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1518 - Sukos Albtraum

1518 - Sukos Albtraum

Titel: 1518 - Sukos Albtraum
Autoren: Jason Dark
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sichtbarer Pfeil.
    Shao schaute sich noch mal um, sah, dass die Luft rein war und auch niemand mehr in der Kasse saß, dann huschte sie los und hatte den Notausgang binnen weniger Sekunden erreicht.
    Shao entdeckte so etwas wie einen vorstehenden Lappen, zog daran und huschte durch die Öffnung, die sich vor ihr auf tat.
    Jetzt war sie drin.
    Sie rechnete damit, jemandem zu begegnen. Im nächsten Moment sah sie auch schon den Aufpasser, der an der rechten Seite gestanden hatte und nun einen langen Schritt auf sie zu machte.
    Glücklicherweise war es im Zelt recht dunkel. So sah der Mann nicht sofort, wen er vor sich hatte. Hätte er Shao erkannt, er hätte sicherlich lauthals Alarm gegeben, und dem wollte die Chinesin aus dem Weg gehen.
    »Wer sind…«
    »Pssst!«, machte Shao. Sie streckte dem Mann den rechten Arm entgegen. Dass sie die Hand zur Faust geballt hatte, sah er nicht. So konnte er dem Schlag nicht ausweichen.
    Shao traf ihn perfekt. Der Mann hatte keine Chance. Vor ihr brach er zusammen.
    Shao fing ihn ab und legte ihn behutsam auf den Boden, und zwar direkt an die Zeltwand, wo die Schatten am dichtesten waren. Sie hoffte jetzt, freie Bahn zu haben, blieb in geduckter Haltung noch eine Weile hocken, und erst als sie sicher sein konnte, dass niemand sie entdeckt hatte, stand sie auf.
    Die Sitzreihen stiegen leicht an. So war es für Shao schwer, überhaupt etwas von der Bühne zu sehen. Um sich das zu ermöglichen, musste sie einen der Seitengänge erreichen, über die die Zuschauer zu ihren Plätzen gelangten.
    Das Verhalten der Zuschauer empfand sie schon als seltsam. Es herrschte weder Euphorie noch überhaupt so etwas wie eine ausgelassene Stimmung. Das Programm ließ eher darauf schließen, dass die Menschen von etwas fasziniert oder sogar geschockt waren.
    Im Moment lief nichts. Zumindest hörte Shao von der Bühne keinerlei Geräusche.
    Mit schnellen, lautlosen Schritten erreichte sie einen der Gänge zwischen zwei Sitzblöcken. Sie blieb am Rand stehen. Von hier aus hatte sie freie Sicht auf die Bühne, auf der sie eine einzige Person stehen sah.
    Und es war diejenige, die sie suchte, und zum ersten Mal sah Shao Sukos Albtraum mit den eigenen Augen…
    ***
    Glenda Perkins wusste nicht, was sie denken sollte. Sie war Zeugin gewesen, und sie empfand es auch irgendwie als richtig und unumgänglich, dass sich John Sinclair für diese Aufgabe gemeldet hatte.
    Wenn es einer schaffte, dann er, aber sicher konnte sie sich auch nicht sein.
    Zudem hatte John mit diesem Ai Wei nichts zu tun. Das war eine Sache zwischen Suko und diesem Dämon, aber von ihm hatte sie bisher nichts gesehen, und darüber wunderte sie sich.
    War er zu feige?
    Glenda erschrak über ihren eigenen Gedanken. Nein, das auf keinen Fall. Suko hatte sich wohl eine bestimmte Taktik zurechtgelegt, um letztendlich Sieger zu bleiben.
    John ging auf die Bühne zu. Glenda wusste, dass John schon mit ganz anderen Feinden fertig geworden war. Eigentlich brauchte sie sich keine Sorgen um ihn zu machen, und doch blieb ein leichtes Brennen in ihrer Magengegend zurück.
    Die Zuschauer konzentrierten sich auf den Geisterjäger, auf Glenda achtete niemand. So nahm sie die Chance wahr, sich in ihrer Nähe umzuschauen.
    Die Menschen saßen wie gebannt auf ihrer Plätzen und starrten auf den Mann, der seinen Platz in der ersten Reihe verlassen hatte, um auf die Bühne zu steigen.
    Plötzlich rieselte etwas kalt über Glendas Nacken. Sie schaute auf den leeren Stuhl neben sich und hatte das Gefühl, dass sich dort etwas verändert hatte.
    War er wirklich noch leer?
    Glenda glaubte, leise Atemzüge zu hören, drehte den Kopf nach links und flüsterte einen Namen.
    »Suko?«
    »Keine Sorge, ich bin da.«
    »Also doch!«
    Er blieb weiterhin unsichtbar und fing sogar an zu lachen. »Hast du etwa gedacht, ich hätte mich aus diesem Spiel verabschiedet?«
    »Keine Ahnung, was ich genau gedacht habe. Ich habe mir nur gewünscht, dass du dich nicht ganz ausgeklinkt hast, aber das ist wohl nicht passiert.«
    »Du sagst es.«
    »Und was willst du tun?«
    »Das liegt auf der Hand. Ich muss Ai Wei vernichten. Er will in einer der Höllen aufgenommen werden. Das ist sein großes Ziel. Aber er weiß auch, dass es nicht einfach ist und dass er etwas dafür tun muss. Und so schickt er Menschen in den Tod, damit die andere Seite sieht, wie würdig er ist. Er hat hier in der Show eine perfekte Tarnung gefunden, und jetzt zieht er sein Spiel durch. Das gehört nicht mehr
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