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1515 - Die Balkan-Bestie

1515 - Die Balkan-Bestie

Titel: 1515 - Die Balkan-Bestie
Autoren: Jason Dark
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sein.«
    »Weiß man’s, Mr Sinclair?«
    Nein, das wussten wir nicht. Ich kannte das Protokoll. Darin hatte ich gelesen, dass die Wunde von einem mächtigen tierischen Gebiss stammen musste. Man hatte eine Waffe, die von Menschen nachgebildet worden war, ausgeschlossen. Darauf verließ ich mich, nur behielt ich das für mich, und auch Suko packte das Thema nicht an.
    Über den Fall unterhielten wir uns weniger. Graham Ford sprach von seinem Job, der ihm oft Ärger mit den Behörden einbrachte, und er sprach die Hoffnung aus, dass es in der Zukunft anders werden würde.
    Wir kamen auch auf unsere Abreise zu sprechen und erfuhren, dass es recht früh sein würde.
    Da die Zeit schon fortgeschritten war und draußen eine bläuliche Dunkelheit über der Stadt lag, entschlossen wir uns, auf die Zimmer zu gehen.
    Graham Ford versprach, dass er uns abholen würde. In der kleinen Maschine waren die Plätze gebucht.
    Wir brachten den Umweltmann noch bis zur Tür. Die Wolken hatten sich verzogen, die Schwüle war einer angenehmen Kühle gewichen, und wir sahen am Himmel den Mond stehen, der so gut wie voll war. Der perfekte Begleiter für einen Werwolf.
    Graham Ford lief recht schnell zu seinem Pick up, und wir gingen zurück ins Hotel.
    »Was meinst du, John? Wird er uns eine große Hilfe sein?«
    »Kann ich mir fast nicht vorstellen.«
    »Warum nicht?«
    »Keine Ahnung. Oder vielleicht ja. Er ist einfach zu skeptisch und tut alles das, was man sich hier erzählt, als Märchen ab. Vielleicht wird er noch mal vom Gegenteil überzeugt. Wir werden sehen.«
    »Okay, dann lege ich mich mal lang.«
    »Tu das.«
    Wir verschwanden in unseren Zimmern, und ich war froh, mich unter die Dusche stellen zu können, obwohl ich dazu in die Wanne klettern musste.
    Zehn Minuten später verließ ich den kleinen Raum. Mein Blick glitt zum Fenster hin, und trotz der zugezogenen Gardine gelang mir ein Blick auf den Mond, der satt und voll am Himmel stand und die Welt wie ein gelbes Auge beobachtete.
    Werwolfwetter…
    Damit wollte ich im Moment nichts zu tun haben, denn ich war keine Maschine und spürte die Müdigkeit. Das schlug sich auch auf meine Bewegungen nieder. Recht schlurfend ging ich das kurze Stück bis zum Bett und hatte mich soeben hingesetzt, als sich das Telefon rechts von mir auf dem Nachttisch meldete.
    Ich stutzte und dachte dann an Suko, der vielleicht noch etwas vergessen hatte und es mir jetzt sagen wollte.
    »Ja, bitte?«, sagte ich.
    Nicht Suko antwortete, sondern eine Frauenstimme meldete sich.
    »Willkommen in Rumänin, John Sinclair…«
    Noch während des Stimmenklangs saß ich starr, denn ich wusste sofort, wem die Stimme gehörte.
    Morgana Layton, der mächtigen Werwölfin!
    ***
    Er lag auf dem Bett.
    Sein Mund stand weit offen. Er keuchte. Er warf sich von einer Seite auf die andere, und in einem unregelmäßigen Rhythmus schlug er mit seinen Händen gegen die Unterlage.
    Im Zimmer brannte nur eine Lampe. Sie war nicht mehr als ein gelblich roter Punkt. Ihr Schein fiel auch auf die am Boden liegende Kleidung, die sich der Mann vor dem Zubettgehen vom Körper gerissen hatte. So lag er völlig nackt da und gab sich dem hin, was über ihn kam.
    Das Ziehen und Zerren in seinem Innern machte ihn fast verrückt. Es schien ihn in den Wahnsinn treiben zu wollen. In seinem Gesicht zuckte es unaufhörlich. Der Mund ließ sich nicht mehr schließen, und die Haut quoll auf, wenn sie sich bewegte. Er tobte.
    Er wusste, was mit ihm los war.
    Die Gier nach Blut, nach dem Biss, nach dem Töten, nach allem, was böse war, steckte in ihm, aber es kam noch nicht zum Ausbruch. Es wollte raus, doch er wusste, dass er noch warten musste. Es gab jemanden, der ihm diesen Befehl gegeben hatte. Und dieser Jemand bestimmte, wann er zum Werwolf wurde und Menschen anfiel.
    Es hatte so gut geklappt. Direkt beim ersten Versuch hatte er sich so wohl gefühlt, obgleich man ihm klargemacht hatte, dass es ein Fehler gewesen war, den Mann zu töten.
    Beim nächsten Mal würde er es besser machen, das stand für ihn fest.
    Dann würde er nur zubeißen und nicht töten. Erst dann hatte er es geschafft, den Keim zu legen.
    Nein, die BalkanBestie war nicht tot. Sie war wieder auferstanden und würde die Alpträume über die Menschen bringen.
    Weiterhin tobte und raste es in seinem Körper. Das Blut hatte sich erhitzt. Es glühte in ihm wie in jemandem, der durch ein innerliches Feuer verbrannte.
    Manchmal schrie er hoch und schrill auf wie ein Tier, das
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