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151 - Der Fluch von Arizona

151 - Der Fluch von Arizona

Titel: 151 - Der Fluch von Arizona
Autoren: Dämonenkiller
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herauszufinden und es Jason zugleich zu beweisen. Cathy ließ die Maschine so plötzlich über die linke Tragfläche abschmieren, daß selbst der Fluglehrer davon überrascht wurde. Mit Genugtuung beobachtete sie, wie er sich an seinem Sitz festhielt. Sekundenlang flog die Cessna in Rückenlage, bevor die Frau sie wieder hochzog und der Horizont sich scheinbar zurechtrückte.
    Jason fand kaum Zeit, sich ihr zuzuwenden, denn schon sackte das Flugzeug erneut durch. Rasend schnell kamen die zerklüfteten Schluchten näher.
    „Ich weiß, daß du Talent hast", stöhnte Wilcox. „Du mußt es nicht ausgerechnet jetzt unter Beweis stellen."
    „Wirklich nicht?" Belustigt registrierte Cathy das kaum merkliche Vibrieren seiner Stimme. „Um wen hast du mehr Angst? Um dich, oder um mich?"
    „Um das Flugzeug, Herrgott noch mal."
    Sie schnaufte unterdrückt auf. Jetzt war es ohnehin zu spät, um die Maschine wieder hochzuziehen. Ihre Finger verkrampften sich um den Steuerknüppel, während sie mit leicht gedrosselter Geschwindigkeit in die Schlucht einflog.
    „Geh höher, Cathy, bitte!"
    Die Cessna hüpfte förmlich über einige Kiefern hinweg, deren Wipfel sich wie im Sturm bogen. Ein ausgedehntes Geröllfeld schloß sich dahinter an. Die Frau spürte den Aufwind, der über den erhitzten Felsen entstand.
    Ein grelles Blinken zwischen den Steinen weckte ihre Aufmerksamkeit. Auch Jason hatte es bemerkt. Er nahm den Feldstecher von der Ablagekonsole und blickte hindurch. Augenblicke später ließ er einen überraschten Pfiff vernehmen. Das Flugzeug glitt nur wenige hundert Meter an der Stelle vorüber, von der das Glitzern ausging. Für einen flüchtigen Moment unterbrach sein Schatten die Erscheinung.
    „Ein Skelett", stieß Wilcox hervor. „Und das andere …", er stockte unwillkürlich.
    „Was?" wollte Cathy wissen.
    „Es sah aus wie Goldklumpen."
    „Du spinnst."
    „Nein, Cathy, ich…"
    „Soll ich hier irgendwo landen?"
    „Flieg zurück! Ich will mir das noch einmal ansehen."
    „Ich lande", erklärte die Frau.
    „Bist du verrückt?"
    „Wieso? Die Wiese dort vorne erscheint mir völlig ausreichend."
    „Aber nicht für deine Kenntnisse. Du wirst Bruch machen, wenn nicht noch Schlimmeres."
    Cathy drosselte den Motor weiter.
    „Laß den Unsinn!" schrie Jason sie an. „Wir sind noch immer viel zu schnell für die holprige Piste." Die Frau hörte nicht auf ihn. Sie lächelte, spitzte die Lippen und warf ihm einen flüchtigen Kußmund zu.
    Fast gleichzeitig legte der Fluglehrer mehrere Schalter um und griff wieder nach seinem Steuerknüppel. Cathy konnte tun, was sie wollte, die Cessna reagierte nicht mehr auf ihre Befehle.
    „Du verdammter… "
    „Ja?"
    „Ich hab' doch geahnt, daß du mich reinlegen wolltest."
    „Vergiß deine Rede nicht, Cathy."
    „Fiesling…", schnaubte sie. „Lügner… Weiberheld…"
    „Das ist zuviel der Ehre." Jason wußte, daß sie aufgebracht war. Aber gerade dann gefiel sie ihm besonders, wenn ihre fast schwarzen Augen blitzten und ihre Wangenknochen noch weiter hervortraten. Cathy Brown konnte ihre indianische Abstammung nicht verleugnen.
    In einer gewagten Schleife zog er das Flugzeug herum. Diesmal hatte die Frau das Geröllfeld auf ihrer Seite. Ohne daß es einer Aufforderung bedurfte, hob sie den Feldstecher.
    „Ich weiß nicht recht. Das Skelett könnte von einem Tier stammen. Und Gold? Du mußt geträumt haben."
    „Dein Blickwinkel ist anders als vorhin, Cathy." Jason Wilcox überflog die Wiese in nur wenigen Metern Höhe. „Sieht ganz gut aus", stellte er fest. „Keine nennenswerten Unebenheiten, keine Felsen… "
    Sein Lachen klang herausfordernd. Mit der Rechten tastete er nach Cathys Gurt, überzeugte sich davon, daß sie richtig angeschnallt war, und streifte wie zufällig ihre Schenkel.
    Er brachte die Maschine in einen zweiten Landeanflug. Eine merkliche Erschütterung durchlief den Rumpf, als die Räder kurz den Boden berührten und wieder abhoben. Für Sekundenbruchteile sah es so aus, als wolle Wilcox durchstarten, doch dann setzte er das Sportflugzeug hinter der meterbreiten Rinne auf, die er erst im letzten Moment bemerkt hatte. Hüpfend und bockend, aber ohne weiteren Zwischenfall, rollte die Cessna aus. Dann verstummte das Motorengeräusch.
    Cathy nahm den Helm ab und sprang hinaus. Eine frische Brise zerzauste ihr schulterlanges, schwarzes Haar. Trotz der starken Sonneneinstrahlung war der Wind kühl. Oder täuschte sie sich?
    War nicht der Wind schuld an
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