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1518 - Sukos Albtraum

1518 - Sukos Albtraum

Titel: 1518 - Sukos Albtraum
Autoren: Jason Dark
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leise. »Er hat den Menschen eine zu große Angst eingejagt.«
    »Ich weiß…«
    Glenda wollte noch etwas sagen oder fragen, das sah ich ihr an. Nur kam sie nicht mehr dazu, denn jetzt übernahm Ai Wei wieder das Wort.
    »Keiner?«, höhnte er. »Seid ihr Guten denn alle zu feige? Habt ihr Angst vor dem Bösen? Fürchtet ihr euch, dass es stärker sein könnte? Haha, warum probiert es keiner aus? Also, ihr habt eure Chance gehabt. Niemand hat sich gemeldet, und so werde ich einen aus eurer Mitte holen, der sich mir stellen soll.«
    Es wies alles darauf hin, dass sich Ai Wei in Bewegung setzen wollte, um auf die erste Reihe zuzugehen.
    Das konnte er vergessen, denn es gab jemanden, der seinem Wunsch nachkam.
    »Ich werde kommen«, sagte ich und stand zugleich auf…
    ***
    Obwohl ich nicht sehr laut gesprochen hatte, waren meine Worte bis in die letzte Reihe zu hören gewesen, und es gab jetzt bestimmt zahlreiche Menschen, denen ein Stein vom Herzen fiel, denn damit waren sie aus dem Schneider.
    Ich war nicht nur aufgestanden, sondern sofort nach meiner Antwort die ersten Schritte nach vorn gegangen, damit Ai Wei nicht auf den Gedanken kam, sich eine andere Person auszusuchen. Ich wollte ihn zwingen, sich ausschließlich mit mir zu beschäftigen.
    Und das tat er auch, denn er sprach mich an und stellte mir sogar ein Lob aus.
    »Du bist sehr mutig.«
    »Einer musste es tun.«
    »Ja, das stimmt. Glaubst du an das Gute?«
    »Ja, denn sonst hätte ich mich nicht erhoben.«
    »Stimmt auch wieder. Und glaubst du auch daran, dass das Gute stärker ist als das Böse?«
    »Ja, daran glaube ich sogar felsenfest.«
    »Dann bist du der Richtige für mich! Dann heiße ich dich auf dem Weg zur Hölle herzlich willkommen.«
    Es war ein schwerer Weg, der vor mir lag, aber ich war trotzdem erleichtert, denn er hatte mich akzeptiert, und so konnten die übrigen Zuschauer aufatmen.
    »Beifall für den Mutigen!«, schrie Ai Wei und klatschte als Erster in die Hände…
    ***
    Mit einem Taxi hatte sich Shao an den Ort des Geschehens fahren lassen. Kurz vor dem Parkplatz war sie ausgestiegen und wie ein Schatten zwischen zwei abgestellten Vans verschwunden. Sie brauchte Deckung, sie brauchte Dunkelheit, und beides fand sie an diesem Ort.
    Was hier geschah, sollte niemand sehen.
    Shao hatte eine Reisetasche mitgenommen, deren Reißverschluss sie aufzog. Einen Parkplatzwächter hatte sie nicht gesehen und sie hoffte, dass es auch weiterhin so blieb. Aus der Tasche holte sie zuerst ihre besondere Kleidung hervor. Schwarzes dünnes Leder, das sie sich so zurechtlegte, dass sie schnell hineinschlüpfen konnte. Ihre normalen Sachen hatte sie innerhalb weniger Sekunden abgelegt. Dann stieg sie in ihr schwarzes Kostüm und erinnerte in ihrem Outfit ein wenig an Justine Cavallo, die blonde Vampirin.
    Shao war das Phantom mit der Maske. Gekonnt streifte sie sie über den Kopf. Ihre Haare hatte sie hochgesteckt, damit sie nicht störten. Sie zog die Maske vor ihre Augen und war zufrieden.
    Sie bedeckte jetzt die Hälfte des Gesichts und ließ auch die Nase verschwinden. Sichtbar waren nur der Mund und das Kinn. So war Shao fast fertig.
    Etwas Wichtiges fehlte noch. Sie griff in die Reisetasche und holte ihre Waffe hervor.
    Es war eine Armbrust. Eine alte Waffe und kein High-Tech-Gerät. Wer mit ihr schoss, der musste sie schon beherrschen, und das war bei Shao der Fall.
    Einen Köcher mit den entsprechenden Pfeilen hatte sie ebenfalls mitgenommen. Er fand Platz auf ihrem Rücken. So gerüstet, richtete sie sich auf. Sie wusste, dass sie sehr vorsichtig sein musste, denn noch hatte die Dunkelheit den Kampf gegen den scheidenden Tag nicht gewonnen.
    Der Parkplatz war recht groß, und sie brauchte schon mehrere Blicke, um alles abzusuchen. Niemand hielt sich momentan auf dem Platz auf, aber in der Nähe des Zeltes würde es anders sein.
    Shao hoffte, dass sie nicht zu spät kam. Und sie wünschte sich, dass Suko sich zeigte. Aber da konnte sie lange warten. Sie sah nichts von ihm, dafür hielt sie Ausschau nach einem Notoder Seitenausgang des Zeltes, der aus Sicherheitsgründen markiert sein musste.
    Zu den abgestellten Wohnwagen wollte sie nicht. Das wäre ihr zu riskant gewesen. Nur nicht zu früh entdeckt werden. Zweimal musste sie in Deckung gehen. Hinter einem Imbisswagen fand sie dann den richtigen Standort und konnte einen Blick über die Seite des großen Zeltes werfen, wo sie auch den Hinweis auf den Seiteneingang fand. Es war ein roter und gut
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