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1515 - Die Balkan-Bestie

1515 - Die Balkan-Bestie

Titel: 1515 - Die Balkan-Bestie
Autoren: Jason Dark
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erfrischenden Anblick sorgte, checkten wir ein.
    Graham Ford wollte in der Lobby auf uns warten, bis wir uns erfrischt hatten.
    Die Zimmer lagen im sechsten Stock. Wir hätten auch in jeder anderen Stadt der Welt sein können, denn die Flure sahen irgendwie alle gleich aus. Das galt auch für die Teppichböden.
    Unsere Zimmer lagen nebeneinander. Als ich meine Schlüssel-Karte in den Schlitz steckte, fragte Suko: »Wie lange brauchst du?«
    »Zehn Minuten.«
    »Okay.«
    Als ich das Zimmer betrat, hatte ich ebenfalls das Gefühl, nach Hause zu kommen. Die Zimmereinrichtung war gleich, aber ich freute mich über die Kühle, die von einer Klimaanlage stammte, die zum Glück sehr leise war und nicht rappelte.
    Es war ein Doppelzimmer, das ich bewohnte. Wie so oft war das Bad ein wenig zu klein, aber das störte mich nicht. Nur dass ich mich zum Duschen in die Wanne stellen musste, ärgerte mich etwas.
    Ich trat ans Fenster und schaute über zahlreiche Dächer, aber auch auf neue Bauten und sah natürlich die mächtigen Baukräne, die in den Himmel ragten und beinahe die tiefen Wolken berührten. Die fernen Karpaten lagen im Dunst.
    Am morgigen Tag würde es anders aussehen, das stand fest. Da waren wir dann mitten in den Bergen, um die Spur der Bestie aufzunehmen.
    Ich benutzte das Bad, wusch mir auch Gesicht und Hände, und zog danach ein frisches Hemd an. Fast pünktlich verließ ich das Zimmer.
    Suko stand bereits auf dem Flur, schaute in mein Gesicht und schüttelte den Kopf.
    »Habe ich was an mir?«
    »Nein. Aber du machst nicht eben den Eindruck eines Menschen, der gekommen ist, um einen Werwolf zu jagen.«
    »So fühle ich mich auch nicht.«
    »Und wie fühlst du dich dann?«
    »Kann ich nicht sagen. Eher wie ein Tourist, der lieber woanders wäre.«
    »Komisch.«
    »Was ist komisch?«
    »Dass ich auch so denke.«
    »Und was treibt dich dazu?«
    Suko gab die Antwort, als wir vor dem Fahrstuhl standen.
    »Ich kann es nicht genau sagen. Es könnte daran liegen, dass wir in Rumänien sind und es leider keinen Frantisek Marek mehr gibt. Das würde vielleicht einiges erklären.«
    »Kann sein. Das spielt in unserem Unterbewusstsein wohl eine Rolle. Mal schauen, wie es weitergeht.«
    Wir stiegen ein, und Suko kam auf Graham Ford zu sprechen. »Was hältst du von ihm?«
    »Er ist einer, der mit beiden Beinen auf der Erde steht. Mehr weiß ich nicht zu sagen. Abgesehen davon, dass man ihn als Skeptiker bezeichnen kann, aber das wären wir wohl auch an seiner Stelle.«
    Suko lächelte. »Das könnte zutreffen. Ich denke, dass er für so einen Job hier genau der Richtige ist.«
    »Zweifelsohne.«
    Unser Lift hatte die Halle erreicht. Wir stiegen aus, gerieten aus der Enge in die Weite und sahen jemanden von seinem Sessel aus winken.
    Wenig später grinste uns der Umweltmann an.
    »Na, alles klar?«
    »Wir können nicht klagen«, erwiderte Suko.
    »Ich auch nicht.« Graham Ford hob sein Glas an, das bis zur Hälfte mit einer roten Flüssigkeit gefüllt war.
    »He, was ist das denn?«
    Ford grinste mich breit an. »Das ist der Transsilvanische Blutbecher, den ich mir bestellt habe. Wenn wir schon im Land der Vampire sind, möchte ich auch etwas davon haben.«
    »Blutbecher?«
    »Klar.«
    »Und woraus besteht der Drink?«
    »Tomatenblut, etwas Gin, einige Gewürze. Es ist ein echt scharfer Rachenputzer.«
    Wir verzichteten darauf, und ich bestellte Wasser und ein Glas Wein aus rumänischem Anbau. Suko versuchte es mit Tee.
    »Während Sie oben in den Zimmern waren, habe ich mit Craia telefoniert und Jonny Rogowski an den Apparat bekommen.«
    »Wer ist das?«, fragte Suko.
    »Der zuständige Polizist.«
    »Okay, weiter.«
    »Er sagte mir, dass nichts weiter passiert ist. Es ist ihm auch gelungen, die Sache unter der Decke zu halten. Das heißt, die Presse hat noch keinen Wind davon bekommen. Hört sich doch gut an - oder?«
    Der Meinung waren wir auch.
    »Wenn wir morgen fliegen, wird uns Jonny helfen können. Er spricht übrigens deutsch. Seine Vorfahren sind Deutsche gewesen, und da hat sich die Sprache erhalten, wie das bei vielen Familien der Fall gewesen ist. Egal wie, ich bin gespannt, wer Frank Tyler wirklich ermordet hat. Ich kann mir auch vorstellen, dass es ein anderes Tier gewesen ist.«
    »Zum Beispiel?«, fragte ich.
    Ford breitete die Arme aus. »Auch ein Wolf. Ein übergroßes Exemplar. Ein Einzelgänger, der durch die Berge streift und sich auf jede Beute stürzt.«
    »Da muss er aber verdammt hungrig gewesen
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