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1515 - Die Balkan-Bestie

1515 - Die Balkan-Bestie

Titel: 1515 - Die Balkan-Bestie
Autoren: Jason Dark
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überrascht davon. Vampire und Werwölfe gehörten irgendwie zusammen, und auch auf dem Balkan hatten wir es schon mit diesen Wesen zu tun bekommen.
    »Steht es fest, dass es ein Werwolf gewesen ist?«
    Unser Chef runzelte die Stirn. Er griff erneut in die Hülle und holte zwei Fotos hervor, die beide das gleiche Motiv zeigten. Suko und ich schauten uns den Toten an.
    Man hatte ihn totgebissen, und sein Hals bestand nur noch aus einer einzigen Wunde. Ich spürte in meinem Magen den Druck, konzentrierte mich auf das Foto und blies die Luft aus.
    »Was sagen Sie?«
    Ich nickte. »Es könnte ein Werwolf gewesen sein, der den Mann umgebracht hat.«
    »Die Menschen im Ort glauben wohl daran. Aber der Mann ist tot und nicht nur angebissen worden. Da ist der Werwolf wohl über sein Ziel hinausgeschossen, falls es tatsächlich einer war.«
    »Wie kommt es, dass man Sie informiert hat?«, erkundigte sich Suko.
    »Ich meine, das ist doch nicht normal.«
    »Ist es auch nicht.«
    »Aber…?«
    »Der Tote ist Engländer und arbeitete zudem noch für die EU. Somit sieht alles anders aus.«
    Jetzt bekamen auch wir verdammt große Ohren und wollten wissen, was wirklich abgelaufen war.
    Sir James deutete auf seine Blätter. »Es ist alles protokolliert worden, aber ich kann Ihnen einen kurzen Überblick geben.«
    Wir erfuhren, dass man den Toten mitten in der kleinen Stadt gefunden hatte. Der Finder hatte sofort an die alten Werwolfgeschichten gedacht, die nicht nur Märchen waren.
    Die Tat war natürlich gemeldet worden, auch mit diesem Verdacht, und so hatten die englischen Behörden schnell geschaltet und sich an Sir James gewandt.
    »Und somit haben Sie beide die Aufgabe, auch für die EU zu arbeiten. Frank Tyler, der Tote, war zu seinen Lebzeiten für Craia und Umgebung zuständig. Er war Naturschützer, ein Umweltmann.«
    »Haben wir trotzdem eine Anlaufstation?«, fragte ich.
    Sir James nickte mir zu. »Ja, es ist der Chef dieser Umwelttruppe. Er heißt Graham Ford. Er wird Sie in Bukarest erwarten. Von dort geht es mit einer kleinen Propellermaschine weiter bis in die Nähe von Craia, wo es so etwas wie einen Flugplatz gibt. Der Ort liegt in Siebenbürgen in den nördlichen Ausläufern der Südkarpaten. Eine Landschaft, die Ihnen nicht unbekannt sein dürfte.«
    Das hatten wir verstanden, und wir wollten wissen, wann die Maschine nach Bukarest startete.
    »Noch am heutigen Tag können Sie fliegen. Allerdings müssen Sie noch eine Nacht in der Hauptstadt verbringen. Ihr Flug geht erst am nächsten Morgen weiter.«
    Da man uns erwartete, war das kein Problem. Ich wollte nur noch wissen, wer alles von der Tat wusste.
    Sir James winkte ab. »Wir haben den Kreis so klein wie möglich gehalten. Graham Ford ist natürlich eingeweiht. Er kann es kaum erwarten, Sie zu sehen.«
    »Das liegt auf der Hand.«
    Sir James überreichte mir die Unterlagen. Wir hatten noch Zeit genug, nach Hause zu fahren, um die Reisetaschen zu packen.
    »Dann kommen Sie gesund wieder«, sagte Sir James zum Abschied.
    »Wir werden uns bemühen.«
    Im Flur und auf dem Weg zum Büro schauten wir uns an.
    »Hättest du das gedacht?«, fragte ich Suko.
    »Nein, aber jeder Tag steckt voller Überraschungen. Rumänien ohne Marek, das ist mal was Neues.«
    »Ich werde immer an ihn denken müssen.«
    »Ja, das lässt sich nicht ändern.«
    Glenda war in der kurzen Zeit bereits von Sir James informiert worden.
    »Rumänien, habe ich gehört.«
    »Stimmt«, sagte ich.
    »Vampire?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, diesmal läuft alles auf einen Werwolf hinaus.«
    »Das ist ebenso schlimm«, murmelte sie.
    Danach hatte sie zu tun, denn sie musste unsere Tickets noch buchen und setzte sich deshalb vor den Computer. Das tat sie aber, nachdem wir uns verabschiedet hatten und sie uns noch die Startzeit mitgeteilt hatte.
    »Und wie ist wohl das Wetter in Bukarest?«, fragte Suko.
    »Heiß, sehr heiß, denke ich…«
    Bukarest empfing uns mit einem leicht bewölkten Himmel, schwülen Temperaturen und einem Menschen namens Graham Ford, der bereits am Flughafen auf uns wartete.
    Unser Flug war gut über die Bühne gegangen, wir hatten auch unsere Waffen zurückbekommen, und der Pilot der Maschine hatte uns noch viel Glück für die nahe Zukunft gewünscht.
    Auch die rumänischen Behörden waren auf unseren Besuch vorbereitet worden. Wir mussten durch eine Extra-Kontrolle, wo man noch mal unsere Pässe prüfte. Die beiden Beamten, die das taten, standen zusammen mit Graham
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