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1527 - Gesil und der Gesandte

Titel: 1527 - Gesil und der Gesandte
Autoren: Unbekannt
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Energie aus den Anzugsystemen in den Paratronschirm-Projektor gepumpt und ihn dadurch um ein Vielfaches verstärkt hatte.
    Im nächsten Moment tauchte Helsh neben ihr auf, „In die Zentrale!" schrie der Animateur ihr über Funk zu, dann raste er mit der Geschwindigkeit eines Schußprojektils durch die wabernde Glut des letzten Treffers und verschwand irgendwo draußen.
    Juliane befolgte die Anweisung, ohne zu zögern. Sie wußte, daß sie gegen das Energiegeschütz, das aus der Bodenschleuse ein Loch mit brodelnden Schmelzrändern gemacht hatte, auch mit dem Variopuls-Destroyer nichts ausrichten konnte.
    Hinter ihr schlossen sich knallend die Notschotte, ein Beweis dafür, daß Per-E-Kit in der Zentrale saß und nur darauf gewartet hatte, den Verschlußzustand herzustellen, ohne sie zu gefährden.
    Als sie in die Zentrale stürmte, war es tatsächlich so.
    Aber sie sah nicht nur Per-E-Kit und Zalsh an beschädigten Schaltpulten und zwischen ausgeschalteten Zerpat-Kämpfern stehen, sondern sie sah auf der Rundum-Holofläche auch die Silhouetten zweier großer Muschelschiffe, die sich soeben auf den Platzbelag des Raumhafens herabsenkten und mit ihren Waffentürmen die RAAK-T-OMM in die Zange nahmen. „Unsere Geschütze sind noch nicht wieder feuerbereit", erklärte Per-E-Kit der Terranerin. „Ich habe alle Reparaturautomatiken aktiviert, aber Wunder können sie nicht vollbringen. Wenn wir jetzt starten, werden wir abgeschossen, obwohl ich den Schutzschirm inzwischen aktivieren konnte."
    „Helsh ist draußen", erwiderte Zalsh. „Ich sehe ihn nicht", entgegnete Per-E-Kit. „Er hat sich auf Extrem-Beschleunigung umgestellt", sagte Zalsh.
    Im selben Moment verwandelte sich ein zirka tausend Meter von der RAAK-T-OMM entfernter Kampfgleiter in einen grellweißen Feuerball, der blitzartig expandierte und nach seinem Erlöschen nur einen kreisrunden Schmelzfleck auf dem Platzbelag hinterließ. „Helshs Werk!" stellte Zalsh fest. „Gegen die Muschelschiffe kommt er dennoch nicht an", meinte Per-E-Kit. „Nicht allein", sagte Zalsh. „Ich muß ihn unterstützen. Schaltet den Energieschirm um euer Schiff in einer halben Minute für eine Zehntelsekunde aus."
    Er verwandelte sich in einen huschenden Schemen und war aus der Zentrale verschwunden, bevor sein letztes Wort verhallte. „Extrem-Beschleunigung", stellte Per-E-Kit fest.
    Er wartete eine halbe Minute, dann desaktivierte er den Schutzschirm für genau eine Zehntelsekunde, wie Zalsh es verlangt hatte.
    Juliane starrte sich fast die Augen aus dem Kopf bei dem Versuch, draußen auf dem Platz etwas von den beiden Animateuren zu sehen. Es gelang ihr nicht.
    Statt dessen sprach plötzlich der Funkempfänger in der Zentrale an. Ein Signal forderte zum Einschalten des Geräts auf.
    Per-E-Kit befolgte die Forderung und stieß einen Zischlaut aus, als die Holofläche des Geräts das Abbild von Gesil zeigte.
    Perry Rhodans Frau stand in einem luxuriösen Zimmer, umgeben von bewaffneten Zerpat-Leuten und Kampfrobotern. Hinter ihr war Dona-Y-Saac zu sehen, der zwei Kontiden ihre Waffenmündungen gegen den Leib preßten. „Die Befreiungsaktion ist fehlgeschlagen", sagte Gesil tonlos und blickte zu Boden. „Es tut mir leid. Aber ich bin euch sehr dankbar für euren Mut, auch wenn die Aktion nicht notwendig war. Niemand hier will mir etwas Böses. Im Gegenteil, ich erwarte, schon bald in den Machtbereich von Monos’ Vater gebracht zu werden.
    Vielleicht sogar zu ihm selbst. Bitte, gebt auf! Ich werde mich für euch einsetzen, damit ihr freien Abzug erhaltet. Aber dafür mußt ihr erst einmal überleben. Darum noch einmal: Gebt auf!"
    „Sie ist eine Verräterin!" schrie Dona-Y-Saac.
    Die Verbindung wurde unterbrochen. „Eine Verräterin", wiederholte der Kontide. „Was meinst du, Juliane?"
    „Gesil? Niemals!" antwortete die Terranerin mit voller Überzeugung. „Ich denke wie du", sagte Per-E-Kit.
    Er desaktivierte den Schutzschirm des Schiffes, dann erklärte er leise: „Hoffen wir, daß Gesil freien Abzug für uns erwirken kann. Andernfalls werden wir durch die Verhörmühlen der Zerpat gedreht und enden als tierhafte Kreaturen."
     
    *
     
    „Ihr glaubt bestimmt nicht an Verrat, ihr treuen Freunde", flüsterte Gesil und meinte damit Juliane Runetra und Per-E-Kit.
    Sie preßte die Lippen zusammen, während sie zusah, wie Dona-Y-Saac wieder aus ihrer Unterkunft geführt wurde. Es war deprimierend, diejenigen Intelligenzen in Gefangenschaft gehen zu sehen, die bereit
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