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1528 - Im Schlund der Bestie

1528 - Im Schlund der Bestie

Titel: 1528 - Im Schlund der Bestie
Autoren: Jason Dark
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gedacht, dass sich mein Leben mal so radikal verändern könnte. Rico und ich haben dieser Gestalt nichts getan. Ich weiß nicht, was sie von ihm und mir will. Tut mir leid, John. Da stehe ich völlig auf dem Schlauch.«
    »Das kann ich Ihnen nicht verübeln. Dieses HöllenPhantom war in der Lage, die Erde aufzureißen…«
    Sie unterbrach mich. »Ja, ich habe das Loch ja gesehen, in das Sie hinabgestiegen sind und in das Rico von der Bestie geschleudert wurde…« Sie winkte ab. »Es hat alles keinen Sinn. Ich will nicht länger darüber nachdenken, weil ich sowieso keine Lösung finden würde.«
    »Das sehen Sie richtig.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    »Was haben Sie denn vor?«
    Sie riss den Mund auf, so erstaunt war sie. »Ich soll tatsächlich einen Vorschlag machen?«
    »Ja, warum nicht. Aber Sie sollten nicht vergessen, dass ich bei Ihnen bin.«
    Sie runzelte die Stirn und fragte: »Und auch an meiner Seite bleiben werden, John?«
    Ich lächelte sie an. »Versprochen.«
    Sie wirkte erleichtert und nickte. »Das ist gut«, flüsterte sie. »Das ist wirklich gut. Es gibt mir die Kraft, um mich aufzuraffen.« Sie räusperte sich. »Mein Dienst ist beendet. Ich muss erst morgen früh wieder antreten. So lange habe ich frei.«
    »Gut. Und was hätten Sie in dieser freien Zeit unternommen? Hätten Sie sich mit einem Freund oder mit Freundinnen getroffen?«
    Sie dachte kurz nach. »Nun ja, ich hatte eine lockere Verabredung.«
    »Mit wem?«
    »Mit Ela, einer Freundin. Sie wohnt nicht weit von hier und hat zwei kleine Kinder. Ich wäre wohl zu ihr gefahren, und wir hätten uns einen netten Abend gemacht, einen unter Frauen. Da hätten wir ohne Störung reden können. Aber das kann man wohl jetzt knicken.«
    »Können Sie. Wir wollen wissentlich nicht noch andere Menschen in Gefahr bringen.«
    »Ja, das ist gut. Aber was bleibt uns dann? Das Warten auf diese - diese Bestie?«
    »Leider.«
    Stefanie Kirchner saß in ihrem Sessel und schaute sich um. Sie kannte ihre Umgebung in-und auswendig, aber ihr Blick war der einer Fremden.
    Sie erklärte mir auch, dass sie sich in dieser Wohnung irgendwie eingeschlossen vorkam und sprach davon, dass die Gefahr überall lauern konnte, auch wenn sie nicht zu sehen war.
    Da musste ich ihr zustimmen, doch eine Warnung durch mein Kreuz hatte ich noch nicht wieder erhalten.
    »Und Sie haben keine Vorstellung, wie die nahe Zukunft für uns aussehen könnte?«
    »Nein, das müssen wir leider der anderen Seite überlassen. Ich gehe allerdings davon aus, dass sie sich zwar zurückgezogen hat, aber nach wie vor noch auf der Lauer liegt. Sie wird sich etwas für uns ausdenken.«
    Ein kalter Schauer rann über das Gesicht der Polizistin.
    »Wissen Sie, woran ich soeben gedacht habe?«
    »Nein.«
    Sie schloss die Augen. »Es ist schlimm«, flüsterte sie, »aber ich werde diesen Gedanken einfach nicht los. Ich habe daran gedacht, dass sich plötzlich der Boden unter uns öffnet und wir mit allen Stockwerken nach unten fallen, wo wir dann mit zerschmetterten Knochen liegen bleiben. Diese Gestalt ist gefährlich. Ich traue ihr alles zu, wirklieh. Dagegen können auch Sie nichts unternehmen, obwohl Sie ihr schon entkommen sind, zusammen mit Rico.«
    »Bitte, Steffi. Ich an Ihrer Stelle würde versuchen, mich von diesen Vorstellungen zu befreien.«
    »Ja, ja, das sagen Sie so einfach. Aber es ist für mich wirklich schlimm. Der Gedanke will mir nicht aus dem Kopf. Dass ich so relativ ruhig hier vor Ihnen sitze, ist reine Schauspielerei, und ich weiß nicht, wie lange ich sie noch durchhalten kann.«
    Ich brauchte nur in ihr Gesicht zu sehen, um zu erkennen, dass sie die Wahrheit sprach. Ich konnte ihr auch keinen Vorwurf machen, nach dem, was sie alles durchlitten hatte.
    »Und was wäre eine Lösung in Ihrem Sinne?«, fragte ich.
    Steffi Kirchner musste nicht lange nachdenken. »Ich will nicht mehr in der Wohnung bleiben, John. Können Sie das verstehen? Ich kann es nicht mehr. Ich will dieses Gefühl loswerden, in einem Gefängnis zu sitzen.«
    »Ich verstehe Sie voll und ganz. Aber wo wollen Sie sonst hin?«
    »Erst mal weg. Wenn ich daran denke, dass sich der Boden plötzlich unter meinen Füßen öffnen könnte, dann…« Sie winkte ab. »Nein, daran will ich gar nicht denken.«
    »Gut, wohin wollen Sie?«
    »An einen neutralen Ort.«
    »Der wäre?«
    »Das weiß ich nicht so schnell. Oder…« Ihre Augen weiteten sich, und ich sah ihr an, dass ihr eine Idee gekommen war. »In - in - eine
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