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1528 - Im Schlund der Bestie

1528 - Im Schlund der Bestie

Titel: 1528 - Im Schlund der Bestie
Autoren: Jason Dark
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Appelt in diesen mörderischen Kreislauf des HöllenPhantoms hineingeraten war, im Gegensatz zu Stefanie Kirchner, seiner Kollegin und beruflichen Partnerin.
    Der Eindruck der Totenstille währte nicht lange. Nach wenigen Sekunden waren wir einen Schritt nach vorn gegangen und hörten die Laute, die wir schnell identifizierten.
    Harry Stahl deutete nach links. Er meinte damit die offen stehende Tür, und ich nickte. Die Laute hatten wir längst als schweres Atmen oder Keuchen identifiziert, das nicht normal war, denn da schien jemand unter schwerem Druck zu stehen.
    Dass unsere Schüsse gehört worden waren, stand fest. Und wir mussten auch davon ausgehen, dass jemand darauf reagieren würde. Bisher tat man uns den Gefallen nicht. Kein Schrei, kein Ruf, und so rechneten wir damit, dass man auf uns lauerte.
    Ich nickte meinem Freund Harry Stahl zu. Er hatte verstanden und nickte mit einem beruhigenden Blick zurück. Er ließ mich vorgehen, und so setzte ich den ersten Schritt. Ich versuchte, keinen Laut zu verursachen, deshalb ging ich auf Zehenspitzen, was aber nichts brachte, denn ich hörte plötzlich die Stimme des Polizisten.
    »Ich weiß, dass ihr da seid. Kommt ruhig näher. Los, kommt, schaut es euch an.«
    »Sollen wir, John?«, flüsterte Harry Stahl.
    »Sicher. Bringen wir es hinter uns.«
    Wir dachten jetzt nicht mehr daran, leise zu sein. Normal gingen wir los, und das Bild, das sich uns im Wohnzimmer bot, sahen wir wenige Sekunden später. Es machte uns alles andere als glücklich, denn der jungen Polizistin ging es schlecht.
    Steffi Kirchner lag auf der Couch und Rico Appelt saß dicht neben ihr.
    Man hätte sie fast für ein normales Paar halten können, wäre das Messer nicht gewesen, das Rico seiner Kollegin gegen die Kehle drückte. Das war kein Kollegenspaß mehr.
    Aber nicht das Messer war es, was mich schockte. Es war das Aussehen des jungen Polizisten. Er war in den magischen Bann der Höllengestalt geraten, die wir suchten, denn er hatte sich verändert, und wir wurden sofort an den toten Lastwagenfahrer erinnert, denn auch der hatte dieses Gesicht mit der blauen Farbe gehabt. Es war der Beweis, wie stark er in den Bann der fremden dämonischen Gestalt geraten war.
    Der Anblick schlug mir schon auf den Magen, und ich spürte den inneren Druck. Auch an Harry Stahl war er nicht so einfach vorbeigegangen. Er flüsterte eine Verwünschung, auf die der Mann mit dem Messer nicht reagierte.
    Seine Kollegin lag auf dem Rücken. Er saß neben ihr. Das Messer lag an ihrer Kehle, und Rico Appelt hatte seinen Kopf so gedreht, dass er in unsere Richtung schaute.
    Im Moment war für uns nichts zu machen. Wenn wir angriffen, würde Rico keinen Moment zögern, seiner Kollegin die Kehle durchzuschneiden.
    Man konnte ihn dafür nicht mal zur Verantwortung ziehen, denn das war nicht er, der so etwas tat. Die Person sah zwar aus wie Rico, innerlich jedoch hatte eine andere Macht ihn übernommen, und so handelte er, wie sie es wollte.
    Das Phantom der Hölle war dabei, Zeugen aus dem Weg zu räumen.
    Hier hatte es sich etwas besonders Schlimmes ausgedacht, und wir hatten zunächst das Nachsehen.
    Wir mussten ruhig bleiben und durften auf keinen Fall einen Fehler begehen, der für Stefanie Kirchner tödlich hätte enden können.
    Rico hatte noch das gleiche Gesicht, und doch hatte es sich verändert.
    Eine dunkle Farbe hatte sich auf die Haut gelegt, als wäre sie damit angemalt worden. Auch sein Blick war nicht mehr normal. Er war unstet geworden, flackernd. Es sah so aus, als wüsste der Mann nicht, wohin er schauen sollte, aber er behielt uns im Auge, und wir taten nichts, um ihn zu reizen.
    »Weg mit den Kanonen! Los, weg damit!«
    »Schon gut, Rico, schon gut«, sagte Harry. »Wir werden alles tun, was du willst.«
    »Das muss auch so sein, sonst ist sie tot.«
    »Ich weiß.« Harry nickte mir zu, bevor er sich bückte. Er wollte, dass ich es ihm nachtat, und den Gefallen erwies ich ihm.
    Auch ich ging langsam in die Knie und streckte dabei meinen rechten Arm zur Seite hin aus. Die Waffe behielt ich in der Hand. Als sie eine gewisse Höhe über dem Parkett erreicht hatte, ließ ich die Beretta fallen.
    »Und jetzt legt ihr euch auf den Boden. Aber weg von den Kanonen. Hört ihr?«
    »Ja, verstanden.«
    Der Polizist wusste genau, was er wollte. Er schickte uns noch weiter zurück, bis wir fast an der offenen Tür standen. Dort mussten wir uns hinknien und uns anschließend auf den Bauch legen.
    Das war ihm aber
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