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1528 - Im Schlund der Bestie

1528 - Im Schlund der Bestie

Titel: 1528 - Im Schlund der Bestie
Autoren: Jason Dark
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noch nicht genug. Nach einem hässlich klingenden Kichern befahl er uns, die Hände im Nacken zusammenzulegen.
    »Ja, so ist es gut!«
    »Und jetzt?«, fragte Harry.
    »Werde ich meine Aufgabe erfüllen. Ich tue das, was man mir befohlen hat. Hätte ich meine Pistole hier und läge sie nicht in der Dienststelle, würde ich euch jetzt erschießen. Kopfschuss, ganz simpel.« Er lachte.
    »Das kann ich.«
    »Glauben wir Ihnen«, flüsterte Harry. »Aber warum wollen Sie uns erschießen? Was haben wir Ihnen getan?«
    »Ihr wolltet ihn bekämpfen! Meinen Freund aus der Hölle. Ja, ihm wolltet ihr an den Kragen. Aber so etwas lasse ich nicht zu, verdammt noch mal. Nein, das kommt nicht infrage. Ich stehe jetzt unter seinem Schutz. Er ist in mir. Sein Geist treibt mich. Ich habe ihm meine Seele versprochen.«
    Rico kicherte wie eine Frau. »Ja, meine Seele. Sie gehört jetzt ihm.«
    Ich hielt mich zurück, aber ich wusste inzwischen, dass er es ernst meinte. Er stand voll und ganz im Bann dieser fremden Macht, und wozu die fähig war, hatte ich erlebt.
    Dabei war ich nur nach Deutschland geflogen, um bei Harry Stahls Geburtstagsfeier dabei zu sein. Dass sich die Dinge so entwickeln würden, damit hätte ich nicht im Traum gerechnet. Aber das war nun mal mein Schicksal. Ruhe konnte ich nicht haben. Ich zog die Mächte der Hölle irgendwie an, und das hatte sich auch in diesem verdammten Fall bestätigt.
    Ich hob den Kopf ein wenig an, um den Polizisten besser sehen zu können. Es war nicht so einfach, und die Muskeln am Hals dehnten sich dabei.
    Ich sah, dass sich Rico Appelt erhob. Jetzt war mein Blick auf Steffi Kirchner frei, und ich sah das Blut an ihrem Hals in Höhe der Kehle. Es war aus einer kleinen Wunde gequollen und bildete dort einen schmierigen Fleck.
    Der Polizist ging geduckt. Wer sich so bewegte, der war auch sprungbereit und besonders auf der Hut. Ich wollte mich auf ihn konzentrieren, sah aber, dass sich auch Steffi Kirchner bewegte und sich langsam aufsetzte, was ihr Kollege nicht mitbekam. Er dachte nicht daran, sich umzudrehen. Für ihn war die Kollegin schon ausgeschaltet.
    Jetzt ging es nur um ihn und uns.
    Der Atem pfiff förmlich aus seinem Mund. Dabei hatte er die Lippen zu einem leichten Grinsen verzogen. Wahrscheinlich freute er sich auf das, was kam. Wenn er tatsächlich unter dem Einfluss einer dämonischen Macht stand, dann würde es ihm überhaupt nichts ausmachen, Menschen zu töten. Das gehörte einfach dazu.
    Sein Blick zuckte zwischen Harry und mir hin und her. Wahrscheinlich dachte er darüber nach, wen er zuerst umbringen sollte.
    Da wir unsere Hände noch immer im Nacken zusammenhielten, würde er uns sein Messer in den Körper stoßen müssen, um uns zu killen.
    Ich hielt den Kopf weiterhin angehoben, um keine Überraschung zu erleben. Dabei hörte ich sein Lachen. Er freute sich, aber ich sah noch etwas anderes.
    Seine Kollegin hatte sich aufgesetzt. Es war ihr anzusehen, dass sie sich nur mit großer Mühe in der Gewalt hatte. Sie zitterte am ganzen Körper, doch ihren Plan vergaß sie nicht. Sie wusste, dass die Gefahr für sie ebenfalls noch längst nicht vorbei war. Sie würde als Letzte ihr Leben verlieren, und das wollte sie nicht hinnehmen.
    Auf der vorderen Kante des Sofas glitt sie zur Seite. Auf dem glatten Leder hinterließ sie kein verräterisches Geräusch. Dabei blieb es auch, als sie fast das Ende der Couch erreicht hatte und damit ihr Ziel.
    Ich sah, dass ihr Blick jetzt in eine andere Richtung ging. Sie schaute zu Boden und damit auf die beiden Pistolen, die dort lagen. Noch war die Entfernung zwischen ihnen und ihr zu groß. Sie musste näher heran, aber sie hatte Pech. Der gleiche Gedanke war auch Rico Appelt durch den Kopf geschossen, denn er stoppte seine schleichenden Schritte.
    Sein schneller Blick zur Seite sagte mir genug. Plötzlich war das Messer nicht mehr wichtig für ihn. Er sah die Pistolen, er ging einen Schritt vor und duckte sich.
    Was dann passierte, lief so schnell ab, dass ich es kaum nachvollziehen konnte…
    ***
    Es waren nur wenige Augenblicke, in denen der Polizist abgelenkt war.
    Zwar lagen wir nicht in seiner Nähe, aber wir konnten uns jetzt bewegen, und Steffi Kirchner wurde nicht mehr mit dem Messer bedroht.
    Ich sah aus den Augenwinkeln, dass Harry aufsprang. Auch ich wuchtete meinen Körper herum, um durch den Schwung auf die Beine zu gelangen. Aber das dauerte etwas, und in der Bewegung sah ich, dass noch jemand eingriff.
    Es war
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