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1515 - Die Balkan-Bestie

1515 - Die Balkan-Bestie

Titel: 1515 - Die Balkan-Bestie
Autoren: Jason Dark
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gleich zu Sir James kommen.«
    »He, ist der auch schon da?«
    »Er kommt auch etwas später.«
    Ich lachte. »Siehst du. Wir sind nicht die Einzigen, die…«
    »Moment«, unterbrach Glenda mich. »So kannst du das auf keinen Fall sehen. Sir James ist dienstlich verhindert.«
    »Glaubst du ihm das?«
    »Klar doch.«
    »Dann träum mal weiter. Noch mal, wir sind da, sobald wir die Chance sehen, einigermaßen gut mit dem Rover durchzukommen.«
    »Ja, ich warte.«
    »Und vergiss den Kaffee nicht.«
    »Das weiß ich noch nicht.«
    Ich stellte das Telefon wieder in die Schale, schaute durch das Fenster, sah das Wasser außen am Glas entlang rinnen und stellte allerdings auch fest, dass der Himmel allmählich wieder heller wurde. An vielen Stellen war er aufgerissen, das Blau drang durch, und der Regen fiel nur noch als Sprüh der Ede entgegen.
    Ich rief nebenan bei Suko an. Er hatte die gleiche Beobachtung gemacht wie ich.
    »Schätze, dass wir es wagen können«, sagte er.
    »Gut, in zehn Sekunden.«
    Ich hielt die Zeitspanne ein, und so trafen wir uns auf dem Flur.
    Suko machte ein besorgtes Gesicht. »Ich habe so einige Male die Sirenen gehört und denke, dass in der Stadt einiges los ist. Überschwemmungen und so.«
    »Das glaube ich ebenfalls.«
    »Und was machen wir heute?«
    »Sir James will was von uns.«
    »Auch das noch. Weißt du was?«
    »Nein, aber ich habe das Gefühl, dass wir den Tag nicht im Büro verschlafen werden.«
    »Bei dem Wetter eigentlich schade.«
    »Du sagst es, Suko.«
    ***
    Wir hatten fast eine Stunde gebraucht, um unser Ziel zu erreichen, und Glenda fragte staunend: »Seid ihr schon da?«
    »Ja, wir konnten fliegen«, erwiderte ich und schaute auf ihr grünes Sommerkleid mit den weißen Blitzen auf dem Stoff. Das Kleid hatte einen viereckigen Ausschnitt, und Glenda hatte eine grüne Kette mit Holzkugeln um den Hals gehängt.
    »He, was ist das denn?«
    »Wieso?«
    »Dein Kleid.«
    »Gefällt es dir?«
    »Toll, und es ist gut gefüllt.« Ich wandte mich an Suko. »Oder was meinst du?«
    »Ich kann dir nicht widersprechen.«
    »Perfekt.«
    Die weitere Unterhaltung wurde gestoppt, weil Glendas Telefon summte.
    Es war Sir James, der ebenfalls in seinem Büro saß und uns sprechen wollte.
    »Natürlich sind die beiden da, Sir. Die lassen sich selbst dann nicht abhalten, wenn es Hunde regnet. Soll ich sie zu Ihnen schicken?« Sie hörte kurz zu, nickte und legte auf, wobei sie sagte: »Ihr werdet erwartet.«
    »Danke für deine Beurteilung«, sagte ich. »Das ist ja mal etwas ganz Neues.«
    »Findest du?«
    »Und ob.«
    »Dann hast du mich immer falsch eingeschätzt. Ach ja, der Kaffee ist übrigens fertig.«
    »Danke.« Ich hauchte ihr einen schnellen Kuss auf die Lippen und schenkte die braune Brühe ein. »Bis später dann.«
    Winkend verließ ich zusammen mit Suko das Büro.
    Sir James wartete bereits auf uns. In seinem Büro war es so kühl, dass er sein Jackett anbehalten konnte. Wir waren da lockerer gekleidet und nahmen auf unseren Stammsitzen Platz.
    Unser Chef kam direkt zur Sache. »Sie können sich innerlich schon jetzt auf eine Reise vorbereiten.«
    »Wohin denn?«, fragte Suko.
    Sir James holte zusammengeheftete Blätter aus einer Klärsichthülle hervor.
    »Rumänien«, erklärte er uns. »Sie beide werden nach Rumänien reisen.«
    Suko nickte. Er sagte nichts. Ich schwieg ebenfalls, aber in meinem Kopf fand plötzlich so etwas wie eine Explosion statt, die mir eine Flut von Bildern aus der Vergangenheit in Erinnerung rief.
    Frantisek Marek, der Vampirjäger, fiel mir ein. Wie oft hatten wir in seiner Heimat gemeinsam gegen die Vampirbrut gekämpft, bis es ihn schließlich erwischt hatte. Seine Leiche hatten wir dann nach London bringen lassen und hier auch begraben. Er hatte mir seinen Pfahl vererbt und auch das Vampirpendel. Beides hielt ich in Ehren.
    Sir James hatte mich angeschaut und sagte jetzt: »Ich weiß, was in Ihrem Kopf vorgeht, John, aber es handelt sich hier nicht um Vampire, wie Sie vielleicht gedacht haben.«
    »Hätte ja sein können.«
    »Und ihr Ziel heißt auch nicht Petrila.«
    »Wie dann?«
    »Craia.«
    Ich hob die Schultern. »Kenne ich nicht.«
    »Ist kein Beinbruch. Der Ort liegt auch in den Bergen. Da Sie immer nach Petrila gekommen sind, werden Sie es auch bis Craia schaffen. Zudem wird man Ihnen zur Seite stehen.«
    »Und um was geht es?«, erkundigte sich Suko.
    »Um einen Werwolf.«
    Die Wahrheit lag auf dem Tisch, und ich zeigte mich nicht mal
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