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151 - Der Fluch von Arizona

151 - Der Fluch von Arizona

Titel: 151 - Der Fluch von Arizona
Autoren: Dämonenkiller
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sie ihn noch nicht erlebt. Seine Augen wirkten nur noch hart und stechend.
    „Du glaubst, daß das Buch dem Toten gehört hat?" fragte sie zögernd.
    „Natürlich", nickte Jason. „Wem sonst?"
    „Dann hör dir das an." Cathy nannte ein Datum. „Dahinter steht: Der Felskessel, den wir als Nachtlager ausgesucht haben, besitzt tatsächlich nur einen Zugang. Ein ideales Versteck, aber nach wie vor keine Spur von der Mine."
    Jason Wilcox kniff die Brauen zusammen. „Das war vor drei Tagen", stellte er fest.
    „Eben", nickte Cathy. „In so kurzer Zeit wird keine Leiche zum Skelett.".
    „Wahrscheinlich haben Geier oder Pekaris nachgeholfen. Die Aasfresser sind überall. Das würde auch den fehlenden Kopf erklären."
    „Ich denke da eher an ein Verbrechen. Wir sollten die Polizei einschalten."
    „Unsinn", widersprach Jason heftig. „Die würde uns höchstens um das Gold bringen." Er zuckte jäh zusammen. Seine Hände verkrampften sich um die Schläfen.
    „Was hast du?" wollte Cathy wissen.
    „Kopfschmerzen, verdammt!" schnaubte Jason. „Wir müssen nach Hause. Ich brauche Ruhe, um das Notizbuch durchzuarbeiten."

    Tortilla Flat war ein kleiner, verträumter Ort an der Paved Road 88, die vom Theodore Roosevelt Lake nach Apache Junction führte. Genau gesagt lag es nahezu in der Mitte zwischen dem Apache Lake Dam und dem Canyon Lake Dam, und die Landschaft rund um den See und die Stadt war wie geschaffen für den Fremdenverkehr. An beiden Uferseiten gab es Zelt- und Campingplätze, einen davon unmittelbar im Norden von Tortilla Flat.
    Wie viele andere profitierte natürlich auch Jason Wilcox von den Urlaubern, die fast das ganze Jahr über am Rand des National Forest Erholung suchten. Seine provisorisch befestigte Piste und der Hangar für die beiden Flugzeuge (die Cessna und einen altertümlich anmutenden Doppeldecker), lag ebenfalls nördlich der Stadt. Jason erteilte nicht nur Flugunterricht, er bot auch Rundflüge an und flog wohl mit gleicher Häufigkeit zur mexikanischen Grenze wie zum Grand Canyon.
    Entgegen seinen sonstigen Gewohnheiten verzichtete Wilcox diesmal darauf, beim Landeanflug den Campingplatz zu tangieren. Er setzte die Cessna hart auf und ließ sie bis an den Hangar rollen.
    „Steig aus und mach das Tor auf!" herrschte er Cathy an.
    „Was hast du vor?" wollte sie wissen.
    „Beeil dich! Ich habe auf jeden Fall keine Lust, mich mit dem Gesindel abzugeben, das bald hier auftauchen wird."
    Das waren gänzlich ungewohnte Töne. Die Frau sah ein, daß es besser sein mochte, sich jetzt nicht mit Jason auf eine Diskussion einzulassen. Er streifte die Kombination ab, wickelte die drei Erzbrocken darin ein und warf sie auf den Rücksitz des Jeeps, den er im Hangar untergestellt hatte. Cathy fand gerade noch Zeit einzusteigen, bevor er mit Vollgas losbrauste.
    Einen Buick älteren Baujahrs, der ihnen entgegenkam, zwang er zum Ausweichen. Das Fahrzeug trug ein New Yorker Kennzeichen.
    „Diese Urlauber werden allmählich lästig", schimpfte Jason lautstark.
    Während der ganzen Fahrt, die allerdings nur wenige Minuten dauerte, sprach Cathy kein Wort. Wilcox hielt vor seinem Haus am Ortsrand, klemmte sich das Bündel vom Rücksitz unter den Arm und betrat das Anwesen, ohne auf die Grüße einer Nachbarin zu achten.
    „Was hat er?" wollte die Frau von Cathy wissen.
    „Wahrscheinlich überarbeitet. Ich glaube, er braucht Ruhe."
    Cathy Brown folgte ihrem Freund ins Haus. Zum Glück besaß sie seit einigen Tagen einen eigenen Schlüssel, sonst hätte sie wohl vergeblich darauf gewartet, daß er ihr öffnete.
    Seine Stimme erklang aus dem Wohnraum; er sprach hastig und telefonierte vermutlich. Tatsächlich wurde gleich darauf der Hörer heftig aufgelegt.
    Als Cathy den Raum betrat, lagen die Goldbrocken nebeneinander auf dem Tisch, und er stand reglos davor und starrte aus weit aufgerissenen Augen vor sich hin.
    „Wen hast du angerufen?"
    Jason bedachte die Frau mit einem ungehaltenen Blick, als ginge das alles sie überhaupt nichts an. „Moreno", brummte er schließlich, ließ sich in einen Sessel sinken und knallte die Hacken auf die marmorne Tischplatte.
    „Findest du es richtig, ausgerechnet die Presse zu informieren?" Cathy kannte Steve Moreno zwar nicht persönlich, aber was man hin und wieder über den Reporter hörte, ließ ihn nicht besonders vertrauenswürdig erscheinen. Sobald er eine Story witterte, die sich auch nur entfernt als Sensation verkaufen ließ, wurde er anhänglicher als eine
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