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1528 - Im Schlund der Bestie

1528 - Im Schlund der Bestie

Titel: 1528 - Im Schlund der Bestie
Autoren: Jason Dark
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Kirche.«
    Diese Idee war gut. Ich schaute Stefanie Kirchner an und musste lächeln.
    »Und?«, fragte sie.
    »Ich muss Ihnen ein Kompliment machen. Die Idee ist gar nicht mal so schlecht.«
    »Kirchen sind doch Horte gegen das Böse«, sagte sie mit leiser Stimme.
    »Jedenfalls habe ich das bis heute so gesehen. Nur dort kann man den nötigen Schutz finden. Ich bin als Kind oft zur Kirche gegangen. Das hat sich später gelegt, doch jetzt, nach diesem grauenvoller Erlebnis, ist das Urvertrauen wieder zurückgekehrt.«
    Ich lächelte ihr zu und sagte: »Ich denke schon, dass wir den Vorschlag in die Tat umsetzen sollten. Obwohl uns auch eine Kirche nicht die hundertprozentige Sicherheit garantiert, wie ich aus Erfahrung weiß. Da hat es manchmal schon ein böses Erwachen gegeben. Aber das steht auf einem anderen Blatt. Im Prinzip haben Sie schon recht. Wir sollten es versuchen.«
    »Danke, John, dass Sie auch so denken.«
    »Jetzt müssen wir uns nur die Kirche aussuchen, aber das überlasse ich Ihnen, Steffi.«
    Sie überlegte und nagte dabei auf ihrer Unterlippe. »Ich kenne zwei und muss noch überlegen, welche sich am besten eignet. Vielleicht sollte man auch dem Pfarrer Bescheid geben und ihn einweihen, obwohl ich nicht daran glaube, dass er unsere Probleme verstehen wird.«
    »Wir können es ja erst mal so versuchen.«
    Die Polizistin sah aus, als wäre sie froh über meinen Vorschlag.
    »Ja, das denke ich auch. Versuchen wir es, dann bekomme ich zumindest ein anderes Gefühl.« Sie deutete auf ihren Bauch und gegen die Kehle. »Ich will diesen Duck einfach loswerden.«
    »Keine Sorge, das werden Sie.«
    »Dann bin ich zufrieden.« Sie konnte wieder lächeln und stand mit einer schnellen Bewegung auf.
    In diesem Moment änderte sich alles.
    Die letzten Sekunden der relativen Entspannung waren vorbei, und die andere Seite bewies, dass sie noch immer in der Nähe lauerte.
    Zuerst hörten wir ein Kratzen und danach eine rau klingende und auch heisere Stimme.
    »Glaubst du denn, dass ich dich so einfach gehen lasse…?«
    ***
    Es war der Zeitpunkt, an dem wir uns beide fühlten, als wären wir von harten Schlägen erwischt worden. Für einen Moment hatte ich das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren, worüber ich mich nicht mal wunderte.
    Auch ich hatte menschlich reagiert und die Gefahr tatsächlich bei unserer Unterhaltung vergessen. Umso härter kehrte sie jetzt wieder zurück, und meine Gedanken wurden von der Kirche, die uns als Zufluchtsort dienen sollte, weggerissen.
    Ich saß noch und schaute nach vorn, wo Stefanie Kirchner starr wie die berühmte Salzsäule stand. Sie hielt den Mund offen, und es war nicht zu erkennen, dass sie Atem holte.
    Woher war die Stimme gekommen? Zu sehen war niemand, aber ich machte mir meine Gedanken und dachte daran, dass ich kurz zuvor dieses Rauschen gehört hatte. Dieses Geräusch war mir bekannt. Es drang oft genug aus Radios, wenn irgendwelche Störungen den Empfang behinderten.
    Und hier?
    Es gab eine kleine Anlage, die stand auf einem schmalen Regalbrett.
    Dort schaute ich automatisch hin, und ich hatte genau richtig gehandelt, denn wieder erklang das Rauschen und danach auch die Stimme.
    »Nein, du kommst hier nicht weg. Ich will es nicht, und dabei bleibt es. Nur wenn ich meine Zustimmung gebe, kannst du gehen. Hast du das gehört?«
    Steffi hatte es gehört. Sie nickte und sah dabei noch immer versteinert aus.
    Ich für meinen Teil erlebte wieder die leichte Warnung auf meiner Brust.
    Das Kreuz hatte die andere Seite gespürt. Das Böse war da, und mein Talisman reagierte durch den leichten Wärmeausstoß.
    Mehr passierte in den folgenden Sekunden nicht. Abgesehen davon, dass sich Stefanie Kirchner wieder in den Sessel fallen ließ und sehr bleich geworden war.
    »Er ist noch da, John«, flüsterte sie. »Ich habe es gewusst. Er ist noch da! Und er wird uns nicht entkommen lassen, glaube ich. Nein, das ist so. Er wird uns nicht…« Sie schüttelte den Kopf und schlug mit den Händen auf ihre Oberschenkel. Die Botschaft hatte sie stark mitgenommen.
    Was ich sagte, klang zwar banal, aber es traf zu.
    »Sie sollten jetzt nicht die Nerven verlieren, bitte. Ich weiß, dass es nicht einfach sein wird, aber wir beide müssen uns jetzt zusammenreißen. Die andere Seite will Zwietracht säen, und das soll ihr nicht gelingen. Dagegen müssen wir uns wehren.«
    »Aber was sollen wir tun?«
    Ich hatte sehr wohl die Furcht aus ihrer Frage herausgehört, und ich sagte
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