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1528 - Im Schlund der Bestie

1528 - Im Schlund der Bestie

Titel: 1528 - Im Schlund der Bestie
Autoren: Jason Dark
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einen Fuß über die Schwelle, gelangte in einen kleinen Flur, in dem soeben noch eine Garderobe ihren Platz fand und ich auch einen Spiegel an der Wand sah, in dem ich mich selbst entdeckte. Rechts sah ich eine Tür, an der eine bunte Buchstabenkette hing, die das Wort Toilette bildete. Eine andere Tür war angelehnt.
    »Dort gelangen Sie in das Wohnzimmer«, meldete sich die Polizistin vom Hausflur her.
    »Okay.«
    »Haben Sie denn was entdeckt?«
    »Bisher nicht.« Ich bewegte mich auf die Tür zum Wohnzimmer zu.
    »Aber warten Sie noch einen Moment.«
    »Gut.«
    Ich war zwar gewarnt worden und war zudem auf alles gefasst, wollte es aber nicht übertreiben und ließ die Beretta stecken, als ich mich meinem Ziel näherte.
    Die Tür musste aufgezogen werden, um einen freien Blick in den Raum zu bekommen.
    Zuerst fiel mir das Fenster auf. Es lag der Tür gegenüber. Es war sehr breit und ließ einen tollen Blick zu. Das Zimmer war hell eingerichtet.
    Stefanie Kirchner liebte die Farbe Blau. Eine zweite, noch hellere war ebenfalls vorhanden und die konnte man als gebrochenes Weiß umschreiben.
    Zwei kleine Sessel, ein Stuhl an der Mini-Küchenzeile, ein Klappbett, das noch nicht nach oben geschoben worden war, das und auch die übrigen Teile der Einrichtung nahm ich schnell auf, und nichts wies auf eine Gefahr hin.
    Warum hatte sich dann mein Kreuz erwärmt, wenn es nicht zutraf? Da waren die Regeln wohl nicht eingehalten worden, was ich mir auch nicht vorstellen konnte.
    Ich drehte einmal meine Runde und sah, dass Stefanie Kirchner inzwischen wartend im Flur stand und die Wohnungstür hinter sich geschlossen hatte.
    »Kann ich kommen?«
    »Ja.«
    Sie betrat das Zimmer und hob die Schultern. »Niemand da, John. Da haben Sie sich wohl geirrt.«
    »Kann sein.«
    »Überzeugt sind Sie nicht?«
    »So ist es. Denken Sie auch daran, wie schnell dieses Phantom erscheinen und wieder verschwinden kann.«
    »Glauben Sie, dass es schon hier war?«
    »Ich schließe es nicht aus.«
    »Puh, Sie können einem wirklich Angst einjagen, John. Na ja, als Geisterjäger…«
    »Das ist nur mein Spitzname. Den sollten Sie nicht für bare Münze nehmen.«
    »Aber Sie jagen doch Geister oder so.«
    »Geister kaum. Es gibt schlimmere Geschöpfe.«
    »Die Geister sind Ihnen zu harmlos?«
    »Es gibt Unterschiede.«
    Die Polizistin lächelte. »Setzen Sie sich doch. Jetzt möchte ich gern mehr über die Geister hören. Oder wollen Sie nicht bei mir bleiben?«
    »Keine Sorge. Ich möchte nicht, dass Sie schutzlos sind. Ich bleibe schon hier.«
    »Dann koche ich uns einen Kaffee.«
    »Das wollte ich soeben vorschlagen.«
    »Sie können aber auch einen Espresso haben oder…«
    »Danke, ich bleibe beim Kaffee.«
    »Okay.«
    Als Single besitzt man in der Regel keine große Kaffeemaschine, und so war es auch hier. In der kleinen Küche hatte ich die ebenfalls kleine Maschine gesehen, die für vier Tassen die braune Brühe kochte.
    Ich saß weiterhin im Sessel, und mir wollte die Warnung des Kreuzes einfach nicht aus dem Kopf. Warum hatte es sich erwärmt? Dass es sich geirrt hatte, daran wollte ich nicht glauben. Die Gefahr musste irgendwo hier in der Wohnung lauern oder gelauert haben.
    Der Kaffee war schnell durchgelaufen. Da unterbrach das Klappern von Geschirr meine Gedanken. Steffi erschien mit einem Tablett und stellte zwei Tassen auf den Tisch. Milch und Zucker waren ebenfalls dabei. Sie bewegte sich völlig normal, und trotzdem steckte etwas in ihr, das sie zu hemmen schien. Ihre Bewegungen kamen mir angespannt vor, als wartete sie darauf, dass etwas passierte.
    Wir saßen uns gegenüber und schauten uns gegenseitig in die Augen.
    »Ich kann es nicht begreifen, John, was hier vorgefallen ist. Das läuft alles an mir vorbei. Furchtbar.«
    »Sie sind eine Zeugin, und ich bin ebenfalls ein Zeuge. Das müssen Sie wissen.«
    »Das Phantom will uns aus dem Weg räumen?«
    »Das denke ich.«
    Sie schluckte den Kaffee und strich durch ihre dunklen Haare.
    »Wenn ich die Augen schließe, sehe ich es immer vor mir. Es ist eine hässliche Gestalt, die es eigentlich nicht geben darf. So etwas kommt im normalen Leben doch nicht vor. Oder wie sehen Sie das?«
    »Das ist wohl wahr.«
    »Und trotzdem muss ich damit leben. Ich habe diesen Menschen gesehen, der kein Mensch ist. Es ist ein unwirkliches Geschöpf, das da plötzlich erschienen ist. Die Flügel deuten auf einen Engel hin. Können Sie sich vorstellen, dass es ein Engel ist?«
    »Ja und
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