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1515 - Die Balkan-Bestie

1515 - Die Balkan-Bestie

Titel: 1515 - Die Balkan-Bestie
Autoren: Jason Dark
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den Tod im Nacken spürt. Danach sackte er zusammen und keuchte leiser vor sich hin, bis er einen erneuten Schub erhielt, der ihn wieder in eine sitzende Haltung katapultierte: Der Zustand schüttelte ihn mehr als eine Stunde durch. Es war für ihn der absolute Horror. Manches Mal glaubte er, von innen zerfressen zu werden, aber auch das traf nicht zu, denn es war ihm schon möglich, wieder in die Höhe zu kommen.
    Der Kampf ging weiter.
    Das Keuchen, Röcheln und Fauchen füllten das Zimmer, bis er merkte, dass sich sein Inneres beruhigte und er dabei zusammensackte.
    Er wusste nicht mehr, was er tun sollte. Es gab nur noch eines. Flach auf dem Bett liegen zu bleiben und zu warten, bis er wieder mehr wie ein Mensch fühlte und der Angriff der Bestie verschwunden war.
    Der Mann war völlig fertig. Sein Körper glänzte, als wäre er mit Ol eingerieben worden. In seinem Kopf tuckerte es noch. Der Druck hinter den Augen war wie ein böser Schmerz. Allmählich nur verwandelte sich sein Gesicht wieder, sodass es ein menschliches Aussehen annahm, und auch der Schweiß trocknete allmählich.
    Er hatte den Anfall überstanden. Er war nicht zu einem Werwolf geworden, weil sie es so gewollt hatte. Aber sie hatte ihm versprochen, dass es anders werden würde, und auf dieses Versprechen hatte er sich innerlich eingestellt.
    Sein Körper zitterte nicht mehr. Jetzt wurde ihm kalt. Er fror wie der berühmte Schneider, aber wusste auch, dass er etwas unternehmen musste. Er konnte nicht länger liegen bleiben.
    Der Mann wälzte sich aus dem Bett. Er fühlte sich schwach und wäre beinahe zusammengebrochen. Stolpernd erreichte er die Tür und öffnete sie. Auf dem Flur blieb er nicht lange stehen. Der Eingang zum Bad lockte ihn. Sein Denken war wieder menschlich geworden.
    Er ging hinein. Es gab sogar ein kleines Fenster, das er öffnete und die kühle Nachtluft genoss, die hereinströmte. Erst danach stellte er sich unter die Dusche.
    Morgen!, dachte er, während die Strahlen auf seinen Körper prasselten.
    Morgen ist auch noch ein Tag - und eine neue Nacht…
    ***
    Ich atmete zischend durch die Zähne. Das war zunächst die einzige Reaktion, die Morgana Layton von mir erlebte. Aber es hatte so kommen müssen. Das war eigentlich nicht überraschend. Zuletzt war sie am Stadtrand von London erschienen und hatte das Moon Walking einer Gruppe junger Menschen, unter denen sich auch Johnny Conolly befand, grausam unterbrochen. Da war mir schon klar gewesen, dass sie wieder mitmischen würde, aber so schnell hatte ich sie nicht erwartet.
    »Warum sagst du nichts, Geisterjäger?«
    »Du willst was von mir. Sonst hättest du mich nicht angerufen, sage ich mal.«
    »Stimmt, John. Unter alten Freunden ist es schließlich üblich, dass man sich begrüßt.«
    »Ja, unter Freunden schon…«
    »Sind wir das denn nicht?«
    »Das kann man verschieden sehen. Aber was wolltest du mir sagen?«
    »Dass ich in deiner Nähe bin, und nicht nur ich, denn es gibt sie wieder…« Sie legte bewusst eine Pause ein, damit ich nachfragen konnte, was ich auch tat.
    »Wen gibt es wieder?«
    »Die BalkanBestie!«
    »Du meinst den Werwolf?«
    »Wen sonst.«
    »Und was hast du damit zu tun? Oder bist du selbst die BalkanBestie?«
    »Nein, das auf keinen Fall. Ich leite sie nur und begleite sie auf ihrem Weg.«
    »Klar«, sagte ich. »Aber denk daran, dass ich alles unternehmen werde, damit dein Weg in den Abgrund führt.«
    »Ich weiß.«
    »Und wir treffen uns in Craia?«
    »Es könnte sein. Nein, es ist sogar sicher, denn ich will dich sterben sehen. Du bist fast mal ein Werwolf gewesen, aber das war früher. Jetzt ist es wichtig, dass du stirbst.«
    »Danke für deinen Anruf, Morgana. Jetzt weiß ich zumindest, mit wem ich es zu tun habe.«
    »Genau - und noch eine gute Nacht.«
    Den Hohn in ihrer Stimme überhörte ich und legte auf. Erst jetzt merkte ich, dass mein Blut in Wallung geraten war. Wäre ein Spiegel in der Nähe gewesen, ich hätte bestimmt mein rotes Gesicht gesehen, aber darauf hatte ich keinen Bock.
    Die gute Nacht würde ich kaum haben. Dazu war ich zu sehr mit meinen Gedanken beschäftigt, und ich wusste, dass ich es mit einer verdammt starken Feindin zu tun hatte.
    Morgana Layton, eine Werwolf in, die sich gern menschlich zeigte, tatsächlich aber eine Bestie war. Und sie stand unter dem Schutz des mächtigsten Werwolfs überhaupt.
    Es war Fenris, der Götterwolf!
    Das alles schoss mir ebenso durch den Kopf wie zahlreiche Szenen aus der
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