttelte den Kopf, denn er wusste jetzt, dass er ihn nicht kannte. Das Seebeben musste so gewaltig gewesen sein, dass es den Meeresgrund so heftig aufgewühlt hatte, dass selbst ein so schwerer Gegenstand an die Oberfläche gespült worden war.
    Andere Zeugen der Vergangenheit, die es vorher hier nicht gegeben hatte, sah er nicht. Es war nur dieser eine Stein mit der ungewöhnlichen Form einer Kiste.
    Sieht fast wie ein Sarg aus!, schoss es ihm durch den Kopf. Ja, das kann sein Sarg gewesen sein.
    Dieser Vergleich stachelte seine Neugierde an.
    Er näherte sich dem Gegenstand und wurde dabei das Gefühl nicht los, dass von dem Fundstück etwas Gefährliches und auch Fremdes ausging.
    Dicht davor blieb er stehen.
    Die Strahlen der Sonne hatten jegliche Feuchtigkeit vom Stein gebrannt.
    Kosta bot sich eine rissige Oberfläche dar, die an verschiedenen Stellen zersplittert war. So zumindest hatte es nach dem ersten Betrachten den Anschein.
    Kosta war neugierig. Er beugte sich tiefer.
    Da er durch seinen Job schon so manches Mal auf Fundstücke gestoßen war, die aus der tiefen Vergangenheit stammten, hatte er an ihnen einiges entdeckt, was auf das Leben seiner Vorfahren hinwies. Oft waren es Zeichnungen gewesen, aber auch Schriftzeichen, die sich letztendlich zu Texten zusammensetzten.
    Hier auch?
    Er war sich nicht sicher und strich behutsam mit der Handfläche über das Gestein, das nicht unbedingt glatt war,
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