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1527 - Gesil und der Gesandte

Titel: 1527 - Gesil und der Gesandte
Autoren: Unbekannt
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eines alten Schlüssels erinnerte. Dazu kam im Gürtelhalfter eine Handwaffe mit den Funktionen eines terranischen Kombistrahlers.
    Auch die Kontiden unter Dona-Y-Saac und Per-E-Kit waren schwerbewaffnet und wirkten zu allem entschlossen.
    Wirklich furchterregend aber sahen nur Helsh und Zalsh aus. Die beiden Animateure eines verschollenen Sothos trugen keine Schutzanzüge. Ihre nackten, skeletthaften Körper waren von einem transparenten Schutzfilm überzogen, unter dem das Muskel- und Sehnenspiel deutlich zu erkennen war. Sie wirkten ein bißchen wie abstrakte Skulpturen, da ihre Extremitäten aus Wirbeln bestanden, die gegeneinander verdreht werden konnten.
    Auch sie trugen Variopuls-Destroyer, allerdings noch „schwerere" Modelle als Juliane. Mit ihren Vförmigen Brauenwülsten, schrägen, dreieckigen Augen und den Vförmigen Mündern in den echsenhaften Schnauzen hatten sie die Physiognomie kleiner Teufel.
    Ihre Augen funkelten und glitzerten voller Kampflust. Juliane erschauerte bei diesem Anblick, denn sie mußte dabei an den robotischen Animateur denken, der sie auf dem Wrack der GAINIR gejagt hatte, um sie zu töten.
    Helsh und Zalsh waren zwar ihre Verbündeten und im Kampf wahrscheinlich sogar ihre wertvollsten Verbündeten, doch sie waren eben auch Produkte und Relikte des Kriegerkults aus dem Reich der ESTARTU.
    Eines Kriegerkults, der entartet gewesen war und sich deshalb zur Bedrohung für die Zivilisationen vieler Galaxien entwickelt hatte.
    Es war eine glückliche Fügung des Schicksals, daß er nicht mehr Spuren im Kosmos hinterlassen hatte als hier und da ein Schiffswrack, einen vergessenen Stützpunkt und ein Häuflein von Verlorenen aus Robotern und Animateuren. „Wann ist es soweit?" fragte Per-E-Kit ungeduldig. Er fieberte offenkundig danach, seine Schutzbefohlene zu befreien. „In wenigen Sekunden", antwortete Zalsh.
    Etwa neun Sekunden verstrichen, dann wurde es hell in beiden schlauchförmigen Abzweigungen.
    Es war ein trübes violettes Licht, das die Konturen von zahllosen schwarzen Steinplatten beleuchtete, die sich schieferartig gegeneinander verschoben und die Böden der Tunnel bedeckten. An ihren Rändern kletterten dicht an dicht gelblichbraune Kristalle die Wände empor und vereinigten sich an den Decken miteinander.
    Alles wogte unablässig hin und her. Es wirkte gespenstisch, fast wie eine surrealistische Holo-Komposition. „Es ist die materielle Realität auf der Existenzebene dieses künstlichen Energieniveaus", stellte Helsh klar. „In ihr wirken ein wenig andere Naturgesetze als auf der normalen Existenzebene. Sie werden uns aber nicht gefährlich, denn die Kausalität ist hier die gleiche wie auf Ebene Eins."
    Er deutete mit seinem Variopuls-Destroyer in die rechte Abzweigung. „An ihrem Ende befindet sich das Gefängnis Gesils, folglich geht die Gruppe Dona-Y-Saac in diese Richtung.
    Es gibt keine Schnittstelle. Vielmehr wird das Energieniveau dieser Abzweigung in einer halben Stunde auf das von Ebene Eins absinken. Ihr befindet euch dann plötzlich auf dieser Ebene und im Gefängnis.
    Genauso funktioniert es mit der linken Abzweigung. Sie führt in die RAAK-T-OMM. Zumindest werdet ihr in dem Schiff sein, sobald das Energieniveau dieses Tunnels auf das von Ebene Eins absinkt.
    Vorher werdet ihr auf Ebene Zwei durch ein Stück fremdes Universum gehen." .„Das ist mir klar", sagte Per-E-Kit. „Handeln wir endlich!"
    Dona-Y-Saac und ihre Kämpfer hoben mit Hilfe ihrer Antigravs vom Boden ab und schwebten in die rechte Abzweigung hinein. Die Kommandantin winkte einmal kurz zu Per-E-Kit hinüber.
    Per-E-Kit startete ebenfalls. Er schwebte noch vor den beiden Animateuren in die linke Abzweigung. Zalsh überholte ihn jedoch mit einem schnellen Flugmanöver und setzte sich an die Spitze. Helsh blieb dicht bei Juliane, die ihren „SERUN" per Gedankenbefehl steuerte.
    Eine unheimliche Atmosphäre nahm die so unterschiedlichen Intelligenzen auf, als sie über die träge hin und her sowie über- und untereinander kriechenden Steinplatten flogen und an den Seiten und über sich die vielformigen Kristalle im violetten Licht wie Käfer herumwimmeln sahen.
    Juliane Runetra glaubte einen fernen Gesang zu hören, der sie an die Gesänge des Windes in den Glastürmen von Ma-Nu-The erinnerte. Sie mußte sich dazu zwingen, nicht in diesen Erinnerungen zu versinken.
    Die Gegenwart erforderte all ihre Aufmerksamkeit, und sie war nicht weniger abenteuerlich als die Vergangenheit.
    Und
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